Statt Winterhöhlen-Bau will Bärin Ida lieber hoch hinaus
Besondere Kletterkünste: Im „Bärenwald Müritz“ wird sich auf die Winterruhe vorbereitet: Die Bären futtern sich den Winterspeck an und bauen Höhlen. Braunbärin Ida nimmt sich von den Winterruhe-Vorbereitungen ab und an eine Auszeit und klettert dann auf einen der vielen Bäume in ihrem Gehege. Für ausgewachsene Bären ist dies eine ungewöhnliche Tätigkeit: Normalerweise klettern nur Braunbären-Jungtiere auf Bäume.
Die Jungtiere schützen sich dort vor den, für die meisten Bäume zu schweren, Bärenmännchen. Da Ida im Bärenwald jedoch nichts gefährliches zu befürchten hat, scheint sie einfach Spaß am Klettern gefunden zu haben und genießt die herrliche Aussicht auf die Herbstlandschaft.
Denise Schmidt, Kampagnenleiterin bei VIER PFOTEN: „Nach jahrelanger, schlechter Haltung, können sich die Bären in unserem Bärenwald endlich wieder frei bewegen und wählen, wonach ihnen ist. Ida klettert beispielweise gern auf Bäume, während andere Bären stundenlang in ihren Sitzgruben sitzen und ihre Umgebung beobachten. So hat jeder Bär seine Vorlieben, die er hier ausleben kann.“
Bärin Ida lebte mit ihrer Schwester Katja im Tierpark Kalletal (Kreis Lippe) in einem kleinem Gehege aus Panzerglas. Als der Tierpark 2009 verkauft werden sollte, suchte der Besitzer dringend nach einer neuen Bleibe für seine Bären und wurde auf die VIER PFOTEN Bärenschutzzentren aufmerksam. Nach kurzen Verhandlungen konnten die beiden Bärendamen schließlich in den Bärenwald Müritz überführt werden.
Der Bärenwald Müritz ist ein Projekt der Tierschutzstiftung VIER PFOTEN und feiert in diesem Jahr 10-jähriges Jubiläum. Hier werden gerettete Bären aus schlechten Haltungsbedingungen aufgenommen. Die Tiere stammen aus engen Käfigen oder kleinen Betongehegen in deutschen oder polnischen Zoos und aus dem Zirkus.
In Stuer haben die Braunbären 16 Hektar Platz und somit genug Gelegenheit, sich zurückzuziehen und nicht nur den Parkbesuchern auf der anderen Seite des Zauns, sondern auch einander aus dem Weg zu gehen, wenn sie es wollen. Zudem ist die ihnen zur Verfügung stehende Fläche bewusst naturbelassen gestaltet, um den Tieren ein möglichst bärengemäßes Leben zu ermöglichen.