Tausende protestieren gegen Corona-Beschränkungen

14. Dezember 2021

An der Mecklenburgischen Seenplatte und in ganz Mecklenburg und Vorpommern haben diesmal so viele Menschen wie noch nie gegen die unterschiedlichen Corona-Maßnahmen von Bund und Land demonstriert. Wie Polizeisprecher gegenüber „Wir sind Müritzer“ sagten, kamen allein in Neubrandenburg 1200 Teilnehmer zusammen. Außerdem gab es Proteste in Neustrelitz, Röbel/Müritz, aber auch in Plau und in Waren, wo etwa 500 Protestteilnehmer gezählt wurden (WsM berichtete).
Der Protestzug in Neubrandenburg startete am Markt und zwar ungewöhnlich:

Die meisten Leute sangen zu Beginn ein Weihnachtslied: „Oh Tannenbaum“. Wegen der hohen Zahl an Leuten wurden zusätzliche Ordner gebraucht, die Organisator aber schnell zusammenbekam.

Er betonte immer wieder, dass das Anliegen der Protestierer friedlich sei. Der Protest richte sich vor allem gegen Maßnahmen, die die Freiheit der Kinder einschränkten, aber auch gegen eine allgemeine Impfpflicht. Unverständnis hatten viele Menschen dafür, dass in den Kliniken an der Seenplatte pro Einwohner die wenigsten Intensivbetten vorgehalten werden. Auch das sorge dafür, dass die Hospitalisierungs-Inzidenz so hoch und damit auch die Beschränkungen besonders streng seien.

Masken mussten die Protestierer in Neubrandenburg nicht tragen, wenn sie die Mindestabstände einhalten. Allerdings drang die Polizei darauf, dass Fackeln gelöscht werden. Als Grund wurde Brandschutz angegeben. Vielleicht wollte man auch eine Nähe zu Fackelaufzügen bestimmter rechter Gruppierungen vermeiden.

Und die hohe Zahl in Neubrandenburg war kein Einzelfall: In Rostock wandten sich fast 3000 Menschen gegen die Beschränkungen, in Schwerin etwa 1400, weitere Proteste gab es in vielen Städten, so dass insgesamt mehr als 6500 Protest-Teilnehmer im Bundesland gezählt wurden.


12 Antworten zu “Tausende protestieren gegen Corona-Beschränkungen”

  1. RüdigerS sagt:

    6500 von 1,6 Millionen
    Da sind bei einem Hansa Rostock Spiel mehr.

    Es ist also eine ganz kleine, fast schon winzige Minderheit in der Bevölkerung, die die Maßnahmen für so falsch halten, dass sie den Aufwand eines Protestes bei kalten Temperaturen auf sich nehmen.

    Fazit:
    Kann also nicht so schlimm sein mit den Maßnahmen.

    Währenddessen wurden in MV mehr Menschen an diesem Tag geimpft als Demoteilnehmer aufmarschiert sind.

  2. Geimpft3x sagt:

    Was ist Freiheit, wer denkt an die aber Millionen Flüchtlinge und deren Zustände im Heimatland!?
    Denken unsere Demonstrant überhaupt??????
    Wir glücklich müssen wir uns schätzen, dass wir das haben, was wir haben!!!!!

  3. Jean sagt:

    Guten Morgen, wie groß soll denn die Minderheit sein, dass sie wahr-genommen wird?
    Ca 30% der Bevölkerung hat sich entschieden, sich nicht impfen zu lassen. Ist das genug?
    Ich finde es be-merken-swert, dass sich Menschen zu ihrer Entscheidung klar bekennen.
    Was hilft Dir der Vergleich der Zahlen Demonstranten vs Impfteilnehmer des Tages? Was möchtest Du damit warum ausdrücken?
    Das eine hat sehr wenig mit dem anderen zu tun. Ist die Meinungsäußerung von der Anzahl der diese Meinung teilenden abhängig? Diese Menschen teilen ihre Meinung mit und gut ist es damit.
    Einen glückvollen Tag für Dich _/\_

  4. Vera sagt:

    Soweit mir bekannt ist, bezieht sich die Hospitalisierungsinzidenz auf 100000 Einwohner und hat mit der Auslastung der Betten nichts zu tun.

  5. RüdigerS sagt:

    @Jean

    Ganz einfach.
    Natürlich soll JEDE Minderheit wahrgenommen werden. Und auch jedes Problem soll wahrgenommen werden.
    Wir sind schließlich eine (1) Gesellschaft und wollen miteinander leben.
    ABER
    Wir leben auch in einer Demokratie und die Mehrheit entscheidet in einer Demokratie. Es gab jetzt eine Bundestagswahl und eine Landtagswahl und bei beiden Wahlen haben eben NICHT die Pandemieleugner oder Pandemiebeschwichtiger oder die Coronamaßnahmenablehner gewonnen.
    Der Kurs vor der Wahl (Corona ist gefährlich, Bürger durch Maßnahmen schützen) wurde also unterstützt und weiter gewollt von der Mehrheit der Bevölkerung.
    Selbstverständlich kann sich eine Meinung der Bevölkerung ändern, wenn die Maßnahmen verändert werden.
    Nur sagen alle Umfragen das Gegenteil.
    Selbst auch den Demos finden sich „nur“ ein paar Tausend Menschen ein, obwohl es ja angeblich 30 % Gegner der Maßnahmen gibt.
    Was halt so schon mal nicht stimmt – nur weil 30 % nicht doppelt geimpft sind (es sind korrekt sogar „schon“ 72,7 % mindestens einmal geimpft) sind das nicht gleich Impfgegner oder sogar Maßnahmengegner.
    Die Demos zeigen ja auch, dass von den Gegnern der Maßnahmen nur sehr wenige überhaupt bereit sind auf die Straße zu gehen.
    Klar, normalerweise geht ja auch bei anderen Themen nicht jeder Bürger gleich auf eine Demo und hat trotzdem eine unterstützende Meinung für die Demo.
    Aber bei großen anderen Themen (Fridays for Future, Klimademos, Anti-Rechts, DDR Demos) kamen regelmäßig viel größere Menschenansammlungen (immer bezogen auf die Bevölkerung) auf die Straße.
    Hier sind es eben „nur“ 6500 Menschen bei einer Bevölkerung von 1,6 Millionen.
    Man kann bei jeder größeren Demo die Teilnehmerzahl mit einem Faktor multiplizieren, aber der ist kleiner als 20 und dann hat man die maximalste Zahl an möglichen Demoteilnehmern. Also Menschen, die das Thema unterstützen, aber keine Lust oder Zeit haben auf eine Demo zu gehen, aber trotzdem für die Sache brennen.

    Wenn die Demonstrationsorganisatoren es schaffen in Mecklenburg an einem Tag mal 30.000 oder sogar 40.000 Teilnehmer zu mobilisieren, können wir gerne weiterreden.
    Bis dahin sind die 6500 Teilnehmer eben nur eine sehr kleine Minderheit und die Mehrheit sieht das Thema anders.

    Mit den Impfungen wollte ich nur mal die Zahlen relativieren und verdeutlichen, dass 6500 halt eine sehr kleine Zahl ist. Man muss ja ganz M-V betrachten.
    6500 Teilnehmer in Waren (wenn das dann nur Warener und Bürger aus der Umgebung wären) ist eine ganz andere Zahl, weil man dann sagen müsste 6500 von 21.000 oder mit Umgebung vielleicht 6500 von 30.000.

    Wenn ich es also schaffe, in einem 500 Einwohnerdorf eine Kundgebung zu organisieren und dort nur Dorfbewohner teilnehmen, dann ist das schon ein Unterschied ob nun 10 Einwohner demonstrieren oder 90 Einwohner.

  6. Jean sagt:

    Danke für Deine Antwort, RüdigerS.
    Jean

  7. Heiko sagt:

    Ich freue mich über die Menschen die unseren Wortschatz so bereichern. Jetzt kann ich bestimmte Situationen viel besser beschreiben. Danke!
    Pandemieleugner oder
    Pandemiebeschwichtiger oder die
    Coronamaßnahmenablehner

  8. Bibi sagt:

    Was bleibt vielen Menschen anderes übrig, als demonstrieren zu gehen. Wer kennt die die Ängste derjenigen für die eine Impfpflicht beschlossen wurde. Viele arbeiten seit Jahren in ihrem Beruf und haben sich jahrelang aufgeopfert.
    Der Druck und die psychische Belastung für diese Berufsgruppen wird immer stärker, bis hin zu Existenzängsten, wenn sie nicht nachgeben.
    Aber was soll es bringen, wenn sie sich nur aus Angst und Zwang impfen lassen. Die Arbeitsmoral wird sicher nicht dadurch gesteigert.
    Wenn von Demonstranten die Rede ist, wird immer von Querdenkern und Corona-Leugnern gesprochen. Ich leugne Corona nicht, trage Maske und halte mich auch sonst an alle Regeln, aber verstehe nicht, das man erst geimpft oder genesen sein muss um einkaufen zu können und als gesunder, getesteter Mensch ausgeschlossen wird.
    Irgendwas stimmt doch da nicht.
    Und was ist ein Querdenker? Wenn es jemand ist, der nicht zu allem ja und amen sagt, seine eigene Meinung hat und Dinge hinterfragt, ja dann bin ich wohl einer.

  9. Plauener sagt:

    Mir stinkt nicht nur die Impfdebatte…
    Was wollt Ihr eigentlich?
    X Milliarden Menschen sind weltweit geimpft…wenige haben Schaden genommen ? eine größere Studie gab es quasie nie für eine Impfung. Wurde schon einer zu einer Impfung gezwungen? Nein. Seit dem der Impfstoff breit steht, brüllt Ihr, schlagt euch mit der Polizei, stürmt fast den Reichstag, glaub Aussagen von Möchtegernwissenschaftlern mir Geltungsbedürfnis die keiner hören will (YouTube macht’s dann möglich), ruft Morddrohungen gegen unsere demokratisch gewählten Politiker aus…ganz abgesehen von sämtlicher anderer Retorik in den Netzwerken…und zu guter Letzt zieht Ihr hier die Montagsdemo wie 89 teilweise mit den gleichen Parolen durch den Kakao. Das ist äußerst anmaßend für all diejenigen die 89 als erstes (in Plauen) alles aufs Spiel gesetzt haben.
    Das war definitiv etwas anders.
    Also lasst euch was neues einfallen.
    Wir sind frei, uns ist warm im Winter, der Kühlschrank kann mit unglaublich vielfältigen Lebensmitteln gefüllt werden, Urlaub in sonstwo, Auto’s vor der Tür, Arzt bei Not um die Ecke und Ihr heult rum.
    …Ich wäre gern auf den Weihnachtsmarkt gegangen anstatt hier von einer Demo auf dem neuen Markt zu lesen…

  10. Caro sagt:

    Kann ich gut verstehen. Manchmal denke ich macht doch die Demo mal in Weißrussland und schaut dann was Demokratie ist.

  11. Marten sagt:

    Denkst du wirklich das,dass die selben Demonstranten sind ?? . Bin selbst geimpft( aber leider nur 2 mal, sorry). Die Freiheit muss jeden Tag erkämpft werden. Solange sowas friedlich abläuft ist das schön. Diese Maßnahmen sind ja auch teilweise blödsinnig.

  12. Nicht-Demonstrant sagt:

    Guten Tag zusammen, ich bin kein Corona-Demonstrant, aber ich kann den Frust gut nachvollziehen. Ein paar Gedanken von mir dazu:

    Rede- und Demonstrationsfreiheit sind wichtig, auch in diesen Zeiten. So, wie der Ton die Musik macht, geht es auch bei den Demos um die Art und Weise des Auftretens. Anwesenheit, Spruchbänder und Meinungsäußerung sind für mich vollkommen okay. Aber bewußt gegen Regeln zu verstoßen, sich ohne Masken eng zusammenzudrängen, Journalisten und Ordnungskräfte anzupöbeln, geht überhaupt nicht. Das ist einfach provokant und schadet der Demonstrationsfreiheit, die wir seit 1989 haben. Die Freiheit, welche die Demonstranten für sich proklamieren, gilt auch für Journalisten und Polizisten.

    Was mich massiv wundert, ist, wie sich normale Mitbürger Schulter an Schulter mit Nazis, Randalierern, Spaltern und Verschwörungstheoretikern (eher -praktikern?) auf die Straße stellen. Wiederholt habe ich in Kommentaren gelesen, dass denen, die sich impfen lassen und nicht demonstrieren, das eigene Denken abgesprochen wird. Wenn ich normale Mitbürger zusammen mit Nazis auf Corona-Demos sehe, frage ich mich, ob die das nicht merken, nicht merken wollen, oder einfach akzeptieren, von jenen Nazis und Spaltern instrumentalisiert zu werden.

    Glaubt irgendjemand, dass wir seien besser als die Amerikaner? Dass es hier nicht zu einer genauso gefährlichen Spaltung der Gesellschaft wie dort kommen kann? Die Verunglimpfung unserer Demokratie, das Ausschütten von Hass gegen Andersdenkende muss aufhören! Jeder einzelne von uns kann es in seinem privaten Umfeld praktzieren.

    Damit meine ich nicht nur die Corona-Demonstranten sondern auch die, die Ungeimpfte wie Störer oder Aussätzige behandeln, oder der Gegenseite das Denkvermögen absprechen. Miteinander reden ist nicht das Austauschen von Vorwürfen und Unterstellungen.

    Was besseres als diese Demokratie wird keiner von uns je bekommen. Sie ist nicht das perfekte System, aber allemale besser als Regime und Diktaturen von Extremisten, religiösen Eiferern oder totalitären Herrschern.