Die Deutsche Telekom hat in den zurückliegenden Wochen in der Urlaubsregion Mecklenburg umfangreiche Messfahrten durchgeführt, um die Mobilfunkversorgung detailliert zu analysieren. Spezialfahrzeuge durchquerten das Gebiet von Ludwigslust bis Neubrandenburg und von Mirow bis nach Gnoien (s. Grafik). Insgesamt wurden mehr als 4.000 Kilometer zurückgelegt und mehr als 34.000 Messungen in allen deutschen Mobilfunknetzen durchgeführt – darunter Sprachqualität, Datenraten beim Down- und Upload sowie Ping-Zeiten. Dafür sind in einer Dachbox eines Messfahrzeugs acht Smartphones verbaut, die ständig Gespräche aufbauen und Datenübertragungen vornehmen. „Bei der Planung unserer Mobilfunknetze spielen Berechnungstools eine zentrale Rolle – aber die Messfahrten sind unser Reality Check“, erklärt Andreas Neusinger, Projektleiter „Qualität vor Kunde“ bei der Telekom. Das befahrene Gebiet entspricht im Wesentlichen den Landkreisen Ludwigslust-Parchim, Mecklenburgische Seenplatte und Rostock.
Bei der Datenübertragung zeigen die Ergebnisse eine starke Performance: Durchschnittlich wurden im Netz der Telekom 108,7 Mbit/s im Download und 27,5 Mbit/s im Upload gemessen. „Das ist ein hervorragender Wert“, so Neusinger. „Unser Mindestziel liegt bei 5 Mbit/s – damit sind HD-Streaming und stabile Videokonferenzen problemlos möglich.“ Die Netze der anderen deutschen Mobilfunkbetreiber liefern beim Download zwischen 81,2 Mbit/s und 29,9 Mbit/s; im Upload zwischen 21,5 Mbit/s und 12,7 Mbit/s.
Sprachqualität: Note „ausgezeichnet“
In der Urlaubsregion Mecklenburg erreichte die Sprachqualität im Netz der Telekom einen Wert von 4,61 auf der Mean-Opinion-Score-Skala (MOS). Diese Skala reicht von 1 („mangelhaft“) bis 5 („ausgezeichnet“) und basiert auf standardisierten Modellen, die das menschliche Hör-Qualitätsempfinden simulieren. Die Werte der anderen Mobilfunkbetreiber variieren im Sprachbereich zwischen 4,33 und 4,06.
Die Ergebnisse der Messfahrten fließen in die Strategie zum Netzausbau und zur Netzoptimierung der Telekom in den Regionen ein. In den kommenden Wochen werden sie weiter ausgewertet und für gezielte Verbesserungsmaßnahmen genutzt.
Hintergrund: So hat die Telekom gemessen
Die Telekom setzt auf speziell ausgestattete Fahrzeuge mit Dachboxen, in denen bis zu 14 individuell konfigurierte Messsysteme integriert sind. Um realistische Empfangsbedingungen im Auto zu simulieren, arbeiten alle Systeme mit einer Sende- und Empfangsdämpfung von etwa 7–8 dB.
Gemessen werden die Netzqualität von Sprach- und Datendiensten. In 5G-Netzen werden unter anderem Download-, Upload- und Ping-Werte erfasst. Bei Sprachanrufen werden Standard-Gespräche mit einer Dauer von 106 Sekunden sowie Long-Calls von 15 Minuten durchgeführt – meist zwischen einem fahrenden Smartphone und einem stationären Gerät in Berlin. Ergänzend erfolgen gezielte Messungen unter erzwungenen Netzbedingungen, etwa im reinen 5G-SA-Modus.
Zur technischen Ausstattung gehören Frequenzscanner, die speziell für Drive- und Walk-Tests im Mobilfunk konzipiert wurden. So stellt die Telekom sicher, dass ihre Messungen nicht nur technische Standards abbilden, sondern auch die tatsächliche Nutzererfahrung präzise widerspiegeln.
Die Messdaten wurden von der Firma Netcheck mit Sitz in Berlin erhoben. Die Fachzeitschrift CHIP nutzt NetCheck-Daten für ihre Netztests.









Die tatsächliche Nutzererfahrung hängt stark von der Anzahl der aktiven Nutzer in einer Funkzelle ab. Sprich: Im Sommer ist die tatsächliche Datenrate trotz 4 oder 5 Balken Netzanzeige oft unterirdisch schlecht. Im Bereich Südmüritz haben auf dem Handy manche Apps zeitweise sogar Zeitüberschreitungen gemeldet und die Apps haben nicht funktioniert. Stau auf der Datenautobahn!
Das wundert mich aber auch nicht, wenn ich sehe, wie viele Menschen mittlerweise Videotelefonie nutzen und unterwegs Videos schauen.
Kaum jemandem ist bewusst, dass wir alle uns die „Datenautobahn“ teilen und Bandbreite keine unbegrenzte Ressource sind.