Im Jahr 2020 wurden in Mecklenburg-Vorpommern 19 Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen registriert, bei denen insgesamt 38 800 Liter freigesetzt wurden. Das waren fünf Unfälle weniger als im Jahr zuvor. Wie das Statistische Amt Mecklenburg-Vorpommern weiter mitteilt, konnten nur 58 Prozent der ausgetretenen Schadstoffe durch sachgerechte Sofort- und Folgemaßnahmen wiedergewonnen, anschließend genutzt oder ordnungsgemäß entsorgt werden. Im Jahr 2019 waren es hingegen 97 Prozent.
Bei der Beförderung wassergefährdender Stoffe ereigneten sich 13 gemeldete Unfälle. Die dabei freigesetzten 2 700 Liter Schadstoffe der Gefährdungsklassen 1 und 2 wurden aber fast vollständig (96 Prozent) wiedergewonnen.
Beim Umgang mit wassergefährdenden Stoffen wurden sechs Unfälle mit einer Schadstofffreisetzung von 36 100 Litern gemeldet. Davon gelangten 16 100 Liter (45 Prozent) der schwach und deutlich wassergefährdenden Stoffe als Schadstoffe in die Umwelt.
Betroffen von den Unfällen war 2020 vor allem das Flussgebiet Warnow/Peene. Hier ereigneten sich 14 Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen, bei denen zusammen 16 300 Liter Schadstoffaustritt nicht wiedergewonnen werden konnte und somit die Umwelt belasten.
Ursächlich für die Mehrzahl der Unfälle mit Wassergefährdung im Jahr 2020 waren vor allem Verhaltensfehler (9 Unfälle) oder Materialmängel (6 Unfälle).
Wassergefährdende Stoffe sind nach dem Wasserhaushaltsgesetz Stoffzubereitungen oder Gemische, die dauernd oder in nicht unerheblichem Maße nachteilige Veränderungen der Wasserbeschaffenheit herbeiführen können. Entsprechend ihrer Gefährlichkeit werden Sie in drei Wassergefährdungsklassen – schwach, deutlich und stark wassergefährdend – eingeteilt. Allgemein wassergefährdende Stoffe werden auch erfasst. Diese sind unstrittig wassergefährdend, ihre Einstufung ist jedoch wegen komplexer und/oder variierender Zusammensetzung nur schwer möglich (bspw. Abfälle oder in der Landwirtschaft anfallende Schadstoffe).