Versteigerung: Ex-Kulturhaus, Inselgrundstücke und auch ein ehemaliger Friedhof
Kann man einen ehemaligen Friedhof kaufen, um auf dem Grundstück eines oder mehrere Häuser zu bauen ? Vor dieser Frage dürften Interessenten für die Region Mecklenburgische Seenplatte bei der nächsten Immobilienauktion Ende August in Rostock stehen. Dort kommt eine solche Fläche – knapp 2600 Quadratmeter, die von einer Mauer aus behauenem Feldstein eingefriedet sind – in Voigtsdorf bei Woldegk im Kreis Mecklenburgische Seenplatte – zum Aufruf. Das Mindestgebot liegt bei 10 000 Euro. Eine erste Anfrage zum Bauen sei bereits positiv beschieden worden, hieß es.
Der Friedhof, der an den metallenen Kreuzen am Eingangstor noch erkennbar ist, wurde entwidmet. An beiden Seiten in der Straße in Voigtsdorf, das unweit der A20 und auch nahe am Weindorf Rattey liegt, stehen zudem schon Ein- und Mehrfamilienhäuser, wie es hieß.
Außerdem kommen weitere 34 Immobilien aus MV, darunter ein Ex-Kulturhaus mit Saal in Barth, Flurstücke an der Müritz-Elde-Wasserstraße bei Lübz, sowie mehrere Inselgrundstücke auf Usedom und Hiddensee zum Aufruf. Ob sich die stark gesunkene Bieterfreudigkeit inzwischen wieder erhöht hat, wird sich am 31. August in Rostock zeigen. Bei den letzten Auktionen hatten die Norddeutschen Grundstücksauktionen AG wegen der schlechteren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen deutliche Zurückhaltung registrieren müssen. Viele Immobilien fanden keine Käufer mehr.
Hohe Zinsen verteuerten Kredite, Heizungsgesetzpläne verunsicherten Eigentümer und Investoren, dazu kämen gestiegene Preise, hieß es. Unter den 34 Immobilien wird auch eine etwa 1000 Quadratmeter große Fläche auf der Insel Hiddensee zum Aufruf kommen. Hier liegt das Mindestgebot bei 29 000 Euro. Die Fläche soll in einem einer Ferienhaussiedlung ähnlichen Gebiet im Ort Kloster auf der Insel Hiddensee – also nicht sehr weit vom Leuchtturm – liegen.
Das ehemalige Kulturhaus, eine repräsentative Villa aus dem Jahr 1885, steht in Barth (Vorpommern-Rügen) kurz vor dem Fischland-Darß und soll für mindestens 185 000 Euro einen neuen Besitzer finden.