Waren erhöht Kurabgabe und bittet auch Tagesgäste zur Kasse

2. Februar 2023

Urlaub in Waren wird teurer. Und zwar nicht nur für Touristen, die länger bleiben, sondern auch für Tagesgäste. Warens Stadtvertreter haben gestern Abend mit deutlicher Mehrheit die neue Kurabgabensatzung beschlossen, und die enthält vor allem eines: Weitere oder höhere Zahlungen für Urlauber, die nach Waren kommen. Die Kurabgabe steigt in der Saison von 2 Euro am Tag auf 2,70 Euro.
Erstmals müssen jetzt auch Tagesgäste blechen. Und zwar 1,80 Euro in der Hauptsaison. Ob das allerdings so funktioniert, wie von der Verwaltung angedacht, bezweifeln nicht nur Stadtvertreter, sondern auch Touristiker.

Die Kurtaxe nutzt die Stadt, um die so genannte touristische Infrastruktur wie den Park am Kietz, die Freibäder, Rad- und Wanderwege, Museen, Häfen oder auch Spielplätze zu erhalten bzw. auszubauen. Während für Urlauber in der Hauptsaison, die vom 1. April bis 31. Oktober dauert, am Tag künftig 2,70 Euro fällig werden, sind es in der Nebensaison jetzt 2 Euro. Neu: Es wird jetzt auch für den An- und Abreisetag der volle Satz kassiert. Wer also am ersten Urlaubstag erst um 20 Uhr ankommt und am letzten Tag schon um 5 Uhr abreist, zahlt trotzdem jeweils 2,70 Euro.

Ebenfalls neu: Tagesgäste sollen jetzt ebenfalls zur Kasse gebeten werden. In der Saison mit 1,80 Euro und außerhalb mit 1,30 Euro. Während das Kassieren der normalen Kurabgabe zumeist die Vermieter übernehmen, stellt sich das bei der Abgabe für Tagesgäste etwas komplizierter da.

Helfen sollen da fünf Parkscheinautomaten im Stadtgebiet, die man so umrüsten will, dass die Kurtaxe von Tagesgästen dort gezahlt werden kann. Ob sie es auch tun, kann allerdings kaum überprüft werden. Extra-Kontrolleure will die Stadt nicht einstellen, und dass die Verkehrsüberwacher nun wahllos Menschen auf der Straße ansprechen und nach dem Kur-Ticket fragen, ist eher unwahrscheinlich. Also gilt hier wohl eher das Prinzip Freiwilligkeit. Frank Müller, Chef der AfD-Stadtfraktion, bezeichnete die Kurtaxe für Tagesgäste gar als „Wegelagerei“ und befürchtet, dass sie ein negatives Image für Waren bringen könnte.

Nötig wurde die Erhöhung der Kurtaxe, die auch andere Städte und Gemeinden in der Müritz-Region gerade durchziehen, nach Auskunft von Warens Kämmerer Matthias Mahnke, weil das Projekt „Müritz rundum“ zu „Seenplatte rundum“ ausgebaut werden soll. Das kostet Geld, aber dafür werde den Urlaubern neben kostenlosen Busfahrten auch einiges geboten. Ins neue Projekt werde beispielsweise auch die Bahn mit einbezogen.


4 Antworten zu “Waren erhöht Kurabgabe und bittet auch Tagesgäste zur Kasse”

  1. H. sagt:

    Bedeutet das, dass ich Kurtaxe zu zahlen habe, wenn ich nach Waren zum Einkaufen, aufs Amt oder zum Arzt muss?

  2. Willy sagt:

    Wer von der Kurabgabe befreit ist, regelt die Satzung. Diese ist noch nicht veröffentlicht und mir fehlt der Glaube daran, dass das so sein kann wie oben beschrieben. In der Regel muss jeder Ortsfremde diese bezahlen. Also nehmen wir mal an, ein Einwohner aus Klink (Ortsfremder) geht an den Stadthafen und möchte einen Kaffee trinken. Dann muss auch er bezahlen. Darauf Wette ich. Die Frage ist, wie will die Stadt das kontrollieren. Da sie das nicht schafft, bleibt es überwiegend folgenlos.

  3. Adernalinius sagt:

    Also, liebe Tagesgäste. Besorgt Euch zuvor Mehrwegtragetaschen von Edeka. Und dann lauft ihr ganz langsam vom Parkplatz zum Markt, vielleicht sogar zu der genannten Handelseinrichtung dort und zurück. Vorsicht aber bei Umwegen. Aber am Hafen gibt es sicher auch irgendwas, was der Einheimische gebrauchen kann. Keinesfalls bayrisch sprechen! So sehen die Stadtläufer sofort, da gibt es nix zu holen und man bleibt unbehelligt. Denselben Tipp gleich an alle Warner, um nicht ausgebremst zu werden. Es geht bestimmt auch anders. Ich bevorzuge mein Fahrrad. Denn das hat keinen E-Motor-Klops unter dem Tretlager und deshalb ist es und bin ich unverdächtig. Alle anderen mögen sich ausweisen oder mangels Ausrede zahlen.