Warener Schüler entwickeln Buch zum Anfassen und Fühlen

3. Juli 2024

Eine ungewöhnliche Ausstellung ist seit wenigen Tagen in der Warener Stadtbibliothek zu sehen – gestaltet von Mädchen und Jungen der Klasse 2a der Käthe-Kollwitz-Schule. Auf einem Tisch haben sie ein großes Buch aufgebaut, in dem man ein Märchen lesen und erfühlen kann. Zettel mit sonderbaren Punkten befinden sich in einer kleinen Schatztruhe. Es handelt sich um das Braille-Alphabet, die Blindenschrift. Verschiedene Kärtchen mit Informationen werden aufgestellt, Basteleien, Bilder und Zeitungsartikel folgen. Die jungen Schüler haben nämlich ein besonderes Buch entwickelt, in dem ein eigenes Märchen zum Anfassen und Erfühlen zu finden ist. Auf die Idee gekommen sind sie durch ihren Klassenkameraden Niklas, der eine Sehbeeinträchtigung hat.

Die Mädchen und Jungen begannen, sich mehr und mehr dafür zu interessieren, was das für ihn und seinen Alltag bedeutet. An einem Projekttag, der gemeinsam mit dem Förderzentrum Sehen in Neukloster vorbereitet wurde, erfuhren die Schüler der 2a schließlich einiges über das Thema „Blindheit“ und lernten Bücher in Blindenschrift kennen.

Dabei entstand die außergewöhnliche Idee. In den kommenden Wochen entwickelten die Kinder selbst so ein besonderes Buch. Sie erfanden ein eigenes Märchen „Mission Schatztruhe“, schrieben es in normaler und in Blindenschrift auf und gestalteten passende Bilder dazu – Bilder zum Anfassen und Erfühlen. Für dieses gelungene Werk erhielt die Klasse vor Kurzem sogar den Ehrenamtspreis für Grundschulen 2024.

Noch bis zu den Sommerferien können Besucher der Stadtbibliothek dieses besondere Buch und all die anderen von den Kindern vorbereiteten Ausstellungsstücke zum Thema „Blindheit/Sehbeeinträchtigung“ anschauen. Die Mädchen und Jungen freuen sich darüber, dass sie so die Möglichkeit haben, andere Menschen auf ein Thema aufmerksam zu machen, das ihnen mittlerweile sehr am Herzen liegt. Sie hoffen, dass viele Bewohner der Region und auch Urlauber ihrer Einladung folgen .

Und, wer weiß, vielleicht wird es irgendwann in der Bibliothek noch weitere Bücher für sehbeeinträchtigte und blinde Menschen geben.


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