
Die Stadt Waren hat es eigentlich gut gemeint, als sie Ende Juli gebrauchte Büromöbel versteigern wollte. Doch das Interesse war quasi null. Niemand kam, um einen Stuhl oder Schreibtisch mit nach Hause zu nehmen. Also all die Möbel in den Müll? Der Präsident der Warener Stadtvertretung, Toralf Schnur (FDP), wollte sich damit nicht abfinden und rettete die Tische und Stühle vor dem Schredder. Und das kann jetzt sogar noch anderen helfen.
Im Zuge der Umbaumaßnahme an der Regionalen Schule Waren-West brauchte die Stadt Platz für diverse Schulgegenstände, die an einem Standort zwischengelagert werden müssen. Die Stadtverwaltung entschloss sich daher, das Möbellager am Wiesengrund, in dem zahlreiche aussortierte Schreibtische und Stühle gelagert wurden, leer zu räumen.
Deshalb die angesetzte Versteigerung, die in verschiedenen Medien angekündigt wurde. Doch die 19 Schreibtische, 11 Trapeztische und 17 Holzstühle blieben vor Ort, niemand wollte sie.
Die Warener Stadtverwaltung stand somit vor der Entscheidung, dieses Mobiliar entsorgen zu müssen, um den entsprechenden Platz freizuräumen.
Nachdem Stadtpräsident Toralf Schnur am Rande eines Gesprächs mit Vertretern der Verwaltung erfuhr, dass eine Entsorgung des Mobiliars angestrebt wird, bot er der Verwaltung kurzerhand an, das gesamte Konvolut für einen ideellen Wert von 100 Euro zu kaufen, um es anschließend nach einer ordentlichen Aufbereitung den städtischen Vereinen und bedürftigen Familien für ein ganz kleines Entgelt anbieten zu können.
Mit Unterstützung zahlreicher freiwilliger Helfer war der Raum schnell leer geräumt und konnte der Stadtverwaltung sauber und ordentlich übergeben werden.
„Die Tische und Stühle sind zwar teilweise deutlich älter als 20 Jahre, sie sind aber in einem guten Zustand, der nicht so schlecht ist, dass man alles wegwerfen muss. So mancher Verein oder manches Schulkind wird sich bestimmt bald über einen neuen Schreibtisch für ein sehr kleines Entgelt freuen können, wenn wir das Mobiliar wieder schick gemacht haben,“ so Toralf Schnur auf Nachfrage von „Wir sind Müritzer“
Die Tische sollen nach Auskunft von Schnur jetzt zunächst vollständig zerlegt, gereinigt, teilweise repariert und anschließend wieder zusammengesetzt werden. „Auch wenn wir einen erheblichen Aufwand betreiben müssen, um diese Idee umzusetzen, machen wir das in meinem Team sehr gerne, weil es denen helfen wird, die es am meisten brauchen.“ so Schnur.
Die Stadtvertretung muss diesem Geschäft zwar noch offiziell zustimmen, was aber als reine Formalie gilt, da Schnur alle Fraktionsvorsitzenden bereits im Vorfeld informiert hat. „Wenn man so wie ich immer und überall Transparenz einfordert, dann sollte man nicht irgendwelche Geschäfte im Geheimen machen. Hätte auch nur ein Fraktionsvorsitzender im Gespräch mit mir Widerspruch angemeldet oder schwere Bedenken geäußert, dann hätte ich ganz sicher auf einen derartigen Kauf verzichtet.“
Schnur freut sich jetzt auf die Umsetzung und hofft auf reichliche Nachfrage, um das eigene Lager nicht allzu lang mit den Möbeln auszulasten.











das ist echt cool
Kann man die Schulmöbel nicht nach Afrika oder Ukraine schicken die würden sich bestimmt freuen, sonst finde ich das gut was de rStadtpräsident gemachte hat,Daumen hoch.
Das geht wirklich nicht, dass man so hochwertiges Mobiliar kaputt macht. Schlimm genug, dass so eine Entsorgung in den letzten Jahrzehnten nach der Wende normal war. Die Nachhaltigkeit muss ganz oben stehen.
Warum muss man Büromöbel vorzeitig aussortieren und neue Möbel kaufen. Besser wäre es die Möbel in den Behörden weiter zu nutzen. Das spart Geld und Material, anstatt sich alle paar Jahre neu einzurichten.
Da sollten sich alle Bundesweit ein Beispiel dran nehmen.
Toralf Schnur, dat haste jod jemand.
Das ist ein kölscher (Rheinland) Dialekt.
🎉🎉
Aus welchem Geld wird die kostenaufwendige Reparatur bezahlt?
Privat von Hr. Schnur oder wie immer, aus Stadtkasse mit Selbstbereicherung Absicht???
Unsere lieber Politiker mögen doch die Vorwand „bedürftigen helfen“ nutzen, um eigene Taschen voll mit Geld zu stopfen.
Hallo,
hätte die Stadt nicht „ohne Umwege“ die Möbel sofort Vereinen oder Bedürftigen kostenlos zur Verfügung stellen können?
Herr Schnur wird wohl nun mehr als 100,00 € einnehmen….also Gewinn machen oder? Oder spendet er die Einnahmen?
Wenn ich das lese frage ich mich wieso immer raufhauen. Herr Schnur will helfen und nicht das große Geld machen.