Markus Häcker bleibt für die kommenden fünf Jahre Schiedsperson der Stadt Waren. Ihm zur Seite steht nun Frank Pfennigs. Schiedspersonen sind richtig wichtig. Denn immer häufiger gibt es bei Streitigkeiten so genannte Schlichtungsverfahren. Dadurch sollen teure und langwierige Gerichtsprozesse vermieden werden. Vor allem Nachbarschaftsstreitigkeiten landen bei den Schlichtern. Aber nicht nur. Auch im Strafrecht werden die Schiedspersonen vor Erhebung einer Privatklage tätig. Häufig vermeiden Schlichtungsverfahren nicht nur Prozesse, sondern auch Eskalationen.
Doch Markus Häcker war bei den Stadtvertretern nicht unumstritten, vermutlich, wegen seines Engagements für die Initiative „Menschlich. Stark. Miteinander“, die seit einigen Jahren jeden Montag auf dem Warener Markt bei Kundgebungen die aktuelle Politik thematisiert.
Die Schiedspersonen werden von der Stadtvertretung für fünf Jahre gewählt und vom Amtsgericht bestätigt. Eine juristische Ausbildung ist nicht nötig, wichtig sei, dass die Schiedspersonen zuhören können und den Parteien vorurteilsfrei, sachlich und besonnen begegnen.
Gewählt wurde Markus Häcker als Vorsitzender. Diese Funktion hat er bereits in den vergangenen zehn Jahren ausgeübt. Der Warener ist als Vermessungsingenieur beim Landkreis tätig, vielen aber auch bekannt, weil er als Schiedsrichter viele Bundesliga-Spiele und auch internationale Fußballspiele gepfiffen hat. Und eben als Organisator der Aktionen von „Menschlich. Stark. Miteinander“.
Dass er polarisiert ist dem Warener bekannt. Und so hat er das auch ganz offen in seiner „Bewerbungsrede“ vor den Warener Stadtvertretern angesprochen.“Ich habe einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und bin seit 1987 gesellschaftlich tätig. Ich weiß, dass es hier Leute gibt, die mir die gesellschaftliche Integrität absprechen. Diejenigen bitte ich: Reden Sie mit mir. Unterschiedliche politische Standpunkte dürfen nicht zu einer Diskreditierung führen“, so Markus Häcker. Und: „Ich fühle mich unserer Stadt und den Menschen in unserer Stadt tief verbunden.“
Gewählt wurde geheim. Häcker erhielt die nötigen Stimmen, so wie später auch Frank Pfennigs. Er wollte eigentlich Schöffe am Gericht werden. Als das nicht klappte, fiel seine Wahl auf die Schiedsperson. Pfennigs, der seit 15 Jahren als Hausmeister in einem Hotel in Untergöhren arbeitet, freut sich eigenen Angaben zufolge auf die Zusammenarbeit mit Markus Häcker.