Wollte ein Raser die Schotten einfach dicht machen?

17. September 2020

Wer sich beim Autofahren nicht gern an die Geschwindigkeitsregeln hält, muss die Konsequenzen tragen. Manch einer versucht dem allerdings zu entgehen und besorgt sich eine fast allwissende App oder bestimmte technische Hilfsmittel, von denen es mehr gibt, als gedacht. In Spionagefilmen und bei Verbrechern sind ja Kennzeichenwechsler modern – aber im öffentlichen Verkehr verboten. Nun staunten Polizisten in Nordbrandenburg nicht schlecht, als sie einen Autofahrer eigentlich nur routinemäßig in Fürstenberg/Havel kontrollierten: Der Mann aus Mecklenburg-Vorpommern war mit einem VW Caddy unterwegs, bei dem man das vordere Kennzeichen – bei Bedarf – mittels eines von innen steuerbaren Mechanismus verdecken konnte.

Der etwa 50 Jahre alte Autofahrer hatte keine wirklich glaubhafte Erklärung für die technische Raffinesse am Fahrzeug. Nach einigen Recherchen ist den Ordnungshütern inzwischen aber klar: Man kann solche sogenannten „Kennzeichen-Rollos“ im Internet sogar legal kaufen. Sie sind relativ einfach zu installieren, weil sie einst gedacht waren, um Kennzeichen-Diebstahl zu verhindern. Und auf privatem Gelände scheinen diese technischen Bauteile auch erlaubt zu sein.

Aber im Verkehr sind sie verboten. Deshalb wurde das „Kennzeichen-Rollo“ auch beschlagnahmt. Es besteht der Verdacht, dass der Fahrer auf diese Weise nicht für Blitzgeräte identifizierbar sein wollte. Nun wird wegen Kennzeichenmissbrauchs ermittelt, was sogar als Straftat zählt. Solche Delikte können laut Polizei mit Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr geahndet werden.

Mehr zu dem Thema: https://www.bundpol.de/verbotene-gadgets/rollo-kennzeichen.htm


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