Am 1. Juni geht es um die Kinder. Die Politikerin Amina Kanew sammelt an diesem Tag die Wahlstimmen der Jugendlichen ein und wird sie demonstrativ über den Hausmüll entsorgen. Begleitet und unterstützt wird diese Aktion von den Landtagskandidat:innen Elke-Annette Schmidt (DIE LINKE) aus Malchow und Tobias Hecht (DIE LINKE) aus Stavenhagen. „Den größten Teil meines Lebens bin ich als junger Mensch an politischen Prozessen nicht ausreichend beteiligt worden. Ich will als Politikerin nicht den gleichen Fehler machen. Daher bin ich dafür, dass endlich das Wahlalter heruntergesetzt wird. Und darüber hinaus müssen die jungen Menschen endlich verlässlich auch im Bundestag die Möglichkeit erhalten, mitzugestalten“, erklärt Kanew die Aktion.
„Kinder und Jugendliche haben auch das Recht auf Beteiligung an Politik. Sie sind keine Lern-Maschinen, deren einzige Aufgabe nur sein soll, in Zukunft unsere Rentenbeiträge zu erwirtschaften. Kinder und Jugendliche sind die Zukunft der Gesellschaft und müssen daher an Entscheidungen beteiligt werden, die sie betreffen. Das steht zwar auch in unserer Landesverfassung. Aber bisher kümmert sich die Landesregierung nicht darum. Ich bin dafür, dass endlich das Wahlalter 16 eingeführt wird – auf Landes-, Bundes- und europäischer Ebene“, fügt Tobias Hecht hinzu.
Die Politiker werden in der Region vor einigen Schulen stehen und Wahlscheine verteilen. An Stelle einer Wahlurne haben sie eine Mülltonne dabei.
Amina Kanew (DIE LINKE.) ist Kommunalpolitikerin in der Stadtvertretung Neubrandenburg, kandidiert direkt im Bundestagswahlkreis 17 und auf dem dritten Platz der Landesliste der Partei DIE LINKE. Sie ist 22 Jahre alt.
Tobias Hecht (DIE LINKE.) ist Kommunalpolitiker im Kreistag MSE und kandidiert direkt im Landtagswahlkreis der Ämter Malchin am Kummerower See, Stavenhagen und Treptower Tollensewinkel.
Elke-Annette Schmidt (DIE LINKE.) ist Kommunalpolitikerin in Malchow und im Kreistag MSE, kandidiert für den Landtag im Wahlkreis 20
Foto: Tobias Hecht , Amina Kanew








Ja, da haben Frau Kanew und Herr Hecht ja mal mächtig aufgelegt (Frau Schmidt kenne ich leider nicht und kann deren Meinung daher nicht beurteilen). Schulen besuchen und dann landet der Wahlschein in der Mülltonne!! Bisher traten die Beiden sehr öffentlich in Erscheinung, wenn es darum ging, Corona-Gegner an deren „Spaziergang“ durch Sitzstreiks zu behindern. Ich bin kein Covid-Leugner, im Gegenteil. Aber hier werden Jugendliche instrumentarisiert, an ihren Schulen. : Wahlschein ausfüllen – ab in die Mülltonne“. Tolle Sache, aber im Moment haben Jugendliche von 16 – unter 18 bestimmt andere Probleme, als irgendwann wählen zu dürfen. Aber egal, Kanew und Hecht haben ihr Thema gefunden. Wenn meine drei erfolgreich erwachsenen Kinder mich fragen, wen sie wählen sollten, gebe ich keine Vorgabe, ich sage immer nur, auch als gelebter DDR-Bürger, die Wahl ist frei und geheim, wählt eine demokratische Partei. Die Linken gehören nicht dazu, weil die Linken, die Stinken, nach ihrem Sozialismusgehabe.
Unter den Jugendlichen würde bekanntlich ein überproportionaler Teil weit links außen wählen. Das hängt mit dem natürlichen Interesse der Altersgruppe zusammen, da sie von einer Umverteilung von oben nach unten mehr profitieren, als die, die ausgesorgt haben und weil die forschen Thesen, links wie rechts, bei den im Schnitt risikofreudigeren, auf Veränderung drängenden Jugendlichen leichter verfangen. Klare Botschaften wirken sowieso attraktiv auf Menschen, die mit der Materie noch nicht so vertraut sind. Das ist soweit normal und in Ordnung und wird von der Gesamtheit der Wähler bestimmt weiterhin ausgebügelt. Genauso normal und in Ordnung ist, dass Politiker das auszunutzen versuchen. Wen wundert, wenn das die Leute von der Ex-SED tun? Sollen sie, bitteschön. Falls die Alutonne zu schwer wird, könnten sie das zusammen mit der MLPD inszenieren. Die sind immer für plakative Aktionen zu haben. Für graue, schlechtgelaunte, rückwärtsgewandte Männer gibt es ja auch eine Partei, die zwar mit dümmlichem Programm, dafür aber mit dem ehemals linksgrünen Wort alternativ daherkommt. Beides braucht nicht noch mehr Aufmerksamkeit.
Ich finde schon, dass hier ein sehr großes Problem angesprochen wird.
Wenn ein Jugendlicher zum Beispiel im Dezember 2021 erst 18 wird, kann er zur Bundestags- und Landtagswahl 2021 noch nicht wählen. (er ist ja 17)
Das bedeutet aber auch, dass der Jugendliche erst im Dezember 2025 das erste mal den Bundestag wählen kann und wenn dann die Regierung steht (Koalitionsgespräche dauern halt ein paar Wochen) ist der Jugendliche schon 22 Jahre alt.
Bis dahin wurden 22 Jahre lang Entscheidungen gefällt für ihn oder gegen ihn (auch mit seinen Steuergeldern) und er konnte auf Bundesebene oder Landesebene (das sind nun mal die wichtigsten Ebenen) seine politische Meinung nicht ankreuzen (wählen).
Diese Zeitspanne ist so stark wie möglich zu verkürzen. Selbstverständlich kann ein 8 Jahre altes Kind noch nicht wählen, ein 16 Jahre alter Jugendlicher aber schon und eigentlich sogar schon ein 15 Jahre alter Jugendlicher.
Denn mit 15 darf man schon ganz offiziell ein Moped (Führerscheinklasse AM) fahren, mit 16 darf man sogar ein kleines Motorrad fahren (Führerscheinklasse A1), mit 17 Jahren begleitetes Autofahren (der Führerschein wird mit 16 schon gemacht).
Ab 14 Jahren ist man strafmündig und es gilt Jugendstrafrecht.
Dann machen ganz viele Jugendliche mit 16 eine berufliche Ausbildung und sind schon sehr unabhängig und auch allein mit mehr Verantwortung im Beruf tätig, als für eine Bundestags-/Landtagswahl nötig wäre.
Mit einer Kettensäge, Flex oder anderen Maschinen kann man sehr viel Unheil anrichten und trotzdem wird das Jugendlichen unter 18 Jahren zugemutet.
Ebenso Nebenjobs in der Schulzeit (Kassieren) auch für viele unter 18 Jahren.
Sie dürfen nur nicht wählen, weil eben einige große Parteien das nicht wollen!
Die wollen das nicht, weil bei ALLEN Umfragen klar ist, dass Jugendliche diese Parteien nicht in der Mehrheit wählen wollen, sondern deren Konkurrenten.
DAS ist dann aber nicht mehr Demokratie, wenn man nicht aus demokratischen Gründen etwas verbietet (oder nicht erlaubt), sondern nur aus Eigennutz!!!!
Ich finde das einen Skandal, dass sich hier in den letzten 20 Jahren immer noch nichts geändert hat und das Wahlalter immer noch bei 18 liegt.