Digitaler Mängelmelder Klarschiff.MV jetzt auch im Amt Röbel

27. Juli 2021

Seit gestern können Einwohner in den Ämtern Röbel-Müritz (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte), Recknitz-Trebeltal (Landkreis Vorpommern-Rügen), und Krakow am See (Landkreis Rostock) rund um die Uhr und online ihrer Amtsverwaltung Probleme und Ideen zur Verbesserung ihres Lebensumfelds melden. In allen drei Ämtern ist gestern der Mängelmelder „Klarschiff.MV“ an den Start gegangen. Dabei handelt es sich um eine Serviceplattform im Internet (www.klarschiff-mv.de), die es den Bürgern ermöglicht, die Verwaltung auf Probleme und Schäden hinzuweisen. Hierzu gehören beispielsweise Meldungen über Schlaglöcher, defekte Straßenlaternen, illegale Müllverkippung oder umgestürzte Bäume etc.
Ziel der digitalen Plattform ist es, den Menschen die Kommunikation mit der Verwaltung zu erleichtern, und das nicht nur in den großen Städten, sondern auch im ländlichen Raum.
Wie das funktioniert, hat Infrastrukturminister Christian Pegel gestern in Röbel erklärt:

„Wenn Sie bemerken, dass in Ihrer Umgebung Sperrmüll wild entsorgt wurde, Büsche auf einen Fuß- oder Radweg ragen, Mülleimer ,überlaufen‘, können Sie dies in den drei Modell-Ämtern wann und wo immer Sie wollen per Rechner, Tablet oder Smartphone mit Internetzugang über die Klarschiff-Seite melden. Sie müssen nicht mehr mühsam Ihren zuständigen Ansprechpartner ermitteln – Ihre Meldung wird über das Portal an die zuständige Behörde weitergeleitet, die sich dann darum kümmert. Sie können auch Ideen und Anregungen über Klarschiff einbringen, zum Beispiel für eine bessere Schaltung der Ampeln auf Ihrem Arbeitsweg. Das ist einfache Verwaltung und praktisch gelebte Bürgerbeteiligung.“

Umweltminister Till Backhaus weist zudem auf den Nutzen des Systems für die Umwelt hin: „Durch die App können Probleme schnell den Ämtern gemeldet werden, die ansonsten zu größeren anwüchsen. Müll kann zum Beispiel in der Natur schnell großen Schaden anrichten, wenn er giftige Stoffe in den Boden abgibt. Unsere Böden und damit auch das Grundwasser sauber zu halten, ist jedoch ungemein wichtig. Über die neue App wird es nun einfacher, auch solche Sachen schnell zu beheben.“

Immer mehr Verwaltungen sollen einsteigen

Der ursprünglich von der Hansestadt Rostock entwickelte Mängelmelder „Klarschiff.HRO“ wurde bereits vor rund sechs Jahren zu einer Landeslösung erweitert, die bereits in Schwerin und Greifswald im Einsatz ist. Über eine Karte oder Eingabemaske können Mängel oder Vorschläge und der zugehörige Ort angegeben werden. Die Information landet über das Klarschiff-System bei der zuständigen kommunalen Verwaltung. Die zuständige Behörde erhält die betreffende Meldung des Bürgers und bearbeitet diese mit Verfahrensstandangabe im System weiter.

Die Ämter Recknitz-Trebeltal und Röbel-Müritz ebenso wie die Stadt Krakow am See wollten die Vorteile einer solchen vernetzten Lösung für sich erschließen und in das Klarschiff-System integrieren. Daraus entstanden ist ein Kooperationsprojekt mit Digitalisierungs- und Landwirtschaftsministerium. In den vergangenen zwei Jahren wurde gemeinsam die Anwendbarkeit von Klarschiff.MV bei kleineren Amtsverwaltungen geprüft und das System an die Anforderungen dieser Ämter und Gemeinden angepasst.

„Unser langfristiges Ziel ist es, dass mehr und mehr Verwaltungen in das Klarschiff-System einsteigen und Bürger letztlich über die Plattform Klarschiff-mv.de alle Behörden in unserem Bundesland mit Ihren Anliegen erreichen können“, so Pegel.

Hintergrund: Mit der Einführung von Klarschiff.MV als Mängelmelder und der Bereitstellung des Systems für die Kommunen erfüllt Mecklenburg-Vorpommern auch eine Vorgabe des im August 2017 in Kraft getretenen Onlinezugangsgesetzes (OZG). Dieses verpflichtet Bund, Länder und Kommunen, bis 2022 ihre Verwaltungsleistungen digital anzubieten.

Förderung durch das Land

Das Land hat dazu vor zwei Jahren das MV-Serviceportal (www.mv-serviceportal.de) geschaffen, auf dem bereits mehr als 100 Leistungen vollständig digitalisiert angeboten werden. Das Portal wird Zug um Zug weiter ausgebaut.

Das Büro kooperatives E-Government im Ministerium für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung und die Landgesellschaft M-V im Auftrag des Landwirtschaftsministeriums haben die drei Modellämter bei der Klarschiff-Umsetzung inhaltlichen begleitet und unterstützt. Zudem erhielten die Ämter Recknitz-Trebeltal und Röbel-Müritz aus dem Projekt „Digitale Dörfer“ des Landwirtschaftsministeriums Fördermittel in Höhe von 85.000 Euro. Die Stadt Krakow am See mit ihren umliegenden Gemeinden erhielt vom Infrastrukturministerium 129.330 Euro für die Einführung der digitalen Anwendungen.

Bei der gestrigen Vorstellung des System in Röbel haben die Minister und Röbels Bürgermeister Andreas Sprick schon mal ein – in diesem Fall gestelltes – Problem gemeldet. Schon kurze Zeit später stand der Bauhof vor der Tür…


Eine Antwort zu “Digitaler Mängelmelder Klarschiff.MV jetzt auch im Amt Röbel”

  1. Niels Anders sagt:

    Im Moment kann man überall in MV Tickets auf klarschiff erstellen aber ich vermute mal, dass diese gar nicht bearbeitet werden können, weil diverse Gemeinden oder Ämter eben noch nicht angeschlossen sind. Die Seite für Rostock z.B. hat eine klare regionale Abgrenzung, damit man sicher sein kann, dass die Tickets auch im Bearbeitungsbereich der Hansestadt landen. Rostock ist aber auf der Hauptseite klarschiff-mv.de gar nicht integriert!? Das Ganze wirkt doch technisch alles etwas altbacken aber vielleicht tut sich da ja noch was. Es gibt auch alternative und bereits aktive Lösungen für kleinere Kommunen, die einen etwas firscheren und zeitgemäßeren Auftritt haben, wie die Machmit App in der Gemeinde Bentwisch.