Zwei neue Folgen von „Käthe und ich“ im September in der ARD

29. August 2021

Zwei Freitage im September, an denen sicher wieder ganz viele Müritzer vor den Fernseher sitzen werden. Teil 5 und 6 der ARD-Produktion „Käthe und ich“ wird ausgestrahlt. Filme, die – wie auch schon die ersten Folgen – zum größten Teil an der Müritz gedreht wurden und in denen auch Müritzer als Statisten zu sehen sind. Schon die ersten vier Streifen mit „Käthe“ haben für allerbeste Werbung für die Müritz-Region gesorgt, denn die Produzenten legen sehr großen Wert darauf, dass man auch erkennt, wo die Filme gedreht werden. In diesem Sommer sind bereits die Folgen 7 und 8 an der Müritz produziert worden. Jetzt heißt es am 17. September aber erst einmal „Käthe und ich ich – Im Schatten des Vaters“ und am 24. September „Käthe und ich – Das Adoptivkind“.

KÄTHE UND ICH – IM SCHATTEN DES VATERS
Freitag, 17. September 2021, 20:15 Uhr im Ersten
ab Donnerstag, 16. September 2021 in der ARD Mediathek

Das selbstlos erscheinende Angebot einer riskanten Organspende – aber aus den falschen Motiven – steht im Zentrum des fünften Films von „Käthe und ich“. Hauptdarsteller Christoph Schechinger als umsichtiger Psychologe Paul und seine Therapiehündin bekommen es mit einem schwerkranken Patienten und seiner Halbschwester zu tun, deren Geschwisterliebe von dysfunktionalen Vater-Kinder-Beziehungen überlagert wird. In „Im Schatten des Vaters“ schlüpft Uwe Ochsenknecht in die Rolle eines gefeierten Schauspielers, der sich zwar gerne als guter Papa gibt – aber nicht ist. An seiner Seite spielen Nico Ramon Kleemann und Anna Hausburg in Episodenrollen des modern erzählten Medical-Dramas, das eine ethische Problem- stellung auf berührende Weise zeigt.

Unbeschwert sein wie andere Jugendliche, das kann Roman (Nico Ramon Kleemann) leider nicht. Seine Apathie hat, wie sich herausstellt, eine organische Ursache. Der 18-jährige leidet unter einer lebensgefährlichen Lebererkrankung. Eine dringend benötigte Organspende, die ihm seine Halbschwester Jasmina Thomas (Anna Hausburg) anbietet, will Roman trotz seiner dramatischen Lage nicht annehmen. Verzweifelt wendet sich Jasmina an den Psychologen Paul (Christoph Schechinger): Er und seine Therapiehündin Käthe sollen Roman überzeugen, ihr Angebot anzunehmen – auch wenn Jasmina ihre Gesundheit damit in Gefahr bringt. Schon bald merkt der erfahrene Therapeut, dass hinter ihrem Angebot jedoch das falsche Motiv steckt: Es ist nämlich nicht Geschwisterliebe, sondern der Wunsch nach der Anerkennung ihres Vaters, des berühmten Theaterschauspielers Fritz Thomas (Uwe Ochsenknecht). Und der ist, wie Paul herausfindet, ein Narzisst, der sich zudem gerne aus der Verantwortung stiehlt. Dass er sich nicht als Spender anbietet, möchte Paul zwar nicht bewerten, es macht ihn aber auf die problematischen Familienbeziehungen aufmerksam. Eine so schwere Entscheidung wie eine Teilleberspende, über die zudem eine medizinische Kommission befinden muss, bedarf einer stabilen Basis. Um die zu schaffen, setzt Paul auf einen ganzheitlichen Ansatz, der auch Fritz in die Verantwortung nimmt. Als sich Romans Situation verschlechtert, bleibt dafür nur wenig Zeit.

KÄTHE UND ICH – DAS ADOPTIVKIND
Freitag, 24. September 2021, 20:15 Uhr im Ersten
ab Donnerstag, 23. September 2021 in der ARD Mediathek

Fake-News, Mobbing und Ausgrenzung – auf dem Schulhof kann es hart zugehen. Verhaltensausfälligkeiten eines Zwölfjährigen, der in kurzer Zeit dramatisch abdriftet, stehen im Zentrum des sechsten Films von „Käthe und ich“. Hauptdarsteller Christoph Schechinger als Psychologe Paul Winter muss nicht nur die Eskalationsspirale stoppen, sondern auch die Tiefenursachen finden. Nachwuchsdarsteller Oskar Netzel spielt in „Das Adoptivkind“ eindrucksvoll den jungen Protagonisten. Ihren Einstand in der Medical-Reihe gibt Hildegard Schroedter als Adoptivmutter von Paul, der eigene Erfahrungen in seine Arbeit mit dem Patienten einfließen lässt. Regisseur Oliver Liliensiek verbindet die spannende und dramatisch erzählte Geschichte mit einer einfühlsamen Annäherung an die Charaktere.

Der zwölfjährige Ben (Oskar Netzel), vor kurzem noch beliebt, ist der meistgehasste Junge der Schule: Er redet mit niemandem mehr – und niemand mit ihm. Ben hat es sich mit allen verdorben, weil er seit zwei Wochen verletzende Lügen per Mail und SMS verbreitet. Ben bestreitet die Vorwürfe – obwohl es eindeutige Belege gibt. Schulleiterin Dr. Kira Madaki (Thelma Buabeng) steht vor einem Rätsel und bittet Paul Winter (Christoph Schechinger) um Unterstützung.
Der erfahrene Psychologe muss zunächst das Vertrauen des Jungen gewinnen, der konsequent jede Hilfe ablehnt. Mit seiner behutsamen Herangehensweise und der Unterstützung seiner Hündin Käthe bringt er Ben zum Sprechen. Als Paul herausfindet, dass sich auch Bens ältere Schwester Luisa (Anna-Lena Schwing) neuerdings seltsam verhält, spitzt sich die Frage zu, was in der Schule passiert ist.
Während Paul immer tiefer in die Geschichte seines jungen Patienten eintaucht, muss er sich mit seiner eigenen Kindheit auseinandersetzen: Seine leibliche Mutter Alexandra Baumgarten (Julia Bremermann), die ihn als Baby zur Adoption freigegeben hat, möchte ihn nun kennenlernen. Für Paul ist das kein einfacher Schritt, denn er sieht in seiner Adoptivmutter Helga Winter (Hildegard Schroedter) seine Mama und will es dabei belassen. Auf Anraten seiner besten Freundin Jule (Mona Pirzad) lässt sich Paul schließlich auf ein Treffen ein. Durch die Begegnung erfährt er nicht nur etwas über sich, sondern lernt auch Ben besser zu verstehen. Denn es gibt etwas, dass ihn und seinen Patienten verbindet.

Fragen an Christoph Schechinger

In „Im Schatten des Vaters“ spielen Sie an der Seite von Uwe Ochsenknecht, der den arroganten Bühnenstar gibt. Wie wars?
Es war ganz großartig mit Uwe zu arbeiten. Er ist ein Vollprofi und jemand dem ich sehr gerne bei der Arbeit zusehe, er ist hochkonzentriert und nimmt seine Kollegen mit. Er schafft es, die Figur so fein herauszuarbeiten, das hat mich beeindruckt. Für mich ist es immer ein Geschenk mit Kollegen zu arbeiten von denen man lernen kann. Es war auch einfach schön mit Uwe in Drehpausen zusam- men zu sitzen und zu plaudern. Ich mag ihn sehr und schätze seinen Witz.

Am meisten wird mir sicherlich die erste Begegnung mit Uwe in seiner vollen Mephisto Maske auf der Freilichtbühne in Waren in Erinnerung bleiben. Das war beeindruckend. Einmal die Arbeit unserer beiden fantastischen Maskenbildnerinnen Tanja Drewitz und Britta Balcke zu sehen und natürlich auch wie Uwe sie zum Leben erweckt hat. Das war groß.

In „Das Adoptivkind“ wird Paul mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert und lernt zum ersten Mal seine leibliche Mutter kennen. Was bedeutet Ihnen Familie?
Familie ist das Wichtigste. Menschen, auf die man sich verlassen kann, die einen unterstützen, die einem Dinge beibringen, die einem die Welt zeigen und die man gerne um sich hat, in den guten und den bitteren Zeiten. Dazu gehören für mich auch enge Freunde, auch die zähle ich zu meiner Familie. Im besten Falle ist Familie ein starker Bund aus individuellen Menschen, die einander durchs Leben begleiten. Ich glaube, dass alles Glück der Erde erst dann etwas wert wird, wenn man es teilen kann und, dass somit das Wertvollste die Familie ist.

Wie hat sich Paul im Laufe der Filme aus Ihrer Sicht verändert?

Im Grunde bleibt Paul immer Paul. Jemand der anderen Menschen helfen möchte, sich selbst aber oft nicht helfen konnte. Er erlebt Schmerz und Verlust genauso wie Hoffnung und Zuversicht bei seinen Patienten und auch in seinem eigenen Leben. Alles spiegelt sich. Durch die Reise, die Paul durchläuft und durch die Menschen, denen er begegnet, wird er facettenreicher und tiefer. Er öffnet sich mehr, gegenüber Eric zum Beispiel. Die eigene Familie wird wichtiger. Er bekommt einen Witz. Und auch wenn die Melancholie nie verschwindet, bleibt in Paul immer die Hoffnung. Die Figur entwickelt sich ähnlich wie die Filme weiter, sie wird erwachsener und komplexer. Brigitte Müller ist eine großartige Autorin, die mit jeder neuen Figur und Geschichte auch neue Farben in Paul entstehen lässt.

Was wünschen Sie Paul für die Zukunft?

Ich wünsche ihm, dass er durch alle Aufgaben, die ihm das Leben noch stellt, nicht verunsichert, sondern bestärkt wird seinen Weg weiter zu gehen. Dass er selbst auch Frieden finden und mit Dingen, die nicht so erfreulich in seinem Leben waren, abschließen kann. Ich wünsche ihm, dass Jule und Käthe weiter die Säulen in seinem Leben sind, dass vielleicht noch mehr dazu kommen und dass er noch vielen Menschen eine Freude machen kann.

Fragen an Uwe Ochsenknecht

In „Im Schatten des Vaters“ spielen Sie den ziemlich unsympathischen Schauspieler Fritz Thomas. Was hat Sie an der Rolle besonders gereizt?
Einen Schauspieler zu spielen, ist für einen Schauspieler nie einfach. Vor allem, wenn man sich nicht irgendwelcher Klischees bedienen will. Denn dann wird die Rolle schnell zur Persiflage und das war hier nicht gefragt. Also eine interessante Herausforderung.

Sie sind einer der gefragtesten und erfahrensten Schauspieler des Landes. Wie würde Uwe Ochsenknecht mit Fritz Thomas umgehen?
Ich würde solchen egomanischen Leuten aus dem Weg gehen. Sollte das nicht möglich sein, deutlich meine Verachtung zum Ausdruck bringen.

Fritz Thomas hat nur Augen für sich, seine Kinder und deren Probleme scheinen an ihm abzuperlen. Können Sie so ein Verhalten erklären?
Ich bin kein Psychologe. Aber ein bisschen hat mein Beruf damit ja auch zu tun. Liegt meistens an den Umständen des Aufwachsens.

Familie ist ein hohes Gut. Wie wichtig ist sie Ihnen?

Ich finde Familie super. So anstrengend sie auch manchmal sein kann. Und später muss man auch loslassen können, wenn die Familie sich verkleinert, weil die Kids das Nest verlassen.


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