Wohin mit dem radioaktivem Abfall? – Ausstellung zeigt Suche

1. September 2021

Wer sich genauer informieren will, wie die Suche nach den fachlich besten Standort für ein Atommüll-Endlager in Deutschland abläuft, kann das jetzt im Müritzeum in Waren sehen. Anhand der Ausstellung „suche:x“ stellen die beteiligten Bundesämter dar, wie die Suche abläuft, warum der radioaktive Abfall da ist und wie lange er eingelagert werden soll. Bis 9. September ist die Ausstellung mit etwa 20 einfach formulierten Text- und Bildtafeln zu sehen.
Warens Bürgermeister Norbert Möller hatte dafür gesorgt, dass die Institutionen bei einer Informationsveranstaltung vor wenigen Tagen im Bürgersaal ihre Konzepte vorstellten (WsM berichtete). Dabei wurde eines klar: Eine schnelle Entscheidung wird es nicht geben.  Bis 2031 soll der Standort klar sein.

Bisher wurden nur anhand geologischer Daten, die vor allem von den Bundesländern zur Verfügung gestellt wurden, 90 Teilgebiete bundesweit festgelegt, die weiter untersucht werden sollen. Dies umfasst 54 Prozent des Territoriums Deutschlands. Davon liegen vier Teilgebiete in Mecklenburg-Vorpommern, darunter Rügen und die Tonschichten in der Müritz-Region und Südwestmecklenburg, und 17 Teilregionen in Brandenburg.

Konkreter soll es Anfang 2022 werden, dann hat Bundesgesellschaft für Endlagerung angekündigt, ihre Methode für die weitere Suche vorzustellen. Experten rechnen damit, dass dann auch absehbar wird, welche Standorte wirklich noch über Jahre mit genaueren Erkundungen rechnen müssen. Eins ist für Bürgermeister Möller aber schon klar: „Niemand will, dass ein Endlager in eine Region kommt, die Heilbad und ein so beliebtes Besuchsziel ist.“

Ein Blick nach Finnland zeigt dabei: Dort wird ein Endlager unterirdisch in Granitformationen geplant. In Deutschland sollen dafür Granit-, Salz- und Tonvorkommen untersucht werden.


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