Warens alte Fleischwirtschaft hat einen neuen Eigentümer

5. September 2021

Gut sechs Jahre ist es her, dass Warens „Fleischwirtschaft“ in der Weststadt die Pforten dicht gemacht hat und die rund 120 Mitarbeiter gehen mussten. Seither hat sich auf dem etwa 40 000 Quadratmeter großen Areal wenig getan. Zwar gab es zwischenzeitlich immer mal wieder Investoren, die an die Tür der Eigentümer klopften und Pläne präsentierten, doch geklappt hat davon nichts. Bis jetzt.
Nach exklusiven Informationen von „Wir sind Müritzer“ ist das Areal vor rund zwei Monaten verkauft worden. Wir haben mit Neu-Eigentümer Maik Schreyer gesprochen. Ein Berliner Unternehmer aus der Immobilienbranche, der die Müritz-Region bestens kennt und sie sowie die Menschen hier nach eigenen Angaben liebt. Schreyer schlägt an der Müritz nicht mit hochtrabenden Plänen auf, sondern will das Grundstück Stück für Stück entwickeln. Gemeinsam mit den Mietern, die dort bereits ansässig sind.

Auf das Werksgelände ist Maik Schreyer eher zufällig gestoßen. „Wir hatten uns auch schon für andere Objekte in Waren interessiert, denn diese Stadt hat einfach Potential. Dann sind wir auf die alte Wurstfabrik aufmerksam geworden und haben sie nach längeren Verhandlungen mit den Eigentümern gekauft“, so der Berliner, der in Warnemünde aufgewachsen ist und viele Sommer an der Müritz verbrachte. Zum Zeitpunkt des Kaufes gab es schon zahlreiche Mieter: Kleine Büros, Handwerksunternehmen, Baufirmen, die vor allem Lagerplätze brauchten. Rund 50 Mieter zählt das Objekt gegenwärtig. Und das soll auch so bleiben.

„Wir wollen hier nicht mit der Abrissbirne kommen, sondern einen kleinen Gewerbehof entwickeln“, so der Berliner. Planungen für das Areal gibt es noch nicht. Fest steht aber schon, dass die „Neuen“ das vordere Bürohaus und auch die Hallen sanieren wollen. Auch erste Absprachen mit der Stadt habe es bereits gegeben. „Wir bieten hier kleinere Büroeinheiten und Lagerflächen zu moderaten Preisen. Für ein größeres freies Grundstück, das zum Betriebsgelände gehört, gebe es zwar schon Ideen, aber nichts Konkretes, schließlich liege der Kauf erst zwei Monate zurück. Die Baracken, in denen einst unter anderem der Werksverkauf der Fleischwirtschaft und eine Bäckerei ihr Domizil hatten, seien nicht erhaltenswert. Was dort entstehen soll, ist offen. Mit der Entwicklung des Grundstückes sei ein Planungsbüro beauftragt worden, doch bis dafür Pläne vorliegen, werden nach Angaben von Maik Schreyer mindestens zwei Jahre vergehen.

Das heißt allerdings nicht, dass bis dahin auf dem riesigen Gelände in der Springer Straße nichts passiert. Neben den angekündigten Sanierungen spricht der neue Eigentümer mit vielen Einheimischen, sammelt Ideen und hat auch schon etliche Interessenten, die dort entweder Boote lagern, Wohnmobile abstellen oder auch Lkw parken wollen. Möglichkeiten gibt es viele. Maik Schreyer und seine Geschäftspartner loten sie gerade aus.

Und die jetzigen Mieter wollen sich bei einem Tag der offenen Tür vorstellen. Und zwar am 18. September ab 10 Uhr. Klar, dass sie sich über viele Besucher freuen würden. Für das leibliche Wohl sorgen die Firmen selbst, Maik Schreyer wird selbst auch vor Ort sein.

Kontakt Maik Schreyer: 0172 2667008

Die einstige Fleischwirtschaft, 1977 als VEB gegründet, gehörte seit Anfang der 90-er Jahre zur Nölke-Gruppe, die an insgesamt vier Standorten in Deutschland produzierte – unter anderem die bekannte Marke Gutfried, deren Produkte zum Teil auch in den Warener Hallen entstanden. Im Jahr 2012 verkündete das Unternehmen die Schließung – der Standort sei nicht mehr rentabel, hieß es seinerzeit.


2 Antworten zu “Warens alte Fleischwirtschaft hat einen neuen Eigentümer”

  1. Ralf sagt:

    Die ersten Mieter haben schon einen neuen Vertrag bekommen. Super!!! Miete das Dreifache. Bin begeistert und habe nichts anderes erwartet.