Schloss Fleesensee: Selbst gerösteter Kaffee, Salami aus der eigenen Jagd und Apfelsaft von nebenan

6. November 2021

Kaffee-Liebhaber haben in der Müritz-Region seit kurzem einen neuen Anlaufpunkt: Die „Fleesensee Rösterei“ am Marktplatz in Göhren-Lebbin. Dort kann man das Lieblingsgetränk der Deutschen nicht nur in gemütlicher Atmosphäre schlürfen, sondern auch beim Rösten zuschauen und natürlich kaufen. Röstmeisterin Sarah Triphaus hat inzwischen zehn verschiedene Sorten im Angebot und setzt auf fair gehandelten Kaffee, mit dem in den Anbauländern soziale Projekte unterstützt werden. Um die 15 Minuten brauchen fünf Kilo Bohnen in der Röstmaschine, bis sie fertig sind – die besondere Qualität hat sich inzwischen so herumgesprochen, dass Urlauber den Fleesensee-Kaffee regelmäßig +im Online-Shop ordern.
Doch nicht nur das beliebte Heißgetränk lockt in die Rösterei am Göhren-Lebbiner Markt, auch viele hausgemachte Delikatessen und regionale Produkte werden im Geschäft am Marktplatz verkauft. Ohnehin gewinnt das Thema „regional“ immer mehr an Bedeutung in dem Urlauber-Resort am Fleesensee.

So finden sich in den Regalen unter anderem Produkte der Müritzfischer oder der schon allseits bekannte Müritz Gin, Rapsöl von der Insel Rügen, selbst gemachtes Schmalz und Wildsalami aus eigener Jagd. Da stehen Marmeladen aus Früchten, die auf dem Schloss-Areal wachsen, neben Essig aus eigener Produktion sowie ein Löffel-Eierlikör aus Eiern von den 220 Araucana-Hühnern, die auf dem Grundstück leben. Nicht zu vergessen der Schloss-Apfelsaft oder der Schloss-Apfel-Birnen-Saft – alles natürlich aus den eigenen Früchten. Immerhin wachsen am Fleesensee gut 3000 Obstbäume und die haben im vergangenen Jahr beispielsweise für etwa 3000 Liter Apfelsaft gesorgt. „In den Minibars unserer Zimmer bieten wir diesen Saft an, und der kommt so gut an, dass sich viele Urlauber dann im Shop damit eindecken“, erzählt Schloss-Direktor Harald Schmitt. Auch seine Frau steuert etwas bei: Sie ist bekannt für ihre tollen Fruchtaufstriche und begeistert unter anderm mit Quitten-Gelee – hergestellt aus eigenen Produkten.

Fleisch, das in der Schloss-Küche verarbeitet wird, liefern die eigene Jagd oder die Angus Rinder, die bei Bauer Knust in Sembzin auf der Weide stehen. Gemüse kommt von den 3000 Quadratmeter großen Feldern oder aus dem 1200 Quadratmeter großen Gewächshaus, Kräuter holen sich die Köche von Beeten unmittelbar am Schloss, und natürlich wird auch der Salat selbst angebaut.

Schon kurz, nachdem die 12.18. Unternehmensgruppe das „Land Fleesensee“ übernommen hat, verkündeten die „Neuen“, ganz auf Regionalität setzen zu wollen und wurden seinerzeit für ihre Visionen sogar ein bisschen belächelt. Doch sie haben ihr Konzept durchgezogen und sind längst noch nicht da, wo sie hinwollen.

Denn wie Schloss-Manager Harald Schmitt verriet, wird derzeit unter anderem intensiv daran gearbeitet, am Fleesensee künftig auch Wein anzubauen. Der Boden sei kalkhaltig und eigne sich deshalb für Wein. Gemeinsam mit einem Winzer aus Rheinhessen gehe man dieses für diese Region eher ungewöhnliche Vorhaben an. Wenn alles klappt, könnte in den Regalen der neuen Kaffeerösterei also auch bald ein Wein, hergestellt aus einer Fleesensee-Rebsorte, stehen.

Apropos Alkohol: In der Corona-Zeit, haben die Fleesensee-Leute sogar den Bierbrand für sich entdeckt. Mit Erfolg, wie es bei Kennern des Gerstensaftes heißt. Auch der eigene Apfelbrand ist schnell vergriffen, genauso wie der Kaffeegeist und der Sambuca.

Röstmeisterin Sarah Triphaus konzentriert sich aber ganz auf den besonderen Kaffee, den sie zusammen mit Leckereien aus der Schloss-Patisserie serviert. Oder mit Eis von Schwimmstar Markus Deibler. Und Sarah Triphaus freut sich auf den Original Dresdner Stollen, der in diesen Tag ankommt.
Geöffnet ist derzeit von Mittwoch bis Sonntag in der Zeit von 10 bis 17 Uhr, in der Saison dann wieder jeden Tag.


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