Neuer Stadtvertreter: Peter Sohr rückt für Jens Becker nach

13. Januar 2022

Warens Stadtvertretung bekommt einen „Neuen“: Ab sofort wird Peter Sohr der Fraktion FDP/MUG angehören. Die Fraktion hat damit wieder sechs Mitglieder. Sohr ist Nachrücker für Jens Becker, der sein Mandat jetzt nach Informationen von „Wir sind Müritzer“ niedergelegt hat. Vorausgegangen waren Querelen innerhalb der FDP/MUG-Fraktion. Becker verließ die Fraktion, machte aber mehrfach deutlich, dass er als Stadtvertreter weiter dabei sein wolle und hat auch versucht, Anschluss an andere Fraktionen zu finden. Jetzt die Niederlegung des Mandats. Eine WsM-Anfrage, warum er sich für diesen Schritt entschieden hat, ließ Becker unbeantwortet.

Peter Sohr, 62 Jahre alt, hat das FDP-Mandat angenommen und freut sich auf seine Aufgabe in der Stadtvertretung, wie er auf Nachfrage gegenüber „Wir sind Müritzer“ sagte. In der Vergangenheit war der Warener, den viele als DJ kennen, bereits als berufener Bürger in Sachen Kultur in der Ausschussarbeit unterwegs. Gerne möchte er sich auch künftig in die politische Kulturarbeit einbringen.

Jens Becker, der für die Liberalen in der Stadtvertretung arbeitete, ist im Sommer aus der FDP und der Fraktion ausgetreten. Er ist damit nach Aussage des stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Ingo Warnke einem Ausschluss zuvor gekommen. Die Fraktion wollte Mitte Juli über den Ausschluss von Becker entscheiden. Bei der Stadtvertretersitzung im Sommer hatte ihn die FDP/MUG-Fraktion bereits aus allen Ämtern abgezogen. Für Jens Becker, der gegen seine Ex-Fraktionskollegen, insbesondere dessen Vorsitzenden Toralf Schnur schwere Vorwürfe erhoben hattet, ist es nicht der erste Parteiaustritt. 2014 kandidierte er noch für die SPD, nach internen Querelen verabschiedete er sich auch dort.

„Die Aussagen des ehemaligen Fraktionsmitgliedes Jens Becker zu seinem Austritt aus der FDP/MUG-Fraktion entbehren jeder Grundlage. Herr Becker hat sich aus Sicht der gesamten Fraktion ganz bewusst für den Austritt entschieden, um dem bevorstehenden Ausschluss zuvorzukommen”, so Ingo Warnke seinerzeit. Becker sei erst rückwirkend – nachdem ihm der drohende Ausschluss bekannt geworden sei – aus der FDP ausgetreten.

Grundlage für den anstehenden Ausschluss sei der Nachweis, dass Jens Becker gegenüber Dritten versucht habe, einzelne Fraktionsmitglieder zu denunzieren, deren Ruf zu schädigen und diese mit Hilfe der Weitergabe von internen Dokumenten anzuschwärzen. Ein solcher Zustand sei für die FDP/MUG-Fraktion nicht hinnehmbar.


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