20-Millionen-Investition: Startschuss für neue Kinder- und Jugendpsychiatrie in Röbel

21. Januar 2022

Es ist derzeit eine der größten Investitionen in der Müritz-Region und es ist eine Investition für Kinder und Jugendliche. Für Kinder und Jugendliche, die große psychische Probleme haben. Rund 20 Millionen Euro kostet der Neubau der Kinder- und Jugendpsychiatrie des MediClin Müritz-Klinikums in Röbel, für den gestern der Startschuss mit dem obligatorischen ersten Spatenstich gegeben wurde. Die Psychiatrie gibt es schon viele Jahre in Röbel, doch der Bedarf übersteigt schon seit langem das Platzangebot. Nicht erst seit der Corona-Pandemie. Auch die Bedingungen für die Mitarbeiter müssen und sollen sich verbessern. Immerhin ist der Klinik-Standort in Röbel der zweitgrößte Arbeitgeber in Röbel, wie Bürgermeister Andreas Sprick erklärte. Auch Gesundheitsministerin Stefanie Drese machte sich gestern ein Bild vor Ort. Sie nutzte den ersten Spatenstich, um sich auch in der Klinik selbst umzuschauen – zum ersten Mal, wie sie auf Nachfrage sagte und es war „ein beeindruckender Rundgang“.

Der Neubau der Kinder- und Jugendpsychiatrie stand schon sehr lange auf der „To-do-Liste“ von MediClin. Seit mindestens zehn Jahren wurden verschiedene Varianten geprüft, wurde abgewogen und nach den besten Möglichkeiten gesucht. Bis dann endlich feststand: Wir bauen direkt an der jetzigen Klinik. Alte Gebäude auf dem Areal sind bereits abgerissen worden, der Neubau kann starten. Mit Unterstützung des Landes, das sich mit 17,5 Millionen Euro beteiligt. Und nach dem Neubau folgt der Umbau der bisherigen Gebäude, der auch noch einmal mindestens drei Millionen Euro verschlingen wird.

„Durch den Neubau erhöht sich die  Zahl der stationären Betten von 21 auf 35. Hinzu kommen acht tagesklinische Plätze. Besonders freuen wir uns, dass wir künftig sechs Eltern-Kind-Zimmer anbieten können. Außerdem wird es einen eigenen Bereich mit acht Betten für Heranwachsende zwischen 16 und 21 Jahren geben“, sagte der Kaufmännische Direktor des MediClin Müritz-Klinikums, Sven Hendel. Und Carsten Krüger als Kaufmännischer Direktor der Psychiatrie in Röbel ergänzte: „Für uns ist das ein wichtiger Tag, ein Meilenstein. Sowohl für die betroffenen Kinder als auch ihre Eltern wird sich viel verbessern. Neben den Familienzimmern wird es auch einen großzügigen Außenbereich geben. Die jetzige Übergangszeit ist für alle sehr schwierig, vor allem auch die Mitarbeiter, aber wir packen das. Auch Dank der Unterstützung von vielen, unter anderem der Stadt Röbel.“

„Ganz besonders freue ich mich, dass mit den neuen Familienzimmern flexibel auf die persönliche Situation von Patienten und Eltern eingegangen werden kann“, so Gesundheitsministerin Stefanie Drese. Dies fördere die therapeutische Arbeit innerhalb der Familien- und Bezugs-Systeme.

Geplant sind darüber hinaus Angebote für Patienten mit komplexem Behandlungsbedarf. Dazu gehören flexible Wechsel zwischen Intensiv- und Regelbehandlung, tagesklinische Behandlung, Eltern-Kind-Behandlung und ambulanter Behandlung.

Röbels Bürgermeister Andreas Sprick erinnerte beim gestrigen ersten Spatenstich an die Geschichte des Klinik-Standortes. Vor gut 70 Jahren als Landamulanz eröffnet, war das Ensemble später viele Jahre lang Kreiskrankenhaus. Nach der Wende kämpften zwar viele Röbeler für den Erhalt, aber vergebens. Dennoch wurde der Standort zum Glück nie ganz aufgegeben. Es entstand die Psychiatrische Einrichtung, die anfangs von vielen Röbelern skeptisch beäugt wurde. Und jetzt der Neubau und der Umbau der bisherigen Gebäude.

Die neue Kinder- und Jugendpsychiatrie soll im Frühjahr 2024 eröffnet werden.

 


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