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Seenplatte: Zahl der Arbeitslosen steigt saisonbedingt um 950

„Zum Anfang des Jahres 2022 zeigt sich der Arbeitsmarkt in der Seenplatte insgesamt robust.  Die Arbeitslosigkeit entwickelte sich typisch für die Jahreszeit. Allerdings haben Kündigungstermine zum Jahresende, das Ende des Weihnachtsgeschäfts im Dezember sowie die Winterflaute zum Jahresbeginn die Arbeitslosenzahlen im Januar nach oben schnellen lassen. Der Fachkräftemangel ist und bleibt die Herausforderung am Arbeitsmarkt“, schätzt der Chef der Neubrandenburger Arbeitsagentur, Thomas Besse, die aktuelle Arbeitsmarktsituation im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte ein.
Im Januar waren in der Seenplatte 950 Menschen mehr arbeitslos gemeldet als im Dezember. Insgesamt 11.323. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 8,8 Prozent. Im Vergleich zum Januar des Vorjahres 1.315 Arbeitslose weniger.

„Vergleicht man die Entwicklung der Arbeitslosigkeit der Januarmonate der Vorjahre, fällt der Anstieg in diesem Jahr in der Seenplatte vergleichsweise gering aus“, sagte der Arbeitsagenturchef. Im Durchschnitt der letzten fünf Jahre – vor Corona – stieg die Arbeitslosigkeit im Januar um rund 1.350 Personen – zu Beginn dieses Jahres um 950.

Betroffen waren insbesondere Männer. Ihre Zahl stieg im Vergleich zum Dezember um 566, während die Zahl der arbeitslosen Frauen um 384 anstieg. Für denAgenturchef liegen die Gründe auf der Hand: „Mehr Männer als Frauen arbeiten in Außenberufen. Diese Branchen entlassen im Winter besonders viele Arbeitskräfte.“

Qualifizierungen nötig

Zwar ist ein Einbruch am Arbeitsmarkt, wie er durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie im Frühjahr 2020 und 2021 stattgefunden hat, derzeit nicht zu erwarten, sagte Besse, die Auswirkungen der Pandemie auf den Arbeitsmarkt sind dennoch zu spüren: „In der Seenplatte sind aktuell deutlich mehr Menschen langzeitarbeitslos, als im Januar 2020 (4.481), also vor Corona“, sagte Besse. Dieser Abstand verringere sich derzeit von Monat zu Monat, dies jedoch nur in sehr kleinen Schritten – von Januar auf Februar allerdings ein Anstieg um 0,8 Prozent auf aktuell 4.932 Menschen.

„Wir wissen, dass viele der länger als ein Jahr arbeitslosen Menschen, nicht über ausreichende Qualifikationen verfügen. Die Arbeitsagentur sowie die beiden Jobcenter im Landkreis gehen auf diese Arbeitnehmer zu und prüfen mit ihnen gemeinsam, mit welchen Qualifizierungen sie wieder Fuß am Arbeitsmarkt fassen können. Unser Ziel ist es, aktiv die berufliche Weiterbildung dieser Menschen zu fördern, bis hin zu vollwertigen beruflichen Abschlüssen. „Die Unterstützung und Förderung von Qualifizierung ist uns ein wichtiges Anliegen – so Besse – denn am Arbeitsmarkt werden vor allem qualifizierte und Bewerber gesucht.“

Fachkräftemangel ein immer größer werdendes Problem

Die Unternehmen in der Seenplatte leiden trotz andauernder Corona-Pandemie immer stärker unter fehlenden Mitarbeitenden. „Unsere Herausforderung ist und bleibt der branchenübergreifende Fachkräftemangel“, sagt Besse. Beispielsweise zeigt sich dieses Bild: „Im Dezember waren 80 Arbeitslose auf 100 offene Stellen gemeldet. In der Metallerzeugung und -bearbeitung sowie im Metallbau bleibt eine offene Stelle im Schnitt 216 Tage vakant, bis sie besetzt werden kann.“

Der Agenturchef geht davon aus, „dass die Zahl der Arbeitslosen im Februar noch einmal ansteigen könnte, bevor dann die Frühjahrsbelebung den Arbeitsmarkt ankurbelt.“ Nach Einschätzung des Arbeitsagenturchefs sind die umfangreichen Kurzarbeiterregelungen, bei den Lohnkosten vom Bund finanziert werden, „der Rettungsanker während der andauernder Corona-Pandemie“.

Das Risiko, arbeitslos zu werden, hat sich durch das Kurzarbeitergeld verringert, konstatierte der Agenturchef. Das Risiko, arbeitslos zu bleiben, sei aber unter den Bedingungen der Pandemie gestiegen.

Ohne Kurzarbeit läge die Arbeitslosigkeit noch einmal deutlich höher. Bis Mitte Januar wurde für 1.131 Menschen im Landkreis vorsorglich Kurzarbeit angezeigt. Nach aktuellen Hochrechnungen befanden sich im August 2021, 970 Mitarbeitende aus 250 Unternehmen in Kurzarbeit.

Zu- und Abgänge

1.446 Männer und Frauen mussten sich im Januar nach dem Verlust ihres Arbeitsplatzes in der Seenplatte neu oder erneut arbeitslos melden. Das sind 146 oder 11 Prozent mehr als im Januar 2021.

484 Arbeitslose konnten ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Arbeit auf dem ersten Arbeitsmarkt beenden. Das sind 13 oder Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Damit übersteigen im Januar die Arbeitslosmeldungen aus Beschäftigung (1.446) die Arbeitsaufnahmen (484).

Nach Personengruppen entwickelte sich die Arbeitslosigkeit recht unterschiedlich, allerdings waren bei allen Rückgänge gegenüber dem Vorjahresmonat zu verzeichnen. Die Spanne der Veränderungen reicht im Januar von –20% bei Ausländern bis –10% bei 25- bis unter 50-Jährigen.

Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen ist auf 3.062 Stellen gestiegen. Gegenüber dem Vorjahresmonat (Januar 2021) bedeutet dies einen Anstieg von 701. Die Arbeitskraftnachfrage der Unternehmen lässt sich eindeutiger am Zugang an offenen gemeldeten Stellen ablesen: Im Vergleich zum Vormonat sank der Stellenzugang um 116 – zum Vorjahresmonat 111 mehr.

Die größte Nachfrage gab es im aus den Bereichen: im verarbeitenden Gewerbe (410 freie Stellen im Bestand), Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung (409), im Baugewerbe (384), Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen (311) sowie im Gastgewerbe (303).

Unternehmen in der Seenplatte, die noch keinen festen Ansprechpartner haben, erreichen den Arbeitgeberservice telefonisch unter der kostenfreien Arbeitgeber-Service-Rufnummer: 0800 4 5555 20.

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