Stadt Waren vergibt Preise und zeichnet Einwohner aus
Mal ein anderer Rahmen, aber auch ein sehr würdiger: Die Stadt Waren hat gestern ihre jährlichen Preise verliehen. Normalerweise passiert das auf dem Neujahrsempfang, doch der musste auch in diesem Jahr ausfallen. So entschieden sich Bürgermeister Norbert Möller sowie Stadtpräsident Rüdiger Prehn, die Ehrungen in der St. Marienkirche zu verliehen. Neben dem Kultur- und dem Umweltpreis zeichneten sie auch verdienstvolle Einwohner der Stadt aus.
Den Kulturpreis hat Anja Schmidt (Foto rechts) erhalten. Sie leitet die mehrfach ausgezeichnete Medienwerkstatt „RAAbatz“ seit rund zehn Jahren und wird nicht müde, alle Kinder – egal ob Förderschule oder Gymnasium – mit der heute so wichtigen Medienwelt vertraut zu machen. Und zwar auf sehr vielfältige Weise.
Den Umweltpreis bekam Thomas Pilgram als Inhaber des Bioladens „Sonnenblume“. Er nutzte die Auszeichnungsveranstaltung, um die Menschen aufzurufen, bewusster zu leben. Jeder könne da bei sich anfangen.
Doch nicht nur diese beiden Preise wurden übergeben. Für ihr ehrenamtliches Engagement wurden gleich mehrere Müritzer geehrt.
So Janto Böhme (Foto rechts), der zum einen vor einem Jahr eine große Spendenaktion für die Betroffenen der Flut im Ahrtal ins Leben rief und auch gleich selbst mit in das betroffenen Gebiet gefahren ist. Und der zum anderen auch nicht zögerte, zu helfen, als der Krieg in der Ukraine begann. Gemeinsam mit anderen organisierte er eine Spendenaktion, brachte Lebensmittel und Co. in die Ukraine und fuhr zudem mehrfach in das Krisengebiet, um Menschen, die flüchten mussten, abzuholen.
Auch Christine Werner und ihr Team der Gärtnerei Wöllert wurden für ihren Einsatz für die Flüchtlinge aus der Ukraine geehrt. Sie waren die ersten, die an der Müritz Spenden sammelten und gaben somit vielen Menschen die Chance, zu helfen.
Hanni Rossek, bekannt als Chefin des Behindertenverbandes Müritz, gehörte ebenfalls zu den Helfern, denn ihr Verband pflegt schon länge eine Freundschaft zu einer ähnlichen Organisation in der Ukraine. Nach Kriegsausbruch unterstützten die Warener ihre Freunde in der Ukraine und organisierten unter anderem ein Integrationsfest auf der Freilichtbühne.
Für ihr langjähriges Wirken beim den Maltesern ist Inge Drell von Norbert Möller und Rüdiger Prehn ausgezeichnet worden. Seit nunmehr 30 Jahren organisiert sie unter anderem die Nikolaus-Hilfsaktion für Litauen.
Überrascht wurde Claudia Bergmann (Foto rechts). Sie musste arbeiten und konnte nicht zur Veranstaltung in die Marienkirche kommen, also fuhren Rüdiger Prehn und Norbert Möller im Anschluss fix in ihr Gartencenter, in dem sie wie immer voll in Action war, und bedankten sich ebenfalls persönlich für ihren Einsatz – sowohl für die Flutopfer im Ahrtal als auch für die Menschen aus der Ukraine.
Der Warener Verein „Müritz hilft“ kümmert sich nicht erst seit dem Ukraine-Krieg um Flüchtlinge, sondern schon seit einigen Jahren. Auch dafür sprachen ihm die Stadtpolitiker ihre Anerkennung aus. Stellvertretend nahm Stefan Dahlmann den Preis entgegen.
Gedankt wurde zudem dem DRK Mecklenburgische Seenplatte, das die Flüchtlinge, die in der Warener Jugendherberge untergekommen sind, betreut, und dem SPA Hotel Amsee, in dem schon kurz nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine Flüchtlinge ein Zuhause gefunden haben – vor allem Frauen und Kinder.
Nicht vergessen wollten die Politiker zudem Warens Feuerwehr und das THW, ohne deren ehrenamtlicher „Schufterei“ wohl einiges in der Stadt im Argen liegen würde.
Fotos: Liane Klischewsky/Stadt Waren (Müritz)