Zahl der WhatsApp-Betrüge mehr als verdoppelt
Nachdem die Zahl der WhatsApp-Betrugsversuche schon im ersten Quartal enorm zunahm, hat sie sich im zweiten sogar. mehr als verdoppelt. Im ersten Quartal nahmen die Polizeipräsidien Rostock und Neubrandenburg rund 200 dieser Fälle, von April bis Juni waren es deutlich über 400. Der Schaden bislang: Mehr als 550 000 Euro.
Anders als beim klassischen Enkeltrick, bei dem die möglichen Opfer einzeln angerufen werden und schlussendlich auch eine persönliche Geldübergabe vereinbart werden muss, ist der WhatsApp-Betrugsanruf elektronisch organisiert: Eine Vielzahl an ähnlichen Telefonnummern können per Knopfdruck erreicht werden. Die potentiellen Opfer erhalten eine WhatsApp-Nachricht von einer ihnen unbekannten Nummer: „Hallo Mama, mein Handy ist kaputt und das ist meine neue Nummer“, ist dort meist zu lesen. Um die Nachrichten authentisch wirken zu lassen, werden sie mit Emojis versehen.
Reagiert dann der Angeschriebene, erfolgt der weitere individuelle Schriftverkehr. In den weiteren Nachrichten ist dann zu lesen, dass auf Grund des Handyverlustes dringende Rechnungen nicht beglichen werden könnten und schlussendlich erfolgt die Bitte, die Begleichung der Rechnungen zu übernehmen. Das Geld gäbe es später selbstverständlich wieder zurück.
Auf diese Art überwiesen die Geschädigten von Januar bis Juni mehr als 550.000 Euro. In einigen Fällen klappt nach der Anzeige zwar noch eine Rückholung der Überweisung mit Hilfe der Hausbank, oft ging dies jedoch nicht mehr. Bei den meisten Schadenssummen handelt es sich dabei je um drei- bis vierstellige Beträge.
Dem Anstieg zum Trotz konnte durch die Landespolizei jedoch auch festgestellt werden, dass sich das Verhältnis von Betrugsversuchen und tatsächlichen Betrügen verschoben hat. So fallen mittlerweile deutlich weniger Kontaktierte auf die empfangenen Nachrichten rein. Ein positiver Trend, den die Polizeipräsidien weiter bestärken möchten.
Wie verhält man sich also am besten, wenn man eine solche WhatsApp-Nachricht bekommt?
- Genau auf den Sprachgebrauch in empfangenen Nachrichten achten, zum Beispiel auf Grammatik, Rechtschreibung und die Anrede
(nennt mich mein Kind eigentlich Mama oder sagt es nicht eher Mutti?). - Außerdem sollten Angeschriebene von sich aus nie den Klarnamen der Angehörigen benennen.
- Immer noch mal vorab mit den Angehörigen direkt telefonieren. Lieber ein Anruf zu viel, als am Ende Geld zu verlieren oder
sich mit dem Versuch einer Rücküberweisung herumärgern zu müssen.