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Mehr als 81 000 Notrufe im Jahr an der Seenplatte

Das ist schon eine gewaltige Zahl: Rund 81 500 Notrufe gehen im Jahr in der Integrierten Leitstelle für den Landkreis Mecklenburgische Seenplatte in Neuendorf ein. Die ist auch für die Müritz-Region zuständig und hat ihren Sitz seit eineinhalb Jahren in einem hochmodernen Gebäude. Etwa 220 Notrufe am Tag heißt aber nicht gleich 220 Einsätze. Denn zu einigen Ereignissen wie Bränden oder schlimmen Unfällen gehen mitunter auch gleich mehrere Anrufe unter der 112 ein. Doch nicht nur Brände, akute Erkrankungen oder Unfälle laufen in Neuendorf auf.

Die Leitstelle nimmt neben der Notfallrettung und dem Brand- und Katstrophenschutz außerhalb der Öffnungszeiten der Kreisverwaltung eine koordinierende Rolle für die Ordnungsamts- oder Veterinäramtsbereitschaft, die Unterbringung in Psychiatrien und der Kindeswohlgefährdung ein.

Und natürlich ist nicht jeder Notruf auch wirklich einer. Notrufmissbrauch aus Jux und Dallerei ist genauso an der Tagesordnung wie gemeldete Ereignisse, die keinen akuten Notfall darstellen. Das ergibt sich dann aber häufig erst, wenn die Retter bereits vor Ort sind. „Diese Anrufe sind aber in der Regel nicht böswilliger Natur, sondern ergeben sich aus gesellschaftlichen Faktoren, insbesondere einer immer älter werdenden Gesellschaft im ländlichen Raum. Trotzdem sind das Einsätze, die Ressourcen binden, welche im Ernstfall nicht sofort zur Verfügung stehen“, heißt es dazu auf Nachfrage von „Wir sind Müritzer“ vom Landkreis.

Nicht alle Notrufe sind auch welche

Niclas Tobien als Chef der Leitstelle ergänzt: „Wir müssen die Rolle der Notfallrettung wieder mehr ins Gewissen der Bevölkerung bekommen. Der Einsatz eines Rettungswagens oder sogar des Notarztes ist dafür bestimmt, bei Notfallpatienten lebensrettende Sofortmaßnahmen durchzuführen, deren Transportfähigkeit herzustellen und dann in das nächste geeignete Krankenhaus zu verbringen.“ Doch häufig werden die Retter für Erkrankungen gerufen, die weder akut noch lebensbedrohlich, sondern eher ein Fall für den kassenärztlichen Bereitschaftsdienst sind. 

Zum Team der Integrierten Leitstelle in Neuendorf gehören derzeit 24 Frauen und Männer, die in 12-Stunden-Schichten arbeiten. Acht so genannte Abfrageplätze stehen zur Verfügung, pro Tagschicht sind vier Disponenten im Einsatz, in der Nacht drei. Bei besonderen Lagen, beispielsweise bei heftigen Stürmen, können weitere Abfrageplätze genutzt werden.

Die mehr als 81 000 Anrufe im Jahr sind indes nicht ungewöhnlich, ist der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte mit rund 5500 Quadratkilometern doch der größte in Deutschland. Hier gibt es 24 Rettungswachen – darunter den Luftrettungsstützpunkt Neustrelitz –, eine Berufsfeuerwehr sowie über 180 Freiwillige Feuerwehren. Sie alle werden von Neuendorf aus koordiniert. 

Der Beruf des Disponenten ist nach wie vor kein Ausbildungsberuf, daher wird derzeit auf das Berufsbild des Rettungssanitäters und des Feuerwehr-Gruppenführers zurückgegriffen. Die Mitarbeiter haben also in der Regel einen Hintergrund als „First Responder“. 

112 noch bekannter machen

„Neben dem Bau von Wachen und der Beschaffung von Fahrzeugen sind wir auch im Rettungsdienst auf eine vorausschauende Personalplanung angewiesen. Am Ende des Tages fährt der Rettungswagen nicht alleine. Deshalb gilt es, sich im Kreis, aber auch auf Landesebene so aufzustellen, dass wir Werbung für den durchaus attraktiven Beruf des Notfallsanitäters machen und dem Personal dann die Arbeitsbedingungen schaffen, dieses langfristig zu halten“, so Niclas Tobien.

Über die kostenfreie Telefonnummer 112 erhalten Hilfesuchende in allen Ländern der Europäischen Union Schutz und Hilfe von Feuerwehr und Rettungsdiensten. Um diese Notrufnummer bekannt zu machen, werben die EU-Staaten seit mehreren Jahren mit einem europaweiten Notruftag. Dieser ist traditionell am heutigen 11. Februar. Das Datum des Aktionstags geht zurück auf die Notrufnummer 112 selbst: Hierbei steht der Tag für die 11 und der Monat für die 2.

Wer die Notrufnummer 112 an der Müritz wählt, erreicht die Integrierte Leitstelle des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte. Von dort werden sämtliche Einsätze im Feuer- und Katastrophenschutz, im Rettungs- und Notarztdienst sowie im Krankentransport für denLandkreis koordiniert.

Fotos: WsM/Archiv

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