
Beide haben im Warener Krankenhaus das Licht der Welt erblickt, beide legten am Wossidlo-Gymnasium ihr Abitur ab und beide kehrten als Ärztinnen zurück ans Müritz-Klinkum. Und seit Anfang des Monats sind Dr. Sophia Plüschke und Franka Scheffel niedergelassene Urologinnen in Waren, also in ihrer Heimatstadt. Sie haben die Praxis von Dr. Ronald Rußbüldt übernommen, der mehr als 27 Jahre lang tausende Patienten betreut und behandelt und sich jetzt in den Ruhestand verabschiedet (WsM berichtete) hat. Die Übernahme der Praxis durch die beiden Ärztinnen ist ein Glücksfall für die vielen Patienten, die Stadt Waren und die gesamte Seenplatte. Denn Fachärzte sind bekanntlich rar.
Dr. Sophia Plüschke ist 35 Jahre alt, Franka Scheffel 36 Jahre. Sie kennen sich „von früher“, auch wenn sie in der Schule ein Jahr auseinander waren. Dennoch legten sie ihr Abitur durch Gesetzesänderungen in Mecklenburg-Vorpommern im selben Jahr ab. Danach trennten sich die Wege zunächst wieder. Sophia Plüschke studierte in Greifswald Medizin, Franka Scheffel drückte in Rostock die Uni-Bank. Aus den Augen verloren haben sie sich nie. Auch nicht, als es sie nach dem Studium zunächst in unterschiedliche Richtungen verschlug. Sophia Plüschke behandelte in Schwerin, Franka Scheffel in Hamburg.
Schließlich „heuerten“ beide wieder im Müritz-Klinikum an. Dort arbeitet Sophia übrigens immer noch zu 50 Prozent. Eine gute Kombination, wie beide Medizinerinnen meinen. Denn durch die Niederlassung können sie ihre Patienten jetzt von Anfang an betreuen – von der ersten Diagnose, über weitere Untersuchungen, bis hin zu eventuellen Operationen im Klinikum. Sozusagen alles aus einer Hand – zum Vorteil für die Patienten.
Beide Frauen, die mit ihren Familien in Waren leben und auch privat gemeinsame Interessen haben, dachten schon eine Zeit lang über eine Niederlassung nach. Dann ergab sich die Chance, als Dr. Ronald Rußbüldt – inzwischen 68 Jahre alt – ankündigte, in den Ruhestand zu gehen. Jetzt behandeln beide in einer Praxis die vielen Patienten, noch allerdings steht nur ein Sprechzimmer zur Verfügung. Das soll sich bald ändern, ein zweites wird ausgebaut. Doch die Lieferung der nötigen medizinischen Geräte zieht sich ein wenig hin.
Die ersten Reaktionen der Patienten, so berichten Dr. Sophia Plüschke und Franka Scheffel, waren durchweg positiv. Befindlichkeiten, weil nun zwei Frauen als Urologinnen am Start sind, gab und gibt es nicht. „Die Zeiten sind vorbei, es gibt in ganz Deutschland inzwischen sehr, sehr viele Frauen, die in dieser Fachrichtung praktizieren“, erzählen die Ärztinnen, die privat beide gerne auf dem Wasser unterwegs sind, vor allem auf dem SUP. Und wahrscheinlich ist es auch die Prise Humor der Frauen, die bei Männern bei doch mitunter nicht so angenehmen Untersuchungen ganz schnell eventuelle Befindlichkeiten vergessen lässt. Dafür sind die Urologinnen dem Vernehmen nach in Waren bekannt.
Mehr Patienten als bisher können die Nachfolgerinnen derzeit noch nicht behandeln, sie haben nur einen Kassensitz. Doch es gibt Zukunftspläne. Unter anderem eine Spezialisierungen auf die medikamentöse Tumortherapie, mit der beispielsweise bei Prostata-Karzinomen gute Erfolge erzielt werden.
Zunächst einmal aber freuen sich Dr. Sophia Plüschke und Franka Scheffel, all ihre Patienten kennenzulernen, sich richtig einzuarbeiten sowie nach und nach das Spektrum der Praxis in der alten Poliklinik in der Langen Straße in Waren zu erweitern.








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