31 Jahre führerscheinlos und unfallfrei gefahren

26. Februar 2023

Der Vorfall mit dem 57-jährigen Mann aus Schwerin, der fast 31 Jahre ohne Führerschein unterwegs war (WsM berichtete), war noch „komplexer“, als die Polizei anfangs berichtet hat. Denn eigentlich war der ewig fahrerlaubnislose Fahrer vermutlich ein vorbildlicher Kraftfahrer und selbst gar nicht schuld an dem Unfall, der ihn letztlich „überführt“ hat.

Nach Informationen von „Wir sind Müritzer“ war der 57-Jährige am 6. Februar auf der Graf-Schack-Allee südlich vom Schweriner Schloss unterwegs. Dort verbreiterte sich seine Fahrbahn kurz vor einer Kreuzung von einer auf zwei Spuren. Ein anderer ungeduldiger Autofahrer setzte an, den 57-Jährigen und dessen Auto zu überholen. Dabei soll der langsamere Wagen ein bisschen zu weit nach links geraten sein, so dass es zu einem Zusammenprall kam. Der Gerammte gab an, dass der Unfallgegner dagegen zu weit nach rechts gekommen war.

Die Polizei wurde alarmiert, das „Unglück“ aus Sicht des Schweriners nahm seinen Lauf. Der  gesamte Sachschaden wurde auf 4000 Euro geschätzt. Die Personalien  wurden aufgenommen. Als beide Fahrer die Papiere vorzeigen sollten, gab der 57-Jährige an, seine nicht dabei zu haben. Die Beamten gaben ihm einen Kontrollbericht und erteilten ihm die Auflage, die Fahrerlaubnis ein paar Tage später vorzulegen. 

Als der Schweriner dem nicht nachkam und bei der Polizei nicht auftauchte, schauten die Beamten später erst genauer nach. Und Treffer: Da stand, dass der Mann bereits 1992 seinen Führerschein abgeben musste. Der Mann war den Beamten also etwa 31 Jahre lang nicht aufgefallen – etwas, was eigentlich für ihn und seine Fahrweise sprechen würde. Nun darf der Schweriner nicht mehr fahren, aber sein Auto und die Schlüssel durfte er behalten. „Wenn der Mann nun aber nochmal am Steuer ertappt wird, dann könnte er vielleicht auch die Autoschlüssel einbüßen“, sagte eine Polizistin.    


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