Ab 2. August geht es am Landgericht um Mord
Anfang August wird am Landgericht Neubrandenburg ein Mordfall verhandelt. Zwei junge Männer – ein 19 Jahre alter Iraner und ein 16-Jähriger aus Afghanistan – müssen sich für eine brutale und tödliche Attacke auf einen Mann im Februar in Neubrandenburg (WsM berichtete) verantworten. Die Staatsanwaltschaft hatte zunächst Totschlag angeklagt , verhandelt wird nun wegen gemeinschaftlichen Mordes. Hintergrund ist, dass das Opfer – ein 30 Jahre alter Mann aus Afghanistan – eine Freundin des 19-Jährigen im Streit als „Schlampe“ bezeichnet haben soll. Das sollen der Tatverdächtige und sein Komplize als „ehrverletzend“ empfunden und hart zugeschlagen haben. Dabei verwendeten die Beiden im Februar am Oberbach wohl auch einen Holzpfahl.
Das Opfer ging zu Boden und wurde dort noch weiter getreten und geschlagen, so dass der Mann schwerste Kopfverletzungen erlitt. Als Passanten einschritten, seien diese zunächst ebenfalls bedroht worden. Dann flohen die beiden Verdächtigen in den Kulturpark.
Das Opfer starb trotz schneller medizinischer Hilfe wenige Tage später in einer Klinik.
Die beiden Beschuldigten konnten schon kurze Zeit später durch eine sehr gute Personenbeschreibung gefunden werden. Sie waren durch den Kulturpark Richtung Badehaus und Stadthalle gelaufen. Bei der Vorführung im Amtsgericht Neubrandenburg waren ihnen einen Tag später die Haftbefehle verkündet worden. Dort hatten die beiden Männer auf Anraten der Anwälte offiziell geschwiegen.
Bei den Absprachen mit den Juristen hatte jedoch der 16-Jährige angegeben, dass er seinen Landsmann wohl nicht töten wollte. Auf Mord steht lebenslänglich.
Es wird nach dem 2. August noch mehrere Verhandlungstage geben müssen, denn es soll genau geklärt werden, wer sich warum in seiner Ehre verletzt gefühlt und wer welchen Anteil an dem brutalen Geschehen hatte.