Scharfe Kritik der IHK’s in MV an neuem Feiertags-Vorschlag

22. Juli 2022

Mit großem Unverständnis haben die Industrie- und Handelskammern in Mecklenburg-Vorpommern den Vorschlag des Chefs der Schweriner Staatskanzlei, Patrick Dahlemann (SPD, Foto), zur Kenntnis genommen, den Europatag am 9. Mai als weiteren Feiertag einrichten zu wollen. Bereits die Umsetzung des Wahlversprechens der Regierungskoalition in MV, den Frauentag ab dem 8. März 2023 als kürzlich beschlossenen zusätzlichen Feiertag einzurichten, sei von der Wirtschaft als Tritt in die Kniekehle bezeichnet worden. Die Unternehmen in MV würden sich in einer sehr angestrengten Situation befinden. Zahlreiche Problemfelder verunsichern die Wirtschaft, tragen zu verhaltenen Investitionen bei und trüben zukünftige Erwartungen ein.
Dazu gehören zum Beispiel:

Die immer noch anhaltende Corona Pandemie, empfindliche Störungen der Lieferketten, der akute Fachkräftemangel, die extreme Preisentwicklung, die Unsicherheit der Energieversorgung, der unbefriedigende Stand des Ausbaus der digitalen Infrastruktur, die Einführung des neuen Mindestlohns, der zusätzliche Feiertag.

„Diese unfassbare Ignoranz gegenüber der Wirtschaft muss endlich ein Ende finden. Herr Dahlemann blendet die analytischen Aussagen der Wirtschaft offensichtlich völlig aus. Gerade dem Chef der Staatskanzlei sollte bewusst sein, dass die Bruttowertschöpfung in der Wirtschaft stattfindet. Hier wird das Geld erwirtschaftet, was hinterher ausgegeben werden kann. Für die Wirtschaft kostet ein zusätzlicher Feiertag allein in MV geschätzte 60 Millionen Euro. Vielleicht sollte die Nennung dieser Summe zum Nachdenken anregen, bevor der Ruf nach immer neuen Feiertagen laut wird. Es geht jetzt darum, unsere Unternehmen zu entlasten statt in dieser angestrengten wirtschaftlichen Situation weitere Belastungen zu schaffen“, so der geschäftsführende Präsident der IHKs in MV, Matthias Belke, der auch darauf hinweist, dass bei solchen Vorschlägen wie sie aus der Staatskanzlei kommen, offenbar nicht berücksichtigt wird, welche Last damit den künftigen Generationen aufgebürdet wird. Denn auch sie werden die Zeche zahlen müssen.

Foto: Staatskanzlei


Eine Antwort zu “Scharfe Kritik der IHK’s in MV an neuem Feiertags-Vorschlag”

  1. BAT sagt:

    Der Staat hat immer Geld. Nur macht sich kaum einer der Staatsdiener Gedanken darüber, wo es herkommt. Da fehlen Praxis und Lebenserfahrung.