Abriss der Brücken-Treppe so gut wie besiegelt

2. November 2024

Die Treppe kommt weg. Zumindest wenn es nach dem Willen der Mitglieder des Warener Stadtentwicklungsausschusses geht. Sie stimmten dem Abriss der einzigen Treppe von der Herrenseebrücke hinunter jetzt mehrheitlich zu. Schon seit Anfang August darf sie nicht mehr betreten werden. Sowohl aus „technisch erforderlichen als auch aus wirtschaftlichen Gründen“ kommt eine Sanierung laut Stadtverwaltung nicht in Frage. Bei einer routinemäßigen Sichtprüfung der Treppenanlage durch die Stadtverwaltung wurden im Sommer erhebliche Mängel an den Betonkanten der oberen Treppenstufen festgestellt. In diesem Bereich führen starke Abplatzungen nach Auskunft der Verwaltung in den Laufflächen zu Gefahrenstellen.

Laut Stadt gab es eine Nutzerzählung mit dem Ergebnis, dass zwei Personen pro Stunde die Treppe passiert haben. Ein Neubau würde rund 270 000 Euro kosten, der Abriss schlägt mit weiteren 120 000 Euro zu Buche. Hinzu kommen 10 000 Euro, um die Lücke zu schießen und alle dadurch nötigen Arbeiten auszuführen.

Die Treppe stammt aus der Bauzeit der Brücke, alternative Wege, wie die Unterführung als Verbindung Zentrum Altstadt – Nordstadt waren damals noch nicht vorhanden. Die Treppe selbst sei als Baukörper wenig attraktiv. Mit der Unterführung stehe aus jeder Laufrichtung eine alternative Erschließung zur Verfügung. Für die fußläufige Verbindung zwischen der Innenstadt und Waren Nord sei die Treppe in ihrer Funktion verzichtbar.

Wichtiger erscheinen auch für Gäste der Stadt lesbare Kennzeichnungen und Wegweiser, die über ein fußläufiges Erreichen beispielsweise des Bahnhofes oder den Uferwanderweg Tiefwarensee informieren.  Näher betrachten will man noch die Gestaltung des Bereiches unter der Brücke – auch im Hiblick auf die Beleuchtung –, wenn die Treppe dann weg ist.

Die Herrenseebrücke – gebaut Mitte der 70er Jahre – hat in der Vergangenheit häufig für Sorgenfalten gesorgt. Neben einer umfassenden Sanierung in den 90er Jahren mussten immer wieder Ausbesserungsarbeiten ausgeschrieben werden. Nach Bekanntwerden der Treppen-Mängel fragen sich viele Warener, ob diese Probleme wirklich nur auf die Treppe beschränkt sind oder was passieren würde, wenn die komplette Brücke irgendwann nicht mehr genutzt werden könnte.


6 Antworten zu “Abriss der Brücken-Treppe so gut wie besiegelt”

  1. H. sagt:

    Kaum zu glauben: „erhebliche Mängel an den Betonkanten der oberen Treppenstufen“ lassen nur einen Abriss zu. Die paar Betonstufen austauschen geht nicht?

  2. M.H. sagt:

    Was ist denn das für eine Aussage zu den Kosten. Am günstigsten wäre wohl eine Sanierung, aber das hatte wohl keiner von den „Spezialisten“ des Stadtentwicklungsausschusses auf dem Schrim. Und irgendwie hat diese Treppe auch eine gewisse Geschichte, denn sie wurde von ehemaligen Lehrlingen der damaligen BBS Tiefbau in Waren gebaut.

  3. Ilona sagt:

    Die Brücke kommt dann auch weg, Wäre ja nicht die 1. Brücke, diesmal dann halt aus Beton, wird sich schon ein Umweg finden. Reiß ab, statt bau auf! Was ist als Nächstes dran?

  4. Sebastian sagt:

    Das ist gut so, die Treppe ist ist völlig unwirtschaftlich.

    Treppe weg und Blitzersäule „PoliScan“ hinsetzen, Abrisskosten werden wieder reingeholt und Einnahmen durch Bußgelder werden über Jahrzente generiert, das würde auf jedem Fall „der Sicherheit “ und dem Haushalt der Stadt gut tun.

  5. Besorgter Bürger sagt:

    Wir hams ja!

  6. Adernalinismus sagt:

    Die Brücke im Kameruner Wald kann auch weg, die vergammelten Stege auch usw. Es haben sich alle an den Niedergang gewöhnt. Die Restauration auf dem Gelände der Bootswerft ist ja auch nicht mehr auf die zuvor Massen an Elektrobikern dort angewiesen. Die Richtung stimmt! So kommen rasch die neun Millionen für? …Liegeplätze, die wahrscheinlich schon unter den Richtigen verteilt sind zusammen. Wir erinnern uns: Der Platz soll durch Verlagerung der Schiffsanleger an die sauteure, etwas längere Steinmole frei werden. Es ist ja auch schwer. Herr Möller muss Prioritäten setzen. Tipp: Da geht noch was! Die Verwaltungsgebäude am Amtsbrink gleich mit weg. Braucht eh keiner, wenn dort Sitzende von Amts wegen nix für Normalbürger auf die Reihe brinK_en.