Abschied im Bärenwald: Sindi ist gestorben
Trauer im Bärenwald Müritz: Gestern mussten die Tierpfleger im BÄRENWALD Müritz schweren Herzens Abschied von Braunbärin Sindi nehmen. 16 Jahre lang konnte die Bärin ihr Leben in dem von der internationalen Tierschutzstiftung VIER PFOTEN geführten Schutzzentrum genießen, anfangs an der Seite ihres Bruders Lothar, dann in Gesellschaft anderer Bären. Sie wurde 32 Jahre alt.
Schon einige Tage zuvor hatte sich das Tierpfleger-Team Sorgen um die betagte Bärendame gemacht: Zuletzt war Sindis Gang sehr schleppend, und sie zog beim Gehen immer öfter ihre Hinterbeine nach. Sie wurde mit zusätzlichen Medikamenten versorgt, doch die brachten nur kurzzeitige Besserung, so dass eine computertomografische Untersuchung im Berliner Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) anberaumt wurde.
„Die Untersuchungsergebnisse belegten, dass Sindi mehrere Bandscheiben-Vorfälle erlitten hatte und unter schwerer Arthrose litt. Nach den Untersuchungen mussten wir die traurige Entscheidung treffen, sie von ihrem Leid zu erlösen. Natürlich schmerzt der Abschied von Sindi, die so lange bei uns gelebt hat. Aber es ist auch ein Trost zu wissen, dass sie noch so viele wunderschöne Jahre im BÄRENWALD verbringen konnte. Wir werden sie alle sehr vermissen“, erklärt Marei Willenborg, Cheftierpflegerin im BÄRENWALD Müritz von VIER PFOTEN.
Nach ihrer Ankunft im BÄRENWALD Müritz legte Sindi schnell ihre anfängliche Scheu ab. Sie war anderen Bären gegenüber zurückhaltend, dennoch verteidigte sie ihr Revier, wenn ihr andere Bären zu nahekamen. Gegenüber neuen Dingen war sie sehr neugierig und aufgeschlossen. In ihrem großen, artgemäßen Gehege konnte sie ihr natürliches Verhalten ausleben und hatte zahlreiche Möglichkeiten, sich zurückzuziehen, Höhlen zu graben und im Teich zu baden. So konnte sie ihre Instinkte wiederentdecken und ein bärengerechtes Leben führen.
Sindi wurde im Jahr 1990 wie ihre Brüder Lothar und Torgi in Torgau (Sachsen) geboren. Alle drei Bären-Junge kamen als „Attraktion“ zur Landesgartenschau nach Sindelfingen, der Patenstadt der Stadt Torgau. Von der Stadt Sindelfingen (Baden-Württemberg) leitete sich auch Sindis Name ab. Ihre Brüder wurden nach der Stadt Torgau „Torgi“ genannt bzw. „Lothar“ nach dem damaligen Baden-Württembergischen Ministerpräsidenten Lothar Späth. „Lothar“ und auch seine nun verstorbene Schwester Sindi sollten eine ganz besondere Bedeutung für den BÄRENWALD Müritz bekommen: Lothar war der erste Bär, mit dem das Schutzzentrum im Oktober 2006 eröffnet wurde. Sindi zog nur wenige Tage später ein.
Ja, finde ich auch. Ein Abschied ist immer schwer, vor allem im BÄRENWALD. Aber da im BÄRENWALD die älteren der Gattung Ursus arctos aufgenommen werden, kommt das nicht ganz so selten vor, ich meine zumindest im BÄRENWALD. Da fällt mir ein, dass ich schon lange nicht mehr im BÄRENWALD war. Sicher geht es vielen anderen MÜRITZERN auch so. Es wird also Zeit, mal wieder dem BÄRENWALD einen Besuch abzustatten und tief beeindruckt den Bärenveteranen zuzusehen, wie sie hinter einem Gestrüpp dösen. Überhaupt empfehle ich allen, sich die hier immer beworbenen Higgligggts im BÄRENWALD nicht entgehen zu lassen, zum Beispiel Nacht im BÄRENWALD mit Taschenlampen oder wenn der Eintritt im BÄRENWALD am Kindertag für begleitete Kinder frei ist, oder beides kombiniert oder Blindführung durch ein Bärenleben. Das ist toll, finde ich. Allen viel Spaß, natürlich wo? Im BÄRENWALD!