Arbeitsagentur sieht bisher keine Pflege-Lücken durch „einrichtungsbezogene Impfpflicht“

12. Juli 2022

Die umstrittene „einrichtungsbezogene Impfpflicht“ hat noch keine Lücken in der Pflege und im Gesundheitswesen an der Mecklenburgischen Seenplatte gerissen. Wie ein Sprecher der Arbeitsagentur für die Seenplatte in Neubrandenburg sagte, sind von Dezember 2021 bis März 2022 etwas mehr als 200 Arbeitssuchende aus den Pflegeberufen ausgeschieden und registriert worden. Das seien 67 Frauen und Männer mehr als im gleichen Zeitraum  des Vorjahres, erklärte Agenturleiter Thomas Besse am Rande des von der AfD-Fraktion geforderten Sonder-Kreistages, auf dem gestern Abend auch über die „einrichtungsbezogene Impfpflicht“  diskutiert werden sollte.

Es sei aber unklar, warum diese Leute aus ihrem Job weggegangen sind. Keiner habe als Grund die „einrichtungsbezogene Impfpflicht“ angegeben. Somit könnten auch Menschen aus Überlastung oder aus anderen Gründen ihre Arbeitsplätze aufgegeben haben.

Im Gegenteil, sagte Besse. Innerhalb des letzten Jahres sei die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Pflege und Gesundheitswesen an der Seenplatte um 181 Leute gestiegen.

Im Vorfeld des Kreistages hatten Demonstranten vor dem HKB gegen die „einrichtungsbezogene Impfpflicht“ protestiert.

Landrat Heiko Kärger (CDU) äußerte Verständnis für die Kritik an diesem Bundesgesetz. Er selbst sei viermal geimpft und zweimal erkrankt. Er könne die Bedenken deshalb gut verstehen. Die Impfung bringe nicht das, was er sich erwartet habe. Allerdings müsse die Kreisverwaltung ein Bundesgesetz umsetzen. Da gebe es keinen Spielraum.

Bisher habe es keine Bescheide – also Beschäftigungsverbote – für betroffene Beschäftigte gegeben, man werde den Mitarbeitern aber bald Richtlinien an die Hand geben.

Im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte gibt es 1275 Einrichtungen, die darunter fielen. Geantwortet hätten 395 Einrichtungen.


3 Antworten zu “Arbeitsagentur sieht bisher keine Pflege-Lücken durch „einrichtungsbezogene Impfpflicht“”

  1. Suse sagt:

    Das es in der heutigen Zeit nichts Wichtigeres gibt als die Impfpflicht durchzusetzen, kann ich nicht verstehen. Es sollte doch lieber der Mund aufgemacht werden, auch von einem Stadtrat,über die schlechte Bezahlung im Gesundheitswesen, über Überstunden, über Urlaubsverschiebung und,und und…. Und ja, ich bin geimpft, bin aber sehr froh, dass ungeimpfte Kollegen, trotz Diskussionen,
    die Schicht der geimpften kranken Kollegen übernehmen!!!!!!!
    Diese Menschen will man bestrafen, die wohlgemerkt arbeiten, aber den Harzern wird für länger schlafen und nichts zu noch eine Belohnung versprochen, sie brauchen keine Angst haben, Geld kommt….
    Super…..

  2. rmk sagt:

    “ Suse “ , Sie haben Recht . Es ist schon immer so , das Pferd was den Karren zieht bekommt die Schläge !

  3. ABC sagt:

    Suse hat Recht. Ich glaube inzwischen, sie zahlen den Pflegekräften aus Gemeinheit nicht mehr. Weil sie es eben können. Paar schöne Worthülsen, langatmige Verhandlungen, das dämliche Danke, von dem einem schon die Ohren überlaufen. Die Impfpflicht können die sich in die Haare schmieren! Ich war ursprünglich dafür, aber ich glaube sie wollen damit nur vortäuschen, dass sie hier noch irgend etwas „im Griff“ haben. Aber bildlich gesprochen ist die Stellschraube überdreht worden. Pflegekräfte und Bevölkerung müssten sich hinstellen und zurückklatschen!, wenn wieder mal inhaltsloser Mist gelabert wird. Dem Gejodel des Ministers müssten jetzt Taten folgen!