Auch an der Seenplatte im November mehr Arbeitslose

1. Dezember 2023

Der Arbeitsmarkt der Mecklenburgischen Seenplatte hat im November saisonbedingt an Schwung verloren. Trotz des typischen saisonalen Anstiegs der Arbeitslosigkeit besteht nach Aussage von Vize-Agenturchef Stephan Bünning weiterhin eine rege Nachfrage nach qualifiziertem Personal.
Im November waren 480 Menschen mehr arbeitslos gemeldet als im Oktober. Insgesamt 11.222. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 8,8 Prozent. Im Vergleich zum November des Vorjahres sind es 272 Arbeitslose mehr. Die niedrigste Quote meldet nach wie vor Röbel mit 6,7 Prozent, die höchste mit 11,5 Prozent in Neubrandenburg.

Von diesen 11.222 Arbeitslosen haben 4.935 keinen Berufsabschluss. Dies entspricht einer Quote von knapp 44 Prozent. „Dies zeigt uns den Handlungsbedarf hinsichtlich notwendiger (Weiter-)Qualifizierung, um den sich weiter verschärfenden Arbeits- und Fachkräfteengpass, der sich durch fast alle Branchen zieht, entgegenzuwirken.“, sagt Bünning.

Arbeitsmarktdaten für Geflüchtete aus der Ukraine

Bis Mitte November wurden 791 arbeitslose Ukrainer in den Jobcentern und der Arbeitsagentur betreut. 51 mehr als im Oktober. Und 90 mehr als im November des Vorjahres.

Kurzarbeit

Derzeit liegen Anzeigen auf Kurzarbeit für 48 Mitarbeiter aus 5 Unternehmen vor.

Ausbildungsmarkt

Auch im November suchten Unternehmen und Betriebe nach passenden Bewerbern, um ihre zum klassischen Ausbildungsstart im September noch unbesetzt gebliebenen Ausbildungsplätze zu besetzen. „Die Chancen auf einen attraktiven Ausbildungsplatz und eine interessante Karriere sind für Jugendliche weiterhin so gut wie schon lange nicht mehr.“ sagt der Vize-Agenturchef. Für alle die, die noch keine passende Ausbildungsstelle gefunden haben, besteht die Möglichkeit einer Einstiegsqualifizierung in Vorbereitung auf das nächste Ausbildungsjahr 2024/2025, um so die Chancen auf eine Ausbildungsstelle im Wunschberuf zu verbessern. Das ein Berufsabschluss der beste Schutz gegen Arbeitslosigkeit ist, zeigt der hohe Anteil von arbeitslosen Jugendlichen (15-25jährige) ohne Berufsabschluss mit über 81 Prozent.

Zu- und Abgänge

965 Männer und Frauen mussten sich im November nach dem Verlust ihres Arbeitsplatzes in der Seenplatte neu oder erneut arbeitslos melden. Das sind 11 (+1,2 Prozent) mehr als im November 2022.

471 Arbeitslose konnten ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Arbeit auf dem ersten Arbeitsmarkt beenden. Das sind 45 (-8,7 Prozent) weniger als im November 2022.

Entwicklung nach Personengruppen

Nach Personengruppen entwickelte sich die Arbeitslosigkeit recht unterschiedlich, leider war auch bei den jugendlichen Arbeitslosen ein Anstieg von 150 Kunden (+15,2%) zum Vorjahr zu verzeichnen. Bei den Langzeitarbeitslosen ist ein Anstieg um 260 Kunden (+5,9%) zum Vorjahr zu verzeichnen. 

Entwicklung nach Rechtskreisen

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung nach dem Sozialgesetzbuch III, also bei all denjenigen, die Arbeitslosengeld I erhalten, waren im November 3.419 Menschen arbeitslos. 316 mehr als im Vormonat und 95 mehr als im November 2022. Das entspricht einem Anstieg zum Vorjahresmonat von 2,9 Prozent.

Die Zahl der Bürgergeldbezieher lag im November bei 7.803 Arbeitslosen; dies sind 164 mehr als im Oktober und sogar 177 mehr als im November 2022. Das entspricht einem Anstieg zum Vorjahresmonat von 2,3 Prozent.

Geldleistungen

Insgesamt 3.068 Personen erhielten im November 2023 Arbeitslosengeld, 301 mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag im November bei 14.660.  Gegenüber November 2022 waren dies 26 Personen weniger (-0,2%).

Gemeldete Arbeitsstellen

Auf hohem Niveau bewegt sich weiterhin die Zahl der gemeldeten sozialversicherungspflichtigen Stellen. Insgesamt haben die Betriebe seit Jahresbeginn an der Seenplatte 4.828 sozialversicherungspflichtige Arbeitsangebote gemeldet. Hinweg über alle Branchen bestehen Einstiegschancen.

Im November wurden dem ArbeitgeberService – von Arbeitsagentur und Jobcenter im Landkreis – allerdings „nur“ 359 Arbeitsstellen gemeldet; 73 weniger als im November 2022 (-16,9%).

Die größte Nachfrage gab es im November bei den Bau- und Ausbauberufen (387),  bei den fertigungstechnischen Berufen (366) und bei den Gesundheitsberufen (307). 

Unternehmen in der Seenplatte, die noch keinen festen Ansprechpartner haben, erreichen den Arbeitgeberservice telefonisch unter der kostenfreien Arbeitgeber-Service-Rufnummer: 0800 4 5555 20.


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