Die Stellen der Schulsozialarbeiter in der Stadt Waren sind gesichert. Und zwar auch, wenn das Land kein Geld zusteuert. Warens Stadtvertreter haben heute Abend nach ausgiebiger, aber sehr sachlicher Diskussion mit großer Mehrheit beschlossen, notfalls finanziell einzuspringen.
Zuvor hatten die beiden Elternvertreterinnen Anke Dörner von der Käthe-Kollwitz-Schule sowie Rebekka Karwath-Gollnast von der Grundschule am Papenberg in sehr emotionalen und eindringlichen Reden die Bedeutung der Schulsozialarbeiter herausgestellt.
„Ja, 40 000 Euro sind auch für die Stadt Waren kein Pappenstiel, aber die Arbeit, die Schulsozialarbeiter leisten, können Lehrer gar nicht schaffen. Die Lehrer brauchen diese Unterstützung, um ihre Arbeit überhaupt machen zu können“, so Anke Dörner (Foto rechts).
„Vor der Landtagswahl hieß es bei allen Parteien, dass man mehr für die Bildung der Kinder tun wolle. Nur wenige Tage nach der Wahl steht die Schulsozialarbeit in Frage. Was ist denn da passiert“, fragte Rebekka Karwath-Gollnast (Foto unten) und nannte viele Beispiele, in denen Sozialarbeiter unverzichtbar sind. Das fängt beim Mobbing in der Schule an und hört bei der gesunden Ernährung längst noch nicht auf.
Und eigentlich waren sich Warens Stadtvertreter auch von Anfang an einig, dass sie die Schulsozialarbeit unterstützen möchten. Doch das WIE machte Sorgen, denn Bürgermeister Norbert Möller hatte in seiner Vorlage ein paar Finanzierungsvorschläge parat.
Die allerdings schmeckten vielen Stadtvertretern überhaupt nicht. So stellte der Bürgermeister den Zuschuss für den zweiten Wertstoffhof in Waren in Frage und auch die 78 000 Euro für die Musikschule. „Hier spielt man eine Einrichtung gegen die andere aus“, meinten dann unter anderem FDP-Politiker Toralf Schnur und der Fraktionschef der Linken, Rüdiger Prehn. Mit diesen Vorschlägen wollte niemand mitgehen, auch nicht die eigene SPD-Fraktion.
Und so gibt es im jetzt gefassten Beschluss über die Finanzierung der Schulsozialarbeiter auch keinen Vorschlag, wo das Geld herkommen soll. Darüber, so die Stadtvertreter, sollen die Damen und Herren in der Stadtverwaltung noch ein wenig nachdenken. Bis zur nächsten Sitzung im Dezember.
Einig waren sich die Stadtvertreter auch darüber, dass dieser Beschluss kein Signal für das Land sein dürfe, sich aus der Finanzierung der Schulsozialarbeiter komplett zurückzuziehen. „Das dürfen wir nicht zulassen“, so die Warener Volksvertreter mit einem eindeutigen Statement in Richtung Bürgermeister, aber auch in Richtung Nadine Julitz, die ja bekanntlich seit kurzem für die SPD im Landtag abstimmt.
Die Fortführung der Sozialarbeit an unseren Schulen ist eine wirklich gute Entscheidung.
Wiklich mal eine vernünftige Entscheidung.
Wer hätte das von unseren verkorksten Stadtoberen erwartet.