Ausstellung „gräbt“ sich in die Geschichte der Archäologie

27. Februar 2016

Sch4Olympia, Troja, Pergamon: Wer sich für Archäologie interessiert, kommt jetzt in Ankershagen besonders auf seine Kosten.

Undine Haase und Reinhard Witte vom Schliemann-Museum haben eine neue Ausstellung erarbeitet, bei der die Zeitgenossen von Troja-Entdecker Heinrich Schliemann (1822-1890) und ihre Grabungen im Mittelpunkt stehen.

„Die Bild- und Texttafeln sind brandneu“, sagte Museumsleiter Witte. Mit der Schau soll die bewundernswerte Arbeit Schliemanns künftig stärker in einen Zusammenhang mit der gesamten Entwicklung der Archäologie gestellt werden. Das kommt oft zu kurz, wie Witte gegenüber WsM sagte.

Gezeigt werden Text- und Bildtafeln von 18 für die Archäologie wichtigen Persönlichkeiten aus dem 19. Jahrhundert und verschiedene Ausgrabungsstücke. Damals wurde erkannt, wie wichtig keramische Funde für die Wissenschaft sind.

Sch2„Jede Scherbe hat ihre Wert“, heißt es in der Ausstellung. Einen Eindruck von den Arbeiten vermittelt auch ein Fotoalbum von Wilhelm Dörpfeld (1853-1940), der von 1882 bis 1890 mit Schliemann zusammenarbeitete und nach Schliemanns Tod dessen Ausgrabungen übernahm.

Die letzte wissenschaftliche Konferenz brachte die Ankershagener auf die Idee. Man müsse Schliemann im Zusammenhang mit seiner Zeit sehen und dürfe ihn nicht isoliert betrachten, hatten mehrere Wissenschaftler berichtet. So wird in der Ausstellung unter anderem auf Ludwig Ross (1806-1859) eingegangen, der 1837 erster Professor für Archäologie in Athen war, auf den bedeutende Archäologen Panagiotis Kavvadis aus Griechenland und Carl Humann (1839-1896), der den Pergamonaltar entdeckte.

Zur Ausstellung gehören auch die Unterschriften von „Dr. Schliemann“ und seiner Frau Sophia, als sie sich am 15. August 1879 in ein Besucherbuch in Neubrandenburg eintrugen. Zehn Jahre vorher war in Wien der Lehrstuhl „Klassische Archäologie“ eingerichtet worden, 1871 hatte Schliemann mit Grabungen begonnen, 1875 wurde Olympia und 1876 Mykene entdeckt.

Die Ausstellung soll später noch erweitert werden. „So wollen wir auch Fundstätten wie Olympia und Troja vorstellen“, ergänzte Witte. Sie werde bis Anfang September in Ankershagen zu sehen sein und soll später auch in anderen Museen gezeigt werden.

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