Bahn Prignitz-Karow-Güstrow: Grünes Licht für Gutachten

Die Weiterfahrt der Regionalbahnlinien 73/74 sichern, den angrenzenden Streckenabschnitt in Mecklenburg-Vorpommern wiederbeleben und damit den ländlichen Raum zwischen dem Westen Berlins und Rostock stärken. Das haben sich die Neuruppiner Bundestagsabgeordnete Wiebke Papenbrock und ihr Neustrelitzer Fraktionskollege Johannes Arlt (beide SPD) zum Ziel gesetzt. Dazu haben die beiden Abgeordneten bereits zu mehreren gemeinsamen Eisenbahnkonferenzen eingeladen und ihre Forderungen in der „Meyenburger Erklärung“ formuliert, die viele Unterstützer fand. Auch in diesem Jahr sind in Zusammenarbeit mit Kommunen und zivilgesellschaftlichen Akteuren mehrere thematische Veranstaltungen, etwa zum Pendlerverkehr und zur Resilienz, geplant. In dieser Sache ist man nun einen Schritt weiter: 

Im vergangenen August haben die beiden Landesregierungen Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern grünes Licht für ein Gutachten gegeben, mit dem das Potenzial einer regelmäßigen Bahnverbindung von Neustadt (Dosse) über Kyritz, Pritzwalk, Meyenburg und weiter über Karow nach Güstrow ausgelotet werden soll. Wie jetzt bekannt wurde, hat die Schweizerische SMA und Partner AG mit Sitz in Zürich den Zuschlag erhalten. Das international tätige Unternehmen berät öffentliche und private Verkehrsbetriebe. Untersuchungsziel ist die Ermittlung von Potenzialen auf dem Streckenabschnitt Neustadt (Dosse) – Güstrow, als erster Schritt hin zu einer Kosten-Nutzen- Untersuchung. Letztere ist Voraussetzung für die Finanzierung der Modernisierung der Strecke mit Bundesmitteln. Das Ergebnis soll bis Ende dieses Jahres vorliegen.

Auch für Pendler interessant

Dass eine zusätzliche Bahnverbindung zwischen Berlin und Rostock nicht auf der gesamten Strecke in die Untersuchung mit einbezogen werde, sei ein übliches Verfahren, da alternative Verbindungen auf dieser Strecke bereits bestehen, teilten Wiebke Papenbrock und Johannes Arlt kürzlich in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit. Papenbrock erläutert: „Das Gutachten ist jetzt auf dem Weg. Wir freuen uns auf die Ergebnisse. Die Studie wird das Potenzial aller Verkehrsträger beleuchten, ob Bus, Bahn oder auch eine integrierte Lösung, also die Verknüpfung unterschiedlicher Verkehrsmittel. Das ist gängige Praxis. Für die Menschen in unserer ländlichen Region, für Pendler, Urlauber und viele Zulieferbetriebe bedeutet das, dass wir einen guten Schritt weiter sind. Wir bleiben eng an diesem Thema dran.“

Johannes Arlt ergänzt: „Die Belebung einer dritten Achse zwischen Berlin und Rostock ist für die Region von besonderer Bedeutung. Bisher leben hier etwa ein Prozent der deutschen Bevölkerung ohne eine Versorgung mit Eisenbahnverkehr. Mit einem regelmäßigen Verkehr werden viele Städte aus der ‚dritten‘ in die ‚erste‘ Reihe gerückt und Berufspendeln nach Berlin und Rostock wird möglich. Ich bin sehr dankbar, dass wir in der Sache auch die Landesregierungen von Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg hinter uns wissen.“

Wiebke Papenbrock ist direkt gewählte Bundestagsabgeordnete für die Landkreise Prignitz, Ostprignitz-Ruppin und das nördliche Havelland im Nordwesten Brandenburgs, dem zweitgrößten Wahlkreis Deutschlands. Johannes Arlt ist direkt gewählter Abgeordneter für große Teile der Landkreise MSE und LRO im Deutschen Bundestag.