Bahnfahren wird für die Müritzer zur Tortur

26. November 2024

Das kann ja heiter werden: Schon jetzt müssen Bahnfahrer, die von Waren aus nach Berlin wollen, mehrfach umsteigen. Es gibt Bauarbeiten auf der Strecke. Doch ab Mitte Dezember kommt es ganz Dicke. Also ausgerechnet, wenn Müritzer zu Weihnachten verreisen wollen oder Gäste nach Waren möchten. Im Bereich Waren-Kargow finden ab dem Fahrplanwechsel viele Bauarbeiten statt, die Sperrungen erforderlich machen. Die Strecke wird bereits vom 15. Dezember an gesperrt. Und dann geht’s auch gleich weiter, denn wegen der Bauarbeiten auf der Eisenbahnbrücke im Bereich des Schweriner Damms wird die Strecke vom 10. Januar bis 7. März dicht bleiben, im Sommer dann noch einmal – wieder in den Ferien.
Ein Schienenersatzverkehr wird eingerichtet.

Schon während der Sperrung ab 15. Dezember verkehren keine Züge im Bereich Waren-Kargow. Betroffen sind RE 5, RB 15 und die IC Linie 17. 

Von Waren aus geht’s also ab Mitte Dezember weder in Richtung Berlin noch in Richtung Rostock. Zwar will die Bahn im Regionalverkehr Busse einsetzen, doch wie viel länger die beispielsweise für die Strecke Waren nach Neustrelitz brauchen, ist allgemein bekannt.

Der RE5 fährt von Waren nach Neustrelitz inklusive Halt in Kratzeburg 22 Minuten, der Bus ohne Stopp in Kratzeburg mindestens 55 Minuten. Da die Busse ja vor allem in den Wintermonaten unterwegs sind, könnten die Fahrten  noch länger dauern.

Von Neustrelitz bis Rostock ist eine Fahrdauer mit dem Schienenersatzverkehr von 2 Stunden und 22 Minuten angegeben. bisher sind es 1 Stunde und 17 Minuten.

Die Intercity-Züge zwischen Rostock und Berlin werden ab 15. Dezember über Schwerin umgeleitet – mit ebenfalls längerer Fahrzeit. Die Haltestellen in Waren und Neustrelitz entfallen.

Nach der großen Vollsperrung sind weitere eingleisige Sperrungen und nächtliche Vollsperrungen geplant. Diese werden bis zum Sommer andauern. Im Sommer sei dann eine nochmalige Vollsperrung für den Brückenbau vom 1. Juli bis 1. August notwendig – also genau zur Sommerferienzeit im nächsten Jahr.

Zahlreiche Leser haben nach unseren ersten Veröffentlichungen zu den Sperrungen und Umleitungen bereits angekündigt, dann wieder aufs Auto umsteigen zu wollen…

 


6 Antworten zu “Bahnfahren wird für die Müritzer zur Tortur”

  1. Neu-Warener sagt:

    Mittlerweile ist der SEV auch über die Bahn-Seite sicht- und buchbar. Von Waren nach Berlin verlängert sich damit die Fahrzeit von ca. 1h20min auf ca. 2h20min – also rund eine Stunde mehr.
    Der SEV RE5 pendelt stündlich zwischen Rostock und Neustrelitz, mit Halt in Waren. Ab bzw. bis Neustrelitz fährt dann der RE5 ebenfalls im Stundentakt.
    Wie gut die Fahrtzeiten Bus / Bahn aufeinander abgestimmt sind, muss man sehen, wie voll die Busse werden, ebenso.
    Aber wenigstens ist jetzt klar, wie das laufen soll – hier hat die Bahn sich viel Zeit gelassen, bis es endlich buchbar war. Davor stand nämlich bei jeder Anfrage schlicht und ergreifend „Keine Verbindungen“ auf der Seite der Deutschen Bahn.
    Dass trotzdem viele Menschen auf das Auto umsteigen werden, ist verständlich, entlastet aber ebenso den SEV…

  2. Sonja sagt:

    Wenn die Brücke Schweriner Damm gebaut wird, warum entfällt dann der Zug Waren/Rostock? Der könnte doch problemlos weiter pendeln? Zwar wäre Ende in Waren, aber die Rostock/Waren-Verbindung könnte prinzipiell gehalten werden…

  3. Warener Jung sagt:

    4 Jahre Brückenzeitbau – einfach nur lächerlich !
    Rügendammbrücke 4.100 mm lang, 128 m hoch – Bauzeit 3 Jahre.
    Die Polen bauen einen Tunnel unter der Ostsee, Gesamtlänge 3,2 km, davon 1,5 km Straßentunnel. Bauzeit 3,5 Jahre.
    Vielleicht hätte man dieses Projekt international ausschreiben müssen. Wenn man täglich dort vorbeifährt und zusehen
    muß, das ein paar Gestalten dort umherwerkeln, dann hoffe ich mal, das 4 Jahre ausreichend sind !

  4. Carmen sagt:

    Liebe Mitmenschen, wie denkt man über die Menschen von Mecklenburg? Will man uns von der Außenwelt abschneiden. Innovative Lösungen sind gefragt und keine halbherzigen Angebote. Die Bahn wird von Berufspendlern genutzt, Auszubildenden und Urlaubsreisenden .Wie bringt sich hier unsere Regierung von Mecklenburg ein?
    Diese Fahrpläne sind Katastrophal und nicht zu akzeptieren.

  5. Meckerkopp sagt:

    Hallo,
    alles muss zigmal geprüft und genehmigt werden, geht es dann los verdoppelt sich die Bauzeit und die Bausumme.
    Eben Deutschland, Land der Beamten und Beamtinnen !! der unzähligen Paragraphen ,Regeln und Vorschriften !
    Wenn uns kein Anderer Knüppel zwischen die Beine wirft, müssen wir es eben selber tun.
    Wir sind es gewohnt das ohne Murren zu ertragen.
    Grüße von Meckerkopp

  6. ABC sagt:

    Ich stimme meinen Vorrednern zu. Sind wir der Regierung, der Bahn und den ganzen Entscheidungsträgern egal? In den 80er Jahren habe ich öfter bis zu 4 Stunden in Oranienburg auf einen Zug nach Hause gewartet, in einer Wärmestube auf dem Bahnsteig in der es drinnen fast kälter war als draußen. Der Zug war dann auch eiskalt und brechend voll. Kommen solche Zeiten jetzt zurück?? Es ist beklemmend so abgeschnitten zu sein.
    Umsteigen aufs Auto – wenn man eins hat! Wenn solche Zustände herrschen braucht kein Politiker irgend etwas von ÖPNV und Umwelt abzuspulen, das ist eigentlich nahe am Skandal was man uns zumutet. Was ist dann das Nächste. Etwa dass sie stundenweise den Strom abstellen?? Meckerende.