
Gesundheitsministerin Stefanie Drese hat gestern die Luftrettungsstation in Neustrelitz besucht, informierte sich über die Arbeit der Crew sowie die aktuellen Herausforderungen der notfallmedizinischen Versorgung aus der Luft und kündigte einen vierten Rettungshubschrauber für Mecklenburg-Vorpommern an. Betreiber der Luftrettungsstation in Neustrelitz ist seit 2006 die ADAC Luftrettung gGmbH. Stationiert ist dort „Christoph 48“, dessen Einsatzgebiet nicht nur weite Teile der Mecklenburgischen Seenplatte umfasst, sondern bis ins nördliche Brandenburg (Wittstock, Rheinsberg, Templin) reicht. 1.126 Einsätze flog Christoph 48 im vergangenen Jahr und damit etwas weniger als in den Jahren davor. Koordiniert werden die Einsätze von der Integrierten Leitstelle Mecklenburgische Seenplatte in Neubrandenburg.
Drese betonte, dass der Luftrettung als Ergänzung des bodengebundenen Rettungsdienstes eine wichtige Aufgabe im Gesundheitswesen eines dünn besiedelten Flächenlandes wie Mecklenburg-Vorpommern zukomme. „Durch die zunehmende Spezialisierung der Krankenhäuser und die verbesserten Behandlungsmöglichkeiten etwa bei einem Herzinfarkt oder Schlaganfall kommt es im Rettungsdienst auf jede Minute an, wenn die Patienten in das geeignete Krankenhaus transportiert werden. „Deshalb sind gut funktionierende und flächendeckende Luftrettungskapazitäten enorm wichtig für eine bestmögliche medizinische Versorgung der Bevölkerung“, so Drese.
Die Notärzte für „Christoph 48“ werden vom DRK-Krankenhaus Neustrelitz, das nichtärztliche Rettungspersonal wird vom DRK Kreisverband Mecklenburgische Seenplatte e. V. gestellt. Die Einsatzbereitschaft wird von Sonnenaufgang (frühestens 7 Uhr) bis Sonnenuntergang (Einsatzende) gewährleistet.
Häufigste Einsatzgründe waren im vergangenen Jahr mit 34 Prozent Notfälle des Herz-/Kreislaufsystems, gefolgt von Unfallverletzungen mit 23 Prozent. 12 Prozent der Einsätze waren neurologische Notfälle, zehn Prozent Notfälle des Atmungssystems und neun Prozent internistische Erkrankungen.
Ministerin Drese informierte bei ihrem Besuch in Neustrelitz über die Entscheidung des Landes, die Luftrettungskapazitäten in Mecklenburg-Vorpommern auszubauen: „Wir wollen die medizinische Versorgung mit einem vierten Hubschrauber weiter stärken“, so Drese. Dieser soll südöstlich von Schwerin in Pampow (Landkreis Ludwigslust-Parchim,) angesiedelt werden, da die drei Hubschrauber an den Standorten Güstrow, Greifswald und Neustrelitz die Region im südlichen Westmecklenburg unzureichend abdecken. „Dafür wird im Ministerium gerade das Ausschreibungsverfahren vorbereitet“, sagte Drese.
Fotos: Ministerium











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