Baumfällen soll sicherer werden – Kombi-Methode vorgestellt

11. Mai 2022

In den Wäldern und in der Forstwirtschaft soll es bald sicherer zugehen. Ein Anlass sind die steigenden Schadholzmengen durch lange Trockenphasen, ein  anderer Anlass die steigende Unfallzahlen bei Baumfällungen. Das erklärten Sprecher mehrere Unfallversicherungen und Forstfachleute bei einer Vorführung im Wald bei Neustrelitz. Das Zauberwort heißt: Motormanuelle Fällung mit Kranunterstützung (MFK-Methode). Das ist eine Praxis, wie sie viele Leute in Wäldern auch schon angewandt hatten. Aber es war ein Graubereich, wie so viel im Leben: Solange nichts Schlimmes passiert ist, hat auch niemand nachgefragt wie es ablief, Aber wehe, es passiert etwas.
Also so soll es nun laufen: Ein Arbeiter sägt den Baum vorsichtig mit der Motorkettensäge in bestimmtem Winkel an, so dass er noch nicht gleich fällt. Ein 286-PS-starker Harvester – oder ein Abrissbagger – hält den Baum mit fest und schubst ihn erst um, wenn der Sägeführer einen sicheren Platz erreicht hat.

Dafür stehen der Harvesterfahrer und der Sägeführer im Funkkontakt. Das Wichtigste sei aber, schon im Vorfeld den Baum genauestens einzuschätzen, wie gefährlich dieser werden kann.

Was so einfach klingt, klappt nicht immer. In Deutschland gibt es laut Versicherer im Jahr rund 4500 Unfälle beim Baumfällen, Tendenz nach den Stürmen und trockenen Sommern eher steigend. Dabei kommen mehr als 30 Menschen im Jahr ums Leben.

Das wollen Unfallversicherer, Forstämter und Waldbesitzer ändern. „Die Technik ist heute zuverlässiger als früher“, sagte ein  Fachmann vom Forstunternehmerverband. Somit können heute auch Arbeiter unter den Auslegern der Kräne und Harvester arbeiten, was früher nicht gern gesehen war. Wichtig sei aber, dass man sich genauestens abstimme. Die MFK-Methode wurde amtlich zugelassen.

Bei den starken Kiefern, die bei Neustrelitz als Beispiele gefällt wurden, hat das geklappt. Die Stämme waren so dick, dass der Harvester sie nicht hätte allein fällen können. „Trotzdem bleibt der alleinige Technikeinsatz für uns die sicherste Methode“, sagte Christian Grüschow als Sprecher der Versicherung. In dem Maschinen sind die Fahrer auch besonders stabil geschützt.

Schon  nach kurzer Zeit schlugen die Bäume mit lautem Getöse auf dem Waldboden auf.  Für die künftigen MFK-Teams soll es spezielle Schulungen geben, hieß es von der  Landesforstanstalt MV.


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