Das wird heftig: Waren braucht eine neue Eisenbahnbrücke

10. November 2023

Da kommt was auf Waren zu. Auf die Einwohner genauso wie auf die Stadt. Die Eisenbahnbrücke am Übergang vom Schweriner Damm zur Strelitzer Straße muss erneuert werden. Schlimmer noch: Ein Neubau ist fällig. Die Brücke ist schon lange ein Sorgenkind. In den vergangenen Jahren hat es immer wieder Überprüfungen von Experten gegeben – gerade vor kurzem wurde des nachts wieder gemessen – seit längerem dürfen Lkw nur noch eine Fahrspur benutzen, Schwerlaster sind ganz ausgeschlossen. Das alles waren Vorboten, denn es steht fest: Die Brücke ist hin. Waren braucht da eine neue. Und die soll nach Informationen des Straßenbauamtes Neustrelitz ab Ende des kommenden Jahres gebaut werden – mit entsprechenden Einschränkungen und auch erheblichen Kosten für die Stadt.

Eine Instandsetzung der vorhandenen Brücke, die schon rund 50 Jahre auf dem Buckel hat, ist aufgrund der erheblichen Schäden laut Straßenbauamt nicht möglich. Dass diese Maßnahme nicht ohne erhebliche Behinderungen klappt, dürfte klar sein. Schließlich ist Brücke Teil der meist befahrenen Straße in Waren, der B 192. Mehr als 20 000 Fahrzeuge düsen am Tag über diesen Abschnitt.

Auch auf den Bahnverkehr werden die Arbeiten Auswirkungen haben. Das Straßenbauamt hat die Maßnahme deshalb schon bei der Deutschen Bahn „angemeldet“.

Die Kosten? Offenbar noch nicht ganz klar. In verschiedenen Ausschüssen der Warener Stadtvertretung war bislang die Rede von 20 bis gut 30 Millionen Euro. Kosten, die der Bund zahlt. Allerdings nicht alle. Denn nach den derzeitigen Schätzungen muss die Stadt Waren etwa 2,4 Millionen Euro für den neuen Geh- und Radweg zahlen. Dafür kann sie Fördermittel beantragen und bekommt mit etwas Glück bis zu 75 Prozent der Kosten als Zuschuss. Würden also im besten Fall für die Stadt etwa 600 000 Euro bleiben. Wahrscheinlich aber mehr.

Die bisherige Brücke muss natürlich weg. Das heißt aber nicht, dass es dann bis zum Neubau gar keine gibt. Es wird eine provisorische Brücke geben, die auch sehr schnell aufgestellt wird. Entsprechende Beispiele gibt es auf Autobahnen in der Nähe. Mit Einschränkungen während der Bauzeit müssen die Warener und Gäste dennoch leben. 

Und auch damit, dass eine mögliche innerstädtische Ortsumgehung mit dem Bau erledigt ist. Denn die führt an der jetzigen Eisenbahnbrücke entlang. Mit dem Neubau könnte diese Variante der Umgehung aber nicht mehr gebaut werden. Damit hat das Straßenbauamt Neustrelitz, das ja eigentlich immer noch in Kooperation mit der Stadt Möglichkeiten der Umgehung untersucht und dafür etwa 100 000 Euro kassiert, schon mal Tatsachen geschaffen. Bei den Stadtvertretern kommt das gerade nicht so gut an.


6 Antworten zu “Das wird heftig: Waren braucht eine neue Eisenbahnbrücke”

  1. OPA sagt:

    Gut dass “ Unsere Stadtvertreter “ eine Ortsumgehung über viele Jahre abgelehnt haben. Heute wäre sie für den Bau vonnöten und Geld würde auch gespart.

  2. ILONA sagt:

    Immer die gleiche Taktik, Hinausschieben bis nix mehr geht…typisch Waren, Beispiele gibt es genug…

  3. Frank sagt:

    immer gleich alles auf die warener Politik schieben ist auch wieder eine typische Sache. Ich denke das damit in Waren wohl niemand was zu tun hat

  4. W sagt:

    ILONA: Es ist normal, dass eine Brücke solange es geht, genutzt wird, denn sie ist teuer. Wichtig ist nur, dass sie ordentlich inspiziert wird, sodass sie nicht unerwartet bricht.
    OPA: Dadurch, dass die B-Straße über die Brücke führt, wird die Brücke bis zu den Fahrbahnen vom Bund bezahlt. Bei einer Umgehung wäre es eine städtische Straße und müsste die Stadt für die Gesamtkosten aufkommen.
    WSM: Es ist eine Straßenbrücke. Die Bezeichnung geht immer danach, was oben ist und der Träger muss auch die Kosten übernehmen.
    Für alle: Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt ist gut dran. Gewässer liegen selten oben. Damit braucht das Amt kaum was zu bezahlen. Bei Bahnübergängen werden die Kosten dreigeteilt. Ein Drittel bezahlt der Bund. Aber Leute, nicht zu früh gefreut, ein Bahnübergang wäre keine machbare Variante ;-), denn dem müsste das Eisenbahn-Bundesamt zustimmen und das würde das niemals tun, ebensowenig wie unser Herr Wissing. Wir wissen: beim stets Straßengüterfernverkehrsaffinen Verkehrsminister und seinem Straßenbauamt würden, angesichts längerer LKW-Fahrzeiten, die Kragen platzen, reihenweise.

  5. H. sagt:

    @OPA,
    stimmt wohl nicht ganz. 2013 haben 59,1 % der abstimmenden Bürger gegen die Ortsumgehung gestimmt.

  6. ABC sagt:

    Wir haben das damals geschafft, also werden wir es heute auch schaffen. Unsere Vorfahren haben zu Nachkriegszeiten ganz andere Probleme bewältigt. Für Urlauber mal ein Anreiz, mit der Bahn anzureisen.