Deutlicher Anstieg der Realsteuereinnahmen 2021 um 17,2 Prozent
Wie das Statistische Amt Mecklenburg-Vorpommern mitteilt, erhöhten sich die Einnahmen der Gemeinden aus den Realsteuern (Grundsteuer A und B sowie Gewerbesteuer) um 118,4 Millionen Euro bzw. 17,2 Prozent zum Vorjahr auf 804,9 Millionen Euro. Mit 598,6 Millionen Euro erzielten die Städte und Gemeinden im Jahr 2021 23,8 Prozent höhere Gewerbesteuereinnahmen (netto) als im Vorjahr (483,4 Millionen Euro). Der durchschnittlich gewogene Hebesatz stieg mit 388 Prozent um vier Prozentpunkte im Vergleich zu 2020. Um ihre angespannte Haushaltslage zu verbessern, erhöhten im Jahr 2021 57 der 726 Kommunen ihren Gewerbesteuerhebesatz. Während mit 465 Prozent erneut die Hansestadt Rostock den höchsten Hebesatz in Mecklenburg-Vorpommern auswies, verzeichnet die Gemeinde Rögnitz aus dem Landkreis Nordwestmecklenburg mit 240 Prozent den niedrigsten Hebesatz.
Die Einnahmen der Grundsteuer A für land- und forstwirtschaftliche Betriebe stiegen um 1,1 Prozent auf 18,0 Millionen Euro (2020: 17,8 Millionen Euro). 68 Gemeinden erhöhten ihren Hebesatz, so dass der durchschnittlich gewogene Hebesatz zum Vorjahr um drei Prozentpunkte auf 334 Prozent anstieg. Spitzenreiter waren mit 900 Prozent erneut die Gemeinden Pritzier, Warlitz, Kirch Jesar und Hülseburg aus dem Landkreis Ludwigslust-Parchim. Im Gegensatz dazu wiesen im Jahr 2021 noch zehn Gemeinden einen Hebesatz von nur 200 Prozent aus. Ihr Anteil sinkt langsam.
Auch die Einnahmen aus der Grundsteuer B (für die übrigen bebauten und unbebauten Grundstücke) erhöhten sich im Jahr 2021 erneut. Sie beliefen sich auf 188,3 Millionen EUR (+ 1,6 Prozent). Der durchschnittlich gewogene Hebesatz betrug nach der Erhöhung der Hebesätze in 53 Städten und Gemeinden 434 Prozent (2020: 432 Prozent). Den höchsten Hebesatz verbuchte mit 700 Prozent die Gemeinde Wackerow aus dem Landkreis Vorpommern-Greifswald. In 28 Gemeinden wird der landesweit geringste Hebesatz von 300 Prozent angewandt, Tendenz sinkend.