Drei Männer wegen versuchten Totschlags vor Gericht

27. März 2023

Am Landgericht Neubrandenburg beginnt am morgigen Dienstag, 28. März, der Prozess gegen drei junge Männer, denen versuchter Totschlag sowie gefährliche Körperverletzung vorgeworfen wird. Die Angeklagten im Alter von 18, 20 und 22 Jahren sollen zwei andere Männer im November vergangenen Jahres in der Neubrandenburger Oststadt durch Schläge, Tritte und Messerstiche schwer verletzt haben. Sie sitzen seither in Untersuchungshaft.
Und das wirft die Staatsanwaltschaft den Männern konkret vor:

Die drei Deutschen sollen am 1. November 2022 gegen 18.40 Uhr in der Neubrandenburger Oststadt die Konfrontation mit den beiden Geschädigten gesucht zu haben. Entsprechend dem gemeinsamen Tatplan habe der 18-jährige Angeklagte den einen Geschädigten mit einem Schlagring im Gesicht getroffen, den zweiten Geschädigten habe er mit der flachen Hand in das Gesicht geschlagen.

Nachdem ein weiterer Schlag den zweiten Geschädigten verfehlt habe, sei diesem die Flucht gelungen. Der 20-jährige Angeklagte habe daraufhin dem ersten Geschädigten einen Stich mit einem Klappmesser in die Bauchregion zugefügt. Dem zu Boden gegangenen Geschädigten habe er dann mehrere Messerstiche in die Hals- Brust- und Bauchregion versetzt, wobei er den Tod des Opfers zumindest billigend in Kauf genommen habe. Alle drei Angeklagten hätte dann, mehrfach auf den am Boden liegenden Geschädigten eingetreten, wobei sie ebenfalls den Tod des Opfers billigend in Kauf genommen hätten.

Als sie die Sirenen eines sich nähernden Krankenwagens hörten, seien sie vom Tatort geflohen. Der Geschädigte hat nach Auskunft von Landgerichts-Sprecher Christian Weidlich multiple Schnittwunden und einen Nasenbeinbruch erlitten. Der Stich in den Bauch habe zur Eröffnung des Bauchhöhle und einer Blutung der Leber geführt. Durch einen Stich in die Ellenbogenbeuge sei die Armschlagader eröffnet worden. Wegen des erlittenen hohen Blutverlustes habe akute Lebensgefahr bestanden. Das Leben des Geschädigten habe nur durch die sofortige medizinische Versorgung  einer zufällig vorbeifahrenden Rettungseinheit gerettet werden können.

Die Verhandlung ist öffentlich. Für das Verfahren am Landgericht Neubrandenburg wurden insgesamt acht Verhandlungstage angesetzt.


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