Ein Wintergarten für heimische Wildtiere

25. September 2018

Sobald es Herbst wird und die ersten Blätter fallen, beginnen überall die Vorbereitungen auf die kalte Jahreszeit. Igel, Eichhörnchen & Co. bereiten sich auf den heimischen Winter vor.

Auch Gartenbesitzer haben nun einiges zu tun. Eva Lindenschmidt, Diplom-Biologin bei TIERART, einem Kooperationspartner von VIER PFOTEN, gibt Tipps für eine tierfreundliche Gartengestaltung im Winter.

Tiere, die bei uns überwintern, haben Strategien entwickelt, die ein Überleben bei Minusgraden und Futtermangel ermöglichen. So beginnen beispielsweise Eichhörnchen bereits während der Sommermonate, sich Winterspeck anzufuttern und Nahrungsvorräte für den Winter zu horten. In der Regel sind sie nicht auf das Zufüttern durch uns Menschen angewiesen. Allerdings war der vergangene Sommer außergewöhnlich warm und trocken, so dass die Erträge an Nüssen und Sämereien extrem gering ausfallen.

Eichhörnchen gerne füttern
„In diesem Jahr können Eichhörnchen große Probleme haben, genügend Futter zu finden. Will man hier unterstützen, so kann man im Garten eine Futterstelle mit ungeschälten Nüssen, Mais, Karotten und Trockenfrüchten für die Nager bereitstellen. Sie halten keinen Winterschlaf und sind durchgehend aktiv und auf Nahrungssuche“, empfiehlt Eva Lindenschmidt.

Naturnah hilft Igeln und Insekten
Ganz anders verhält sich der Igel. Hat er sich genügend Winterspeck angefressen, verschläft er die kalte Jahreszeit in selbst gebauten Nestern. Seine Körpertemperatur wird auf bis zu 6 °C abgesenkt und der Herzschlag von 200 auf 5 Schläge pro Minute reduziert. „Gesunde Igel haben keinen Bedarf an unterstützendem Futter. Man tut ihnen jedoch einen großen Gefallen, wenn man den Garten möglichst naturnah belässt. Baumstümpfe, Reisig- oder Laubhaufen bieten dem Igel perfekten Unterschlupf. Außerdem verkriechen sich hier auch Insekten; sie wiederum werden von Vögeln beim Picken und Scharren im Laub oder unter Baumrinde aufgespürt“, so die Expertin.

Vogelhäuschen regelmäßig säubern
Besonders bei geschlossener Schneedecke und Dauerfrost nehmen heimische Vögel ein Futterangebot gerne an. „Wichtig dabei ist, dass die Futterstellen erhöht und katzensicher platziert werden. Hierfür eignen sich Vogelhäuschen, die zudem den Vorteil bieten, dass das Futter nicht so leicht nass wird und schimmelt. Dennoch sollten Futterplätze regelmäßig von Futterresten befreit und gesäubert werden, um die Gefahr von Krankheitsübertragungen zu minimieren“, rät Eva Lindenschmidt.

Als bereitgestellte Nahrung empfiehlt sich eine Mischung aus Sonnenblumenkernen, Sämereien, Apfelstücken und Haferflocken. Auch getrocknete Waldfrüchte, sowie im Handel erhältliche Meisenknödel oder -ringe werden gerne genommen. Fazit: wer seinen Garten im Winter tierfreundlich gestalten möchte, hat viele Möglichkeiten und mit Sicherheit große Freude beim Beobachten einheimischer Wildtiere und -vögel


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