Erste Busse mit Abbiegeassistent in Neubrandenburg unterwegs
Es passiert leider immer wieder und viel zu oft: Lkw- und Busfahrer übersehen beim Rechtsabbiegen Radler oder Fußgänger. Meistens mit tragischen Folgen. Schuld daran ist der tote Winkel.
Dagegen will man im Neubrandenburger Stadtverkehr jetzt etwas tun. Dort sind seit kurzem zwei Busse mit neuer Technik unterwegs – mit Abbiegeasisstenten, die solche Unfälle verhindern sollen.
Klein, schwarz, unscheinbar: Seitlich am Fahrzeug befestigt, fällt der Kasten kaum auf. Der Abbiegeassistent am Stadtbus wurde vom Werk installiert und hilft dem Fahrer beim Rechtsabbiegen.
Denn dabei entsteht der sogenannte tote Winkel, den der Fahrer über die Außenspiegel nicht einsehen kann. Der tote Winkel ist so groß, dass sich dort mehrere Fußgänger oder Radfahrer aufhalten können, ohne dass sie dem Fahrer auffallen.
Mithilfe von Infrarot überwacht der unscheinbare Kasten die Umgebung. Wenn sich etwas im toten Winkel aufhält, blinkt im Armaturenbrett und zusätzlich dazu an der rechten A-Säule im Bus eine gelbe Warnleuchte. Nähert sich das Fahrzeug einem Hindernis, dann springt das Licht auf Rot um und der Fahrersitz vibriert. So kann der Fahrer noch rechtzeitig bremsen.
Noch befinden sich beide Busse mit dem Abbiegeassistent in einer Testphase. Etabliert sich das System, werden die Neubrandenburger Verkehrsbetriebe (NVB) sukzessive alle anderen Busse nachrüsten. Neu angeschaffte Busse verfügen bereits standardmäßig über den Abbiegeassistenten, der eine höhere Sicherheit im Straßenverkehr gewährleisten sollen.
Zusätzlich sind die beiden neuen Busse an allen Türen mit einer LED–Beleuchtung ausgestattet, um Unfälle beim Ein- und Aussteigen zu vermeiden. Für sehbehinderte Fahrgäste bietet diese gleichzeitig eine ergänzende Hilfe.
Und noch eine Neuerung bringen die beiden neuen Busse im Fuhrpark der NVB mit: Eine Haltestellen-Außenansage, die in den kommenden Wochen ebenfalls getestet wird.
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