Flatterboxen, Lichtfang und Ultraschalldetektoren
Die „Kratzeburger Fledermausnacht“ hat am vergangenen Freitag zum 16. Mal die nachtaktiven Tiere mit allen Sinnen erlebbar gemacht. Vor allem Familien mit Kindern besuchten das „Flatterhus“ zur Kratzeburger Fledermausnacht, die gemeinsam vom Nationalparkamt Müritz, der Gemeinde Kratzeburg und dem Müritzeum Waren veranstaltet wurde. An verschiedenen Forscherstationen konnten die rund 150 Besucher spielerisch erfahren, was auf dem Speiseplan der kleinen Säugetiere steht oder sich mit vielen Fragen zur Lebensweise und zum Vorkommen im Müritz-Nationalpark bis zur gemeinsamen Preisverleihung durch den Abend quizzen.
Die jüngeren Besucher haben an den Bastelstationen Fledermausmasken und –ketten gebaut oder sich wie Fledermäuse schminken lassen. Beim Fledermauskastenbau konnten viele Kinder unter Anleitung der Ranger ebenfalls mitwirken. Mehr als 30 zusammengebaute und bemalte Kästen waren das Ergebnis der gemeinsamen Arbeit. „Gut, dass wir so viel Holz und Zubehör mitgebracht haben. Es freut uns sehr, dass viele Fledermäuse nun ein neues Zuhause finden und wir auf die Lebensweise dieser fliegenden Säugetiere aufmerksam machen konnten,“ so Andreas Hoffstädt vom Nationalparkamt, der den Stand zum ersten Mal betreute.
Später am Abend ging es dann mit vier parallelen Fledermausführungen in die Dämmerung. Mit sogenannten Batdetektoren präsentierten Ranger des Müritz-Nationalparks und ein Zertifizierter Natur- und Landschaftsführer, wie man welche Fledermäuse in Kratzeburg und Umgebung ohne zu sehen entdecken kann. Mit unterschiedlichen Frequenzen ihrer Ultraschallrufe hörten die Besucher Zwergfledermäuse, Mücken- und Breitflügelfledermäuse.
Im anschließenden Nachtfang bestimmten die Gäste unter Anleitung die Nahrung der Fledermäuse – die Nachtfalter der Umgebung. Neben verschiedensten Käfern waren auch Kamelspinner (Ptilodon capucina), Eulenfalter wie die Grüne Eicheneule (Griposia aprilina) sowie Kiefernschwärmer (Sphinx pinastri) auf das gespannte weiße Betttuch geflogen, welches zuvor mit Licht angestrahlt wurde. „Leider waren es in diesem Jahr weniger nachtaktive Insekten als in den Vorjahren, die wir fangen und bestimmen konnten.“ bedauerte Ranger Roland Weber.
Mit Stockbrot und einem Lagerfeuer in der Feuerschale klang der Abend aus. Die Veranstalter sind sich einig, auch nächstes Jahr wird die Kratzeburger Fledermausnacht zum siebzehnten Mal stattfinden.
Bild: Am Forscherstand konnte man viel über Fledermäuse und ihre Nahrung erfahren (Foto: Oscar Blank)