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Gewerkschaft: Mehr Kaufkraft durch 15 Euro Mindestlohn

Gewerkschaft sieht beim Lohn „Luft nach oben“: Im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte arbeiten heute rund 8.100 Menschen zum Mindestlohn. Sie verdienen 12,82 Euro pro Stunde. Das geht aus dem Mindestlohn-Monitor hervor, den das Pestel-Institut als regionale Lohndaten-Analyse für die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) gemacht hat. Die NGG Mecklenburg-Vorpommern ist unzufrieden mit dem Mindestlohn. Die Gewerkschaft will, dass „sich beim Niedrigstlohn etwas bewegt“ – nach oben: „Steigende Mieten, höhere Preise im Supermarkt, steigende Eintrittspreise und Gebühren. Dazu der Tank vom Auto als Euro-Fresser. Und auch die Bahn, die ständig an den Ticketpreisen schraubt: Die dünnen Portemonnaies müssen dringend dicker werden. Der Mindestlohn muss deutlich nach oben gehen“, fordert Jörg Dahms.

Der Geschäftsführer der NGG Mecklenburg-Vorpommern setzt dabei auf die Mindestlohnkommission: „Sie muss die unterste Lohnkante jetzt unbedingt deutlich anheben. Wichtig ist, dass das nicht in Tippelschritten passiert, sondern schnell in Richtung 15 Euro ansteigen wird. Wer Vollzeit arbeitet und den gesetzlichen Mindestlohn verdient, hätte dann am Monatsende rund 375 Euro brutto mehr“, rechnet Jörg Dahms vor.

Von einem 15-Euro-Mindestlohn würden nach Berechnungen des Pestel-Instituts rund 26.100 Menschen im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte profitieren. „So viele arbeiten heute nämlich für weniger als 15 Euro pro Stunde“, sagt NGG-Geschäftsführer Dahms. Gerade Mini-Jobber bekämen oft nur einen Niedriglohn für ihre Arbeit.

Eine Anhebung des Mindestlohns um 2,18 Euro auf 15 Euro pro Stunde würde vor allem der Kaufkraft im Kreis Mecklenburgische Seenplatte einen „enormen Push“ bringen: Rund 14,3 Millionen Euro hätten die Mindestlohn-Beschäftigten im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte dann pro Jahr mehr in der Tasche. Das hat das Pestel-Institut berechnet.

Mehr Respekt verdient

„Das macht also auch volkswirtschaftlich richtig viel Sinn, denn wir reden immer noch vom Niedriglohnbereich und hier geht jeder Cent nahezu eins zu eins in den Konsum. Wer nämlich wie viele Beschäftigte zum Beispiel in der Systemgastronomie am untersten Lohn-Limit verdient, der braucht das Geld für alles, was nötig ist – von der neuen Waschmaschine bis zum ausgewogenen Essen. Wer nur den Mindestlohn verdient, der hat sowieso keine Chance, Geld auf die hohe Kante zu legen“, sagt Jörg Dahms von der NGG Mecklenburg-Vorpommern.

Es sei deshalb auch „richtig und wichtig“, dass die schwarz-rote Koalition in Berlin einen Mindest-Stundenlohn von 15 Euro als Zielmarke gesetzt habe. Jetzt komme es auf die Mindestlohnkommission an. Ihr gehören Arbeitgeber und Gewerkschaften an. „Die Kommission muss schon bei ihrer nächsten Sitzung Ende Juni den ersten entscheidenden ‚Lohn-Pflock‘ Richtung 15 Euro setzen“, so Dahms.

Wichtige Kriterien für eine Anhebung des Mindestlohns seien nicht nur die generelle Tarifentwicklung, sondern auch die Kaufkraft des gesetzlichen Mindestlohns. Hier solle die 60-Prozent-Marke vom mittleren Bruttolohn erreicht werden. Ein Einschreiten des Gesetzgebers wäre laut Dahms demnach derzeit gar nicht erforderlich, denn: „Die Kommission hat für die sinnvolle Erhöhung auf 15 Euro ja alle notwendigen Kriterien zur Hand.“

Der Geschäftsführer der NGG Mecklenburg-Vorpommern sagt auch, warum er aufs Tempo drückt: „Wer am unteren Lohn-Limit arbeitet, hat mehr Respekt verdient. Mehr Respekt bedeutet dabei vor allem aber auch mehr Lohn. Es ist traurig genug, dass viele Menschen auf Bürgergeld angewiesen sind. Aber es ist bitter, dass die, die heute zum Mindestlohn arbeiten, nur ein ‚Bürgergeld plus‘ im Job verdienen“, so Jörg Dahms. Wirklich fair bezahlt werde ohnehin nur, wer den Tariflohn seiner Branche bekomme.

2 Gedanken zu „Gewerkschaft: Mehr Kaufkraft durch 15 Euro Mindestlohn“

  1. Es ist Quatsch zu behaupten, dass die Kaufkraft der Volkswirtschaft steigen würde, wenn man den Mindestlohn anhebt. Die Kaufkraft würde nur dann steigen, wenn man an die Rücklagen der Superreichen gehen würde. Doch niemand der seinen Mitarbeitern Mindestlohn auszahlt, hat so große Margen, dass er eine so erhebliche Kostensteigerung wegstecken könnte, ohne seine Preise vergleichbar anzuheben. Somit wird mit dieser Maßnahme nur die Inflationsspirale angeheizt, was der Volkswirtschaft und ihrer Kaufkraft schadet. Wenn wir den Mindestlohn anheben, nehmen wir von der Mittelschicht. außer höheren Preisen wird das nichts bewirken. Man sollte lieber Anreize schaffen, dass die Menschen sich bilden um gut bezahlte Jobs zu erreichen, statt ihnen die Illusionen zu geben man könne auch als ungelernte Kraft viel Geld verdienen. Viele dieser Jobs werden in Zukunft sowieso durch Technologie und KI überflüssig. Stattdessen haben wir einen Fachkräftemangel.
    Also sehr lieber zu das wir Studienabsolventen mit Praxiserfahrung haben, sodass diese auch gleich ins Berufsleben starten können und nicht nach dem Studium erst mal überhaupt lernen zu arbeiten.

  2. Der Einzige, der bei höheren politisch festgelegten Löhnen profitiert, ist der Fiskus. Durch die progressive Besteuerung steigt der Steuersatz schneller als die Einkommen. Daß beim normalen Bürger etwas übrig bleibt, ist Wunschdenken. Das wird genauso „gut“ funktionieren wie Trumps Behauptung, daß die Herstellerländer die Zölle zahlen und nicht die amerikanischen Verbraucher.

    Die Preise der in Deutschland erzeugten Waren werden genauso schnell steigen. Erdbeeren kosten dann 12 Euro / kg, Spargel wird noch mehr ein Luxusgut und so weiter. Deutschland hat heute schon den dritthöchsten Mindestlohn in der EU. Und das Ergebnis? Nur noch 23% unseres Obst und Gemüses erzeugen wir im eigenen Land. Dann werden wir noch mehr abhängig von Polen, Rumänien, Indien, Peru…

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