Großes Interesse an Schlossführungen – Zustand schockiert

21. August 2016

IMG_6605 Mutig sind sie ja, die Mitglieder des Vereins Schloss Varchentin. Das haben sich wohl viele Besucher des Sommerfestes gedacht, die nach geduldigem Warten einen Blick in das 1847 erbaute Herrenhaus werfen konnten. Denn wenn der Charme des herrschaftlichen Gebäudes hier und da auch noch zu erahnen ist überwiegen doch Entsetzen und Traurigkeit über den schlimmen Zustand dieses einmaligen Hauses.

Vor rund einem Monat hat der Verein mit Kornelia Kaschke-Kısaarsla an der Spitze das Schloss von der Aurelia-Gruppe gekauft. Die Gruppe war einige Jahre lang Eigentümer und hatte zunächst auch große Hotelpläne. Aber auch die zerschlugen sich – wie schon viele andere Investoren-Träume zuvor.

IMG_6586Jetzt also ein Verein, der schon mal rührig beginnt. Muss er auch, denn um das aus dem Haus und dem berühmten Lenné-Park zu machen, was den „Neuen“ vorschwebt, sind einige Millionen nötig. Derzeit ist die Rede von 15 Millionen Euro, andere, unter anderem Baufachleute, glauben, dass man damit nicht auskommt und das Schloss das sprichwörtliche Fass ohne Boden ist.

Das Tudor-Schloss, das nach dem Krieg zunächst als Flüchtlingsunterkunft, dann als Wohngebäude und bis zur Wende als Schulungsort für die Forstwirtschaft genutzt wurde, soll in den kommenden Jahren unter anderem eine Ferienunterkunft für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche werden.
Außerdem soll das Schloss für Einheimische, insbesondere für Kinder und Jugendliche, ein lebendiger Treff- und Begegnungsort werden. Auch Ferienwohnungen sind geplant – allerdings nicht im Schloss, sondern auf dem weiträumigen Grundstück.

IMG_6623Der Verein rechnet derzeit mit acht bis zehn Jahren, die es dauert, bis das Varchentiner „Sorgenkind“ saniert ist. Über verschiedene Wege will die Initiatorin das Geld dafür zusammenbekommen und hofft natürlich auf ganz viele Spenden. Auch eine Crowfunding-Kampagne ist eine Option. Damit lässt sich Geld übers Internet sammeln.

Über mangelnde Aufmerksamkeit brauchen sich die mutigen Neu-Eigentümer jedenfalls keine Sorgen zu machen. Der gestrige Tag hat bewiesen, wie interessiert die unmittelbaren Einwohner, die Bewohner der Region, aber auch Menschen von weit her sind. Lange Warteschlagen bis zum Abend vor dem Eingang waren ein deutliches Zeichen, besichtigt werden konnte wegen der Baufälligkeit aber nur ein ganz kleiner Teil.

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