Großmieter verweigert Betriebskostenzahlung im Einkaufszentrum und kommt mit 22 000 Euro weniger davon

26. September 2021

Nach der Wende schossen sie wie Pilze aus dem Boden: Moderne Einkaufszentren. Jetzt – mehr als 20 Jahre später – trennt sich überall die Spreu vom Weizen, wie man sagt. In vielen EKZ, wie in Stavenhagen, Waren, Neubrandenburg oder Anklam, haben Investoren aus Großstädten Geld angelegt. Nun stehen des öfteren einige große Gewerberäume leer und weil Mieter begehrt sind, kommt man ihnen auch mal entgegen. So war es bei einem Streit um eine ordentliche fünfstellige Summe jetzt am Landgericht Neubrandenburg.
Der Streit ist recht einfach geschildert: Ein großer Mieter – eine Art Call Center – bezahlt über Jahre seine Betriebskosten nicht. Dem Unternehmen sind unter anderem die Müll-, Wachschutz- und Parkraumbewirtschaftungskosten zu unklar und wohl auch zu hoch – seit Jahren. Auf der anderen Seite wechseln die Besitzer und Betreiber des 1996 errichteten EKZ Lilienthalcenter mehrfach. Inzwischen sitzen die Besitzer in Luxemburg. Sie lassen die Arbeit von einer EKZ-Verwaltungsfirma erledigen, aber auch dort wechseln die Ansprechpartner.

So summiert sich die Streitsumme inzwischen für die Jahre 2014 bis 2016 auf mittlerweile 57 000 Euro. Richter Günter Götze ist anzusehen, dass er den Streitfall am liebsten beenden will und er hat Glück: Auch die beiden Anwälte wollen das. Schließlich sind die Mieter immer noch Mieter und wollen mit den neuen Besitzern und Betreibern auch weiter gut auskommen.

So schlägt der Anwalt der Call Center Firma vor, statt des Streitwerts von 57 000 Euro nur noch 35 000 Euro zu bezahlen. „Das wir Betriebskosten zahlen müssen ist klar“, sagte der Jurist. Nur die Höhe sei streitig, aber man wolle die Sache vom Tisch haben..

Damit ist die Klägerseite nun bei Richter Götze auch einverstanden. Deren Anwalt will das aber nochmal absprechen. Somit trennen sich die Streitparteien mit diesem Vergleich.  Und wenn nichts dazwischen kommt, haben alle Seiten etwas davon.

Die Luxemburger Eigentümer haben weiter einen Mieter, der Miete und Betriebskosten in seriöser Höhe bezahlen will. Die Mieterin – eine in Deutschland und der Schweiz agierende Firma – hat eine Bleibe in MV und 22 000 Euro gespart. Und Richter Götze und das Landgericht haben einen Streitfall weniger


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