Heute deutlich weniger Teilnehmer bei Demo in Waren

10. Oktober 2022

Lässt das Interesse nach oder sind es die Herbstferien? Mit rund 400 Frauen und Männern waren bei der heutigen Demo in Waren etwa nur halb so viele Teilnehmer dabei als vor einer Woche. Hauptrednerin heute: Katja Jedwillat, Inhaberin des Hotels „Goldene Kugel“. Sie machte einen Rundumschlag und sprach über verschiedene Themen der vergangenen Monate: Angefangen von der Corona-Politik, über Gendern und die Winnetou-Posse bis hin zur gebeutelten Autoindustrie und der aktuellen Energiekrise. Holger Anton als Sprecher Initiative „Müritzer Unternehmeraufstand“ informierte, dass am kommenden Mittwoch sowohl die Fraktionsvorsitzenden der Stadtvertretung als auch Bürgermeister Norbert Möller zu Gast bei der Initiative sind. Im Anschluss ging’s wieder mit Trommeln, Rasseln und Pfeifen durch die Stadt.


13 Antworten zu “Heute deutlich weniger Teilnehmer bei Demo in Waren”

  1. Emil sagt:

    Was hat Gendern und Winnetou mit der aktuellen Energiepreispolitik und der Inflation zu tun?

    Und gab es eine EU-Flagge und/oder Friedensflagge neben der Deutschen Flagge?
    Wurde sich distanziert von schwierigen Meinungen und Verschwörungstheorien?

  2. Stefan sagt:

    Die Teilnehmerzahl wird den Herbstferien geschuldet sein.

    Eine Hotelinhaberin, welche mit der „armen“ Autoindustrie sympathisiert und über ihre Definition von Rassismus und Sexismus und, oh Wunder, Corona spricht?
    Warum kann denn niemand beim eigentlichen Thema bleiben? Die hohen Kosten für Energie und Lebensmittel sind es, die die Menschen auf die Straße treiben. Von einer Krise zu sprechen halte ich sehr verfrüht und etwas zu theatralisch.

    Es hat langsam etwas vom Spiel „Ich packe meinen Koffer“ und jede Woche kommt ein Thema dazu.
    Nächsten Montag dann „Strohhalme und warum wir die aus Plastik unbedingt zurück brauchen“ ?

  3. elf sagt:

    Es geht um Enrgiekosten für die Bürger, die NICHT Unternehmer sind! Unternehmer haben andere Kompensations möglichkeiten. Wer hilft aber uns, wenn die Kohle nicht reicht?? Der Doppelwumms klingt zunächst gut, aber wieviel davon kommt bei uns an? Finde nicht gut, wenn sich Unternehmer an die Proteste einfach dranhängen.

  4. Stefan sagt:

    Hallo elf,

    ich kann mir nur vorstellen, dass die Rednerin als Privatperson gesprochen hat.
    Was hätten sonst Gendern und Winnetou damit zu tun? Sie kann ihre Gäste ansprechen wie sie möchte. Menschen die selbst gendern bestehen selten darauf, dass ihr Gegenüber dies auch tut. Gegen die ursprünglichen Romane und Verfilmungen von Karl May ist auch nichts zu sagen, vor allem wenn man die Entstehungszeit berücksichtigt.
    Ob es indes eine Neuauflage und damit Erneuerung, von völlig veralteten Stereotypen und Klischees braucht, ist fraglich. Vor allem wen in einem Kinderfilm die Rollen komplett an europäische Typen vergeben werden und man diese einfach „anpinselt“. Ich dachte wirklich wir wären solch einer Art der Darstellung entwachsen.

  5. Adam Riese sagt:

    Frau Jedwillat hat auf der Demo mit Blick auf die Deutsche Bahn auch kritisiert, dass das 9-Euro-Ticket die falschen Fahrgäste angezogen und nichts gebracht hätte. Ich bin von Juni bis August mit dem dat-Bus der MVVG zur Arbeit und zurück gefahren und habe ca. 390 € allein an Tankstopps gespart (unter der Annahme, dass ich zur besten Zeit an der günstigsten Tankstelle in meiner Nähe getankt hätte). Obwohl ich im Berufsverkehr unterwegs war, war der Bus selten gut besetzt.

    Die Horrormeldungen über drei- bis fünffache Erhöhung der Energiekosten kann ich ebenfalls nicht nachvollziehen. Mein Gaspreis erhöht sich um 43% von 1.700 € auf 2.950 €. Durch die Gaspreisbremse werden es allerdings 527 € weniger. Dadurch zahle ich 30% mehr als jetzt. Das ist immer noch bitter, aber für mich kein Grund zur Panik. Die Mecklenburger, besonders die, denen es gut geht, sind ganz schön wehleidig geworden.

    Stattdessen sollten wir uns Gedanken darüber machen, wie wir alle zusammenrücken können, um denen zu helfen, die sich keine 30% Gaspreiserhöhung leisten können.

  6. Matthias sagt:

    Heinrich Hoffmann von Fallersleben hat schon zu seiner Zeit klar erkannt:

    In Angst und bürgerlichem Leben
    wurde nie eine Kette gesprengt.
    Hier muss man schon mehr geben,
    die Freiheit wird nicht geschenkt.

    Es sind die glücklichen Sklaven
    der Freiheit größter Feind,
    drum sollt ihr Unglück haben
    und spüren jedes Leid.

    Nicht Mord, noch Brand, noch Kerker,
    noch Standrecht obendrein;
    es muss noch kommen stärker,
    wenns soll von Wirkung sein.

    Ihr müsst zu Bettlern werden,
    müsst hungern allesamt,
    zu Mühen und Beschwerden
    verflucht sein und verdammt.

    Euch muss das bisschen Leben
    so gründlich sein verhasst,
    dass Ihr es fort wollt geben
    wie eine Qual und Last.

    Erst dann vielleicht erwacht noch
    in Euch ein bess’rer Geist,
    der Geist, der über Nacht noch
    Euch hin zur Freiheit reißt!

  7. Stefan sagt:

    Danke Adam.
    Das war jetzt endlich mal eine simple Rechnung anhand von realistischen, weil persönlichen, Zahlen.
    Darf ich fragen wie viel länger ihr Arbeitsweg, gemessen in Zeit, wurde?
    Das ist auf dem Land ja manchmal nicht zu unterschätzen, aber bei den Ersparnissen kann man sicher ein paar Minuten mehr auf sich nehmen.

  8. CADB sagt:

    Sehr netter und niveauvoller Kommentar.

  9. rmk sagt:

    Adam Ries , 43% Erhöhüng von 1700 Euro = 2431,- Euro , wie kommen Sie auf 2950,- Euro

  10. elf sagt:

    Das 9€-Ticket war gut. Habe es täglich genutzt. Schade, dass ich dann wohl die falsche Art Fahrgast war.
    Es gibt natürlich Leute, die praktisch an allem etwas zu bemängeln haben.

  11. Dirk Stenzel-Frick sagt:

    Die Frau Katja Jedwilat scheint mit der Situation überfordert, vermengt Themen, die nicht zusammen gehören, glaubt von sich, für alle zu sprechen.
    Eine irritierende und populistische Sprecherin, der man weniger raum zugestehen sollte.
    „Herr, lass Hirn regnen“.

  12. Emil sagt:

    Ja, die Frau Jedwillat ist mir schon während der Coronademos negativ aufgefallen.
    Die Veranstaltung hat sich leider in den ersten Wochen wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert.

  13. Adam Riese sagt:

    @rmk – Sie haben recht. Meine Berechnung war falsch. Mein Gaspreis steigt um 73%. Der Staat übernimmt mit der Gaspreisbremse in meinem Fall 30% davon. Es bleiben 43% mehr gegenüber dem letzten Abrechnungsjahr, die ich zahlen muss. Aber es sind eben nicht 300% bis 500%, wie in den Medien gern angeführt wird. Diese „Angebote“ gibt es. Man muss sie nicht annehmen. Ich bin bei meinem bisherigen Gasversorger geblieben. Einen Neuvertrag würde ich dort allerdings nicht zu diesen Konditionen bekommen. Es lohnt sich, genau hinzuschauen.

    @Stefan – Mein Arbeitsweg verlängerte sich mit dem dat-Bus um 20 min. pro Strecke, also 40 min. am Tag. Das habe ich hingenommen und fand es sehr entspannend. Als Bürohengst konnte ich mit der Zeit sogar etwas anfangen.
    Der Bus hätte eigentlich ab Röbel brechend voll sein können. Auf der Strecke sah ich jeden Tag die Fahrzeuge, denen ich sonst auch begegne, besetzt mit einer Person. Das 9-Euro-Ticket war sicher nicht auf allen Strecken in der Seenplatte und für jeden Arbeitnehmer geeignet. Mir hat es den Geldbeutel gefüllt, so wie es die Gaspreisbremse und die Strompreisbremse auch tun werden.

    Man kann vor lauter Empörung schnell das Wesentliche übersehen und seine Lebenshaltungskosten künstlich verteuern.