Immer mehr Frauen in Mecklenburg-Vorpommern schlagen nach ihrem Schulabschluss eine akademische Laufbahn ein. Doch auf den Führungspositionen im Wissenschaftsbetrieb der Hochschulen im Land sitzen weiter mehr Männer als Frauen. So ist nach Angaben des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern der Frauenanteil bei den Studienanfängern in den vergangen zehn Jahren von 3 503 bzw. 50 Prozent auf 3 792 bzw. 55 Prozent angestiegen. Aber die Zahl der Professorinnen an den Hochschulen lag im Jahr 2020 dennoch nur bei 26 Prozent. Das sind immerhin 10 Prozent mehr als im Jahr 2010.
Von den 460 Promotionen, die 2020 an einer Hochschule in Mecklenburg-Vorpommern mit Promotionsrecht absolviert wurden, wurden – genau wie im Jahr 2010 – 46 Prozent von Frauen verfasst. Im selben Jahr registrierten sich im Land 455 Personen erstmalig als Promovierende an einer Hochschule mit Promotionsrecht. Der Frauenanteil betrug dabei 55 Prozent. Insgesamt waren 2 184 Promovierende mit einem Frauenanteil von 48 Prozent im Wintersemester 2020/21 registriert. Noch vor zehn Jahren, im Wintersemester 2010/11, lag dieser Anteil bei 45 Prozent, vor zwanzig Jahren, im Wintersemester 2000/01, sogar nur bei 41 Prozent.
Auffallend ist, dass bei der Studienfächer-Wahl Frauen in allen stärker vertreten sind als Männer. Das gilt für Geisterwissenschaften (63 Prozent Frauenanteil) genauso wie für Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (57 Prozent Frauenanteil), Mathematik/Naturwissenschaften (54 Prozent Frauenanteil) oder Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften (66 Prozent Frauenanteil). Nur bei den Ingenieurwissenschaften sind mehr Männer als Frauen eingeschrieben. Hier liegt der Frauenanteil für das Wintersemester 2020/21 bei nur 23 Prozent.
Der 11. Februar ist auf Beschluss der Generalversammlung der Vereinten Nationen der Internationale Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft. Dieser Tag macht auf die Rolle von Frauen und Mädchen in Wissenschaft und Technik aufmerksam. Ziel ist, den vollwertigen und gleichberechtigten Zugang zur Teilnahme an der Wissenschaft für Frauen und Mädchen zu fördern.