IHK fordert: Aufstiegs-Bafög muss weiter reformiert werden

4. August 2018

Das sogenannte Aufstiegs-Bafög ist weiter zu reformieren. Diese Forderung erhebt die IHK Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern. Analog zur akademischen Bildung müsse das Ziel der Gebührenfreiheit für dringend benötigte Meister, Fachwirte und Betriebswirte erreicht werden. Die Absolventen haben nach dem Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) in nahezu allen Fällen nicht nur einen zu den akademischen Graden Bachelor bzw. Master gleichwertigen Abschluss erworben – Sie sind auch Spezialisten in Ihren Fachgebieten, die am Arbeitsmarkt extrem gefragt sind.

Die Kammer erhebt diese Forderung vor dem Hintergrund einer im ersten Quartal des Jahres vorgenommenen Befragung von Absolventen der Höheren Berufsbildung, also von Meistern, Fachwirten oder Betriebswirten zu deren Ergebnissen des beruflichen Qualifizierungsweges. Ziel der Untersuchung war es u.a. herauszufinden, wie sich die berufliche Fortbildung in konkret messbaren Ergebnissen für die bundesweit rund 240 000 Absolventen der Jahre 2012 bis 2015 ausgewirkt hat.

Die Teilnehmer antworteten, dass sich die Höhere Berufsbildung beruflich eindeutig bemerkbar gemacht hat. Neben mehr Verantwortung durch eine Höhere Position (45,24 Prozent) geht der Fortbildungsabschluss in hohem Maße auch mit einer finanziellen Verbesserung einher (57,14 Prozent) und dient darüber hinaus der Sicherung des eigenen Arbeitsplatzes (14 Prozent).

Die Umfrageteilnehmer gaben an, dass sich der „Blickwinkel“ auf die eigene berufliche Tätigkeiterweitert habe (59,52 Prozent) bzw. das Verständnis verbessert habe (54,76 Prozent) und Kenntnisse für weitere berufliche Herausforderungen erworben wurden. Ca. vier von fünf Teilnehmern würden eine sich heute wieder für eine gleiche Fortbildung entscheiden.

Für Unternehmen der Region ist die Höhere Berufsbildung ein wichtiger Baustein für die Fachkräftesicherung. Dies wird durch die hohe Beteiligung an der Finanzierung dieser Weiterbildung unterstrichen. So wurden Weiterbildungen, die zumeist parallel zur beruflichen Tätigkeit durchgeführt werden, zu je etwa einem Drittel finanziell oder durch bezahlte Freistellungen direkt von den Unternehmen gefördert. Das Aufstiegs-Bafög ist mit einem Anteil von 17 Prozent das wichtigste staatliche Förderinstrument. 22 Prozent der Antwortenden gaben aber an, dass Sie die Fortbildung ohne Förderung und komplett in eigener finanzieller Verantwortung gemeistert haben.


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