Immer gut Licht am See: Leuchtturm in Gravelotte gebaut

28. Juli 2022

Was Eigeninitiative leisten kann, ist jetzt am Kummerower See im Norden des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte zu sehen – ein neuer Leuchtturm weist Hobbykapitänen bei schlechter Sicht den Weg ans rettende Ufer. Gebaut hat ihn Uwe Fischer, der 53-jährige Hafenmeister und Platzwart in Gravelotte an der pommerschen Uferseite des zehn Kilometer langen Sees. „Damit haben Schifffahrer eine Möglichkeit, sich bei Sturm zu orientieren, aber auch die Retter“, betont Fischer, der aus der Region stammt. Der Hafenmeister hat – wie viele Leute seines Alters – mehrere Berufe. Gelernt hat er einst zu DDR-Zeiten in der Landwirtschaft, später machte er den Abschluss als Schlosser und als Schreiner. Für den 5,50 Meter hohen Leuchtturm hat er einen Getreidesilo genutzt und in Teilen umgebaut.

Das blau-weiße runde Teil ist aus glasfaserverstärktem Kunststoff und war das Oberteil eines solchen Silos. Dort wurden Bullaugen  hinein gebaut, dann bekam das Ganze einen stählernen Ring, damit der Turm unten angeschraubt werden kann sowie eine Tür mit Metallrahmen. Auch die Möglichkeit, dass das elektrische Licht 270 Grad hin und her leuchten kann, wurde eingebaut. „Das Land darf nicht angestrahlt werden“, sagte der Initiator.

Mehr als zwei Jahre hat er an seinem Plan gefeilt und ihn umgesetzt. Auch die dafür notwendigen Genehmigungen sind da oder bereits avisiert, sagte Fischer. Sein Bauwerk hat er nun der Gemeinde Meesiger übergeben, zu der Gravelotte gehört.

Für die Versorgung der Campingurlauber, Ausflügler oder Badegäste hat Fischer – ganz praktisch – unten im Turm auch noch einen kleinen Getränkehandel eingebaut. Durst ist ja bekanntlich schlimmer als Heimweh.

Der Kummerower See zwischen Malchin und Demmin gilt bei vielen immer noch als Geheimtipp. Vor allem Surfer schätzen die Windverhältnisse, die blau-weiße Flotte hat dort auch ein Fahrgastschiff zu laufen. „Da wünschte ich mir, dass das auch in Gravelotte hält“, sagte Fischer. Der mit Hilfe der EU ausgebaute ehemalige Wasserwanderratsplatz habe alle nötigen die technischen Bedingungen.

Der See, dessen Nordwestufer zu Mecklenburg gehört, wird von der Peene durchflossen, die im Nordosten Demmin erreicht und dann mit sehr wenig Gefälle Richtung Achterwasser der Insel Usedom fließt. Dort erreichen die Peene und die Hobbykapitäne via Wolgast dann auch die Ostsee.


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