Immer mehr Wölfe in Mecklenburg-Vorpommern

18. November 2022

Die Zahl der Wölfe in Mecklenburg-Vorpommern nimmt weiter zu. Beim letzten so genannten Wolfsmonitoring sind 18 Wolfsrudel – sechs davon grenzübergreifend, 6 Wolfspaare sowie 4 territoriale Einzelwölfe nachgewiesen worden. Bei 5 weiteren Territorien, blieb der Status unklar. 2 Rudel aus Brandenburg (Steinförde & Wittstocker Heide) und 1 Rudel aus Niedersachsen (Amt Neuhaus) können sich zeitweise auch in Mecklenburg-Vorpommern aufhalten. In den 18 bestätigten Rudeln wurden insgesamt 67 Welpen nachgewiesen, wobei in einigen Fällen die ermittelte Welpenzahl als Mindestanzahl angesehen werden muss und deshalb die reale Anzahl an Welpen etwas höher gelegen haben dürfte.

„Die Zuwachsrate beim Wolfsbestand liegt innerhalb unserer Erwartungen“, sagt MV-Landwirtschaftsminister Till Backhaus. „Trotz der äußeren Einflüsse auf den Bestand, zeigt die Wachstumsrate weiter nach oben. Das ist zum einen Beleg für einen gelungenen Artenschutz, zeigt aber andererseits, dass wir weiter zunehmenden Herausforderungen hinsichtlich des Konfliktmanage­ments gegenüberstehen. In unseren diesbezüglichen Bemühungen hinsichtlich tragfähiger und nachhaltiger Lösungen dürfen wir daher nicht nachlassen.  Ich habe das Thema auf die Tagesordnung der in der nächsten Woche stattfindenden Umweltministerkonferenz gesetzt. Das sind wir den Weidetierhaltern schuldig ebenso wie den Menschen in Wolfsschwer­punkt­gebieten, die sich inzwischen klar heraus­kristallisieren“, so Backhaus.

Die vom Land beglichene Schadenssumme beläuft sich seit 2007 bis einschließlich zum 31. Oktober dieses Jahres auf ca. 200 000 Euro als Kompensationsleistung an Nutztierhalter.

Präventions- und Akzeptanzmaßnahmen wurden seit 2013 insgesamt in einem Umfang von fast 2,2 Millionen Euro bewilligt, davon 2020 etwa 685 000 Euro, 2021 etwa 410 000 Euro und 2022 bislang etwa 510 000 Euro.

In Mecklenburg-Vorpommern wurden 7 neue Rudel (Vellahn, Parchim, Schwinzer Heide, Leppiner Heide, Feldberger Hütte, Stadtwald Barth, Greifswald) festgestellt. 4 Rudel aus dem Vorjahr konnten hingegen nicht mehr nachgewiesen werden: Kaliß, Eichhorst, Kirch-Rosin, Sternberg (verschollen bzw. Status unklar). Insgesamt steigt damit die Anzahl an Rudeln von 15 im Monitoringjahr 2020/21 auf 18 in 2021/22. Seit dem Abschluss des Monitoringjahres 2021/22 konnten für das Wolfspaar Drewensee Welpen nachgewiesen werden.

Anders als in anderen Bundesländern konnten keine Hinweise auf Doppelreproduktionen (2 Würfe in einem Rudel) festgestellt werden.

Mit 18 Totfunden stieg deren Anzahl im Vergleich zum Vorjahr deutlich an. Neben 5 bestätigten illegalen Tötungen waren die meisten Totfunde auf den Verkehr zurückzuführen (10 Wölfe). Neben 8 Welpen waren in diesem Zeitraum auch 3 territoriale Wölfinnen und 3 territoriale Rüden betroffen.

In der neuen Verbreitungskarte wurden 2021/22 für 115 Rasterzellen (10×10 km) sichere Wolfsnachweise erbracht. Damit gilt ziemlich genau 50 Prozent der Landesfläche als vom Wolf besiedelt. Mit den 115 belegten Rasterzellen liegt Mecklenburg-Vorpommern auf Platz 3 in der bundesweiten flächenmäßigen Besiedlung, nach Brandenburg und Niedersachsen. In fast allen Regionen mit größeren Waldkomplexen wurden Wölfe nachgewiesen. Es ist damit zu rechnen, dass in den kommenden Jahren verstärkt auch Gebiete mit kleineren Wäldern dauerhaft besiedelt werden.

Eine aktuelle Karte mit den Wolfsvorkommen in M-V sowie weiteren Informationen rund um den Wolf kann unter https://wolf-mv.de/woelfe-in-m-v/ eingesehen werden.

Wolfssichtungen, bevorzugt mit Foto- oder Videodokumentation können weiterhin an das landesweite Monitoring unter der E-Mailadresse  stier@wildundforst.de oder telefonisch unter 0171-485 97 89 gemeldet werden.

Vorfälle mit der Beteiligung von Wölfen (z.B. Schadensfälle in Nutztierherden oder Nahbegegnungen) werden sieben Tage die Woche durch die zentrale Koordination Wolf M-V unter der Telefonnummer 0170-765 88 87 aufgenommen und bearbeitet. Termine zu den Themen Herdenschutz- und Präventionsberatung können ebenfalls unter der Nummer 0171-727 06 24 abgestimmt werden.


13 Antworten zu “Immer mehr Wölfe in Mecklenburg-Vorpommern”

  1. Norbert Hannemann sagt:

    Wölfe gehören hier nicht her.Wenn erst was passiert ist dann wird was unternommen vorher nicht. Mir tuen die Schäfer Leit.Es ist ihre Existenz. Aber davon möchte von den Verantwortlichen keiner etwas hören. Die Naturschützer sehen nur das eine. Ich mag auch sehr gerne Natur. Aber wenn es so ist und sie gehören nicht her muß man es akzeptieren. Man hat die Wölfe nicht um sonst hier abgeschafft.

  2. Mone sagt:

    Hallo N. Hannemann. Ich teile Ihre Meinung zu den Wölfen. Es müsste auch geklärt werden, wie diese Tiere überhaupt hierher kommen konnten. Eine demokratisch Entscheidung war das jedenfalls nicht, denn ich kenne niemanden, der darüber abstimmen konnte. Ich glaube, dass es ein großangelegtes Experiment ist, u.a.darüber wie weit man gehen kann in Zumutungen für den Bürger und wann etwas passiert.Was wäre so schlimm daran, die Wolfsbestände zu reduzieren?? Ich kann das einfach nicht verstehen. Ehrlich gesagt, ich fürchte, dass sie Bären demnächst auch wieder einführen und danach wahrscheinlich auch den Säbelzahntiger, der ja vor Urzeiten auch hier heimisch war.

  3. Nowack sagt:

    bei uns war auch schon einer und ich finde das ok.leben und leben lassen
    klein plasten

  4. Peggy86 sagt:

    So ein Quatsch! Wenn ich so etwas lese geht mir die Hutschnur hoch. Wölfe gehören mit in die Natur . Füchse und Hunde können auch Schafe reissen. Und der Mensch tötet meistens aus Vergnügen. Wenn ich danach gehe wieviele Tiere nur aus Spaß töten und das mit der Mordlust der Menschen vergleiche dürfte jawohl klar sein wer hier die Fehler begeht. Ich finde es super das es hier wieder Wölfe gibt. Die Leute die Wölfe hassen sollten sich auch keine Hunde anschaffen die Stammen vom Wolf ab und ohne die Wölfe würde es die Hunde nicht geben !!!

  5. Kristin sagt:

    Ja, man hat die Wölfe abgeschafft. Und das bedeutet,dass sie nicht hierher gehören? Der Mensch ist das größte Raubtier, das sollte uns eigentlich klar sein. Ich finde, wir sollten lernen mit der Natur und so auch mit ihren Tieren zu leben. Der Wolf ist ein einheimisches Raubtier. Natürlich müssen wir auch an unsere Nutztiere denken. Aber da liegt die Verantwortung eindeutig bei uns und nicht bei den Wölfen!!!

  6. Gisela Just sagt:

    Wölfe gehören hier her,der Mensch nimmt sich Rechte heraus alles bestimmen zu können.Ich finde es gut das die Natur wieder sich das zurück holt was ihr gehört.Der Mensch ist das schlimmste was unserer Erde passieren konnte.

  7. Mike sagt:

    Sie wissen sicher wie die Wölfe hier abgeschafft wurden.
    Dann ist ihnen auch bewusst das Wölfe hier Natürlich her gehören.
    Wir müssen und können erst wieder lernen mit Wölfen zu leben und aufhören uns so engstirnig und egoistisch zu verhalten.
    Akzeptieren muss man nur das unser einwirken auf die Natur irgendwann grenzen haben sollte.
    Wölfe bedrohen keine Existenzen oder leben der Menschen.
    Wölfe verhalten sich auch nicht problematisch.
    Es sind die Menschen die sich falsch verhalten und für Probleme sorgen.

    Die Naturschützer sehen nur das eine ja, gesunde Natur und damit auch gesunde Menschen.
    Vorurteile und altes Angst gesteuerte Gedanken gehören Abgeschafft, keine Lebewesen.

  8. Mone sagt:

    Hm, mal abwarten. Das mit dem leben und leben lassen ist eigentlich auch meins, gleichwohl denke ich, es sind zu viele. Muss nicht sein, dass Halter von Weidetieren derart geschädigt werden. Oder dass Hundehalter Angst um den besten Freund haben müssen. Nicht auszudenken, wenn einmal etwas Schlimmes einem Menschen passiert. Vor Jahren ist meine von Krankheit noch geschwächte Mom im Wald gestürzt und konnte sich nicht aus eigener Kraft erheben. So lag sie dort mehrere Stunden, bis meinem Vater auffiel, dass sie nicht wiederkam und er zur Suche den Hund schickte. Man mag den Gedanken nicht weiterdenken.
    Paar Wölfe würden in MV vollkommen ausreichen, drei Rudel vielleicht. Mir erscheint das vernünftig. Dagegen empfinde ich den allerstrengsten Schutz dieser sich stark verbreitenden Tierart als etwas seltsam und zunehmend überzogen.

  9. micha sagt:

    Der Wolf – er polarisiert weiterhin.

    Aber Bitte etwas mehr Sachlichkeit,

    Der Wolf ein Experiment- was man dem Bürger zumuten kann…
    Der Wolf gehört hier nicht her – weil es eben so ist….
    Der Wolf wurde nicht umsonst abgeschafft…

    Echt jetzt?
    Dagegen wirkt ja „Rotkäppchen und der Wolf“ wie ein literarisches Meisterwerk.

  10. Bernhardt sagt:

    Wenn die Schäden die durch Wölfe angerichtet werden von den Naturschützern bezahlt werden müssten und nicht durch Steuergelder, hätten wir dann auch noch soviel?

  11. Mone sagt:

    Den Menschen abgeschieden von der Natur zu betrachten ist kaum möglich. Damit haben wir auch eine Verantwortung für die typischen Wildbeutetiere des Wolfes, Rehe und Hirsche. Ich stehe weiter auf deren Seite, denn ihre anmutige Schönheit und Friedlichkeit faszinieren mich. Sie sind viel intelligenter als wir glauben. Auch für diese haben wir Verantwortung. Wenn man bedenkt, auf welche Weise sie gerissen werden, welche Angst damit verbunden ist, dann müssten doch menschliche Regungen erwachen und ein Erbarmen.
    Keiner bestreitet, dass Wölfe in die Natur gehören. Der radikale Schutz so erheblicher Wolfsbestände erinnert ungewollt an die Radikalität ihrer damaligen Ausrottung. Können wir nur radikal? Und was sagt das über uns aus?

  12. Stefan sagt:

    Hallo Mone,

    haben Sie schon einmal von Verbiss- oder Schälschäden gehört?
    Diese werden durch Rehe, Hirsche und Damwild verursacht und sind oft nicht unerheblich.

    Ich empfehle Ihnen sich Berichte über den Yellowstone-Nationalpark, in Verbindung mit der aktiven Wiedereingliederung der Wölfe, zu suchen.
    Es ist erstaunlich was ein einziges Glied in der Kette bewirken kann – bis hin zu saubereren Flüssen.

    Ich gebe Ihnen Recht, dass die Tiere wirklich schön anzusehen sind, aber so funktioniert die Natur leider nicht.
    Ein ausgewogenes Verhältnis von Jäger und Beute ist existenziell wichtig.
    Und vergessen wir nicht, dass wir vielerorts einen viel zu hohen Bestand an Schwarzwild haben.

    Sollte der Wolfsbestand überproportional ansteigen muss auch er reguliert werden, allerdings ist dieses Szenario eher unwahrscheinlich. Die Natur, sofern wir sie lassen, findet ihre Balance.

  13. Mone sagt:

    Hallo Stefan, die Sache mit dem Verbiss, ja ja. Wenn das so schlimm wäre, hätte man die hundert Jahre ohne Wölfe gar nicht durchgehalten. Dann dürfte es ja keinen Wald mehr geben, alles weggefressen. Verbiss wird durch Wölfe nur verschoben. Weg von den Pflanzen, hin zu Nutztieren. Aus Verbiss wird Riss. Spätestens in der Nazizeit hätte man Wölfe doch wieder eingeführt, wo führende Nazis diese Tiere doch so liebten.
    Amerika ist ein ganz anderes Land. Die haben massenhaft Fläche, Atomwaffen, Foltergefängnisse, fette Bürger, Glyphosat, und jeder Depp kann mit einer Waffe durch die Gegend laufen! Amerika ist kein Maßstab und kein Beispiel. Wenn wir das alles nachmachen, da kann viel passieren. Die 1:1 Nachahmung ohne Anpassung an individuelle Bedürfnisse und Befindlichkeiten eines Landes hat viel von Diktatur und extrem eindimensionaler Sichtweise der Bürostuhlritter. Ähnlich der Verordnung über den Krümmungsgrad der Salatgurke.
    Gegen eine gewisse Anzahl von Wölfen kann wohl niemand etwas haben. Da der Herrgott sie erschaffen hat, muss es sie auch geben. Die Art der Wiedereinführung dieser Tiere ohne Mitspracherecht und ohne zahlenmäßige Begrenzung hat etwas von einem zentralistischen Beschluss. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir uns diesbezüglich noch umschauen werden. Diese Sache ist doch den Verantwortlichen längst entglitten. Jetzt wollen sie es nicht zugeben und unter der Parole „Weiter so!“ und „Kampf den Wolfshassern“ lavieren sie sich weiter durch, inständig hoffend, dass nichts passiert. Das ist so offensichtlich, den Blinden mit der Krücke will ich da gar nicht erst bemühen. Es funktioniert nicht mehr, die Bevölkerung zu spalten in vermeintliche „Wolfsgegner“ und „Wolfsbefürworter“. Wir brauchen vernunftbasierte Regelungen!
    Wie bei so vielen Dingen ist es das Maß, das bestimmt, ob ein Ding schädlich ist.
    Das „überzählige“ Rotwild sollte mehr der menschlichen Ernährung (und Erbauung) dienen als Alternative zu chemiebelastetem Farmfleisch.